Keine Angst vor dem Arzt

Wetter / 21.09.2016 • 18:23 Uhr
Der 24-jährige Medizinstudent Dominik Klug kümmert sich um die Kinder und ihre Teddybären.  Foto: etu
Der 24-jährige Medizinstudent Dominik Klug kümmert sich um die Kinder und ihre Teddybären. Foto: etu

Dominik Klug organisiert in Feldkirch die Aktion Teddybärenkrankenhaus.

Feldkirch. (VN-doh) Die Patienten, die heute im Landeskrankenhaus in Feldkirch behandelt werden, dürften für einiges Aufsehen sorgen. Der Medizinstudent Dominik Klug hat gemeinsam mit einem sechsköpfigen Team die Aktion „Teddykrankenhaus“ erstmals in Vorarlberg organisiert. Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren können mit ihren Kuscheltieren ins Krankenhaus kommen, um diese behandeln zu lassen. „Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, auf spielerische Art und Weise einen Krankenhausaufenthalt mitzuerleben, ohne selbst Patient zu sein. Ziel ist es, den Kindern so die Angst vor dem Arzt zu nehmen“, erklärt Dominik Klug.

Der 24-jährige Dornbirner hat bereits Erfahrungen beim Teddykrankenhaus Innsbruck gesammelt. Während des Studiums im zweiten Semester war er das erste Mal dabei. Jedes Jahr sei der Wunsch, die Aktion auch in Vorarlberg zu veranstalten, größer geworden. Seit November laufen nun die Planungen. Österreichweit hat Klug Universitäten angeschrieben, um Vorarlberger Studenten für seine Idee zu gewinnen. Sein Einsatz hat sich gelohnt.

130 Freiwillige, Medizin- und Pharmaziestudenten und österreichweit erstmals auch Schüler der Krankenpflegeschule, engagieren sich für die Aktion. Spielerisch werden sie für die Kinder Spitalssituationen nachstellen. Die Kuscheltiere werden geröntgt, es wird Blut (Himbeersaft) abgenommen, und es gibt Operationen – wie in der Realität. Dafür haben die Organisatoren einige Geräte aus Innsbruck bekommen und auch selbst gebastelt. Unter anderem stehen ein EKG, Ultraschallgeräte oder eine MRT-Röhre für die Plüschtiere zur Verfügung und auch das Rote Kreuz ist mit einem Rettungswagen vor Ort, den sich die Kinder ansehen können.

Im Rahmen eines Praktikums konnte Klug erste Erfahrungen auf der Kinderstation in Dornbirn sammeln. Kinder, die das erste Mal im Krankenhaus sind, seien oft sehr ängstlich. „Wenn sie die Abläufe aber schon einmal gesehen haben, merken sie es sich, und sollte eine echte Untersuchung notwendig sein, sind sie etwas ruhiger. Davon profitiert dann auch der Arzt“, so der begeisterte Musiker, für den neben dem Sport das Klavierspielen sein Ausgleich zur Arbeit ist.

Das Interesse an der Veranstaltung hat die Organisatoren überrascht. Über 600 Anmeldungen sind eingelangt. Kurzentschlossene haben heute Nachmittag noch die Chance: Zwischen 15.30 und 16.45 Uhr werden Anmeldungen vor Ort im LKH angenommen.

Kinder lernen das Krankenhaus kennen, ohne Patienten zu sein.

Dominik Klug

Zur Person

Dominik Klug

Organisator des Teddybärkrankenhauses Feldkirch

Geboren: 27. Juni 1992

Wohnort: Dornbirn

Ausbildung: Studium Humanmedizin, Klinisch-Praktisches Jahr

Familie: ledig