Neues Leben eingehaucht
Das über 500 Jahre alte Fachwerkhaus am Kolpingplatz 3 wurde vorbildlich saniert.
Bregenz. (VN-tag) Nach 13-monatiger Bauzeit ließ Kolping Bregenz eines der wohl ältesten Häuser des Landes in neuem Glanz erstrahlen. Maßgeblich daran beteiligt war Kolpinghaus-Geschäftsführer Bertram Bolter. „Entstanden ist die Idee zur Sanierung des Hauses direkt neben dem Kolpinghaus Bregenz durch eine Vision unseres Vorsitzenden Egon Pehr vor fünf Jahren“, erinnert sich der Bludenzer. Jahrelang hat sich das Kolpinghaus mit dem Projekt befasst, aus dem denkmalgeschützten und renovierungsbedürftigen Wohnhaus ein neues Wohlfühl-Wohnhaus zu machen. Bertram Bolter arbeitete dafür schließlich das Konzept für das Projekt „Gemeinsames Wohnen“ aus.
Zahlreiche Verhandlungen später konnte schließlich der Startschuss für die Sanierung des unter anderem als Guggerhaus oder Staudach’scher Edelsitz bekannten Hauses gegeben werden, für dessen Umsetzung das Bregenzer Architekturbüro Wimmer-Armellini und Bauleiter Kurt Gau verantwortlich waren. „Dieses Projekt richtet sich vor allem an Personen höheren Alters, die alleine leben. Dieser Vereinsamung wollten wir mit dem Projekt entgegenwirken. Bei uns steht das Miteinander im Vordergrund“, betont Bolter. Erklärtes Ziel des Projekts ist es, dass jeder Bewohner selbstständig wohnen und leben kann. „Sollten die Bewohner dennoch Hilfe und Unterstützung bei alltäglichen Erledigungen brauchen, stehen Betreuer als Ansprechpartner zur Verfügung“, so Bolter.
Wichtigstes Ziel für den 55-Jährigen war es, aus dem Haus einen sozialen und vor allem barrierefreien Wohnraum zu schaffen. Nach Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden neben einem Lift auch Fenster, Böden und Zwischenwände neu gestaltet. Die frühbarocken Deckentäfer konnten nach aufwendiger Restaurierung wieder eingebaut werden. Seit Mai werden am Kolpingplatz 3 elf Wohneinheiten mit Nutzflächen von 30 bis 60 Quadratmetern vermietet. „Uns war es wichtig, dieses geschichtsträchtige Haus in seinem Ursprung zu erhalten. Daraus ist ein wahres Schmuckstück entstanden, in dem sich die Bewohner rundum wohlfühlen“, freut sich der vierfache Familienvater. Mittlerweile werden drei Einheiten bewohnt. „Bis Ende Jahr wird das ganze Haus ausgebucht sein“, bemerkt Bolter.
Führung durch alte Gemäuer
Wer näher in die Geschichte der denkmalgeschützten Gemäuer eintauchen möchte, hat am Sonntag im Rahmen des „Tag des Denkmals“ die Gelegenheit dazu. Um 12 und um 14 Uhr stehen Führungen durch das Wohnhaus auf dem Programm.
Aus dem Haus ist ein wahres Schmuckstück entstanden.
Bertram Bolter
Zur Person
Bertram Bolter
Geschäftsführer Kolpinghaus Bregenz
Geboren: 20. November 1960
Wohnort: Bludenz
Laufbahn: seit 15 Jahren beim KIT, seit 2000 Kolpinghaus-Bregenz-Geschäftsführer, seit 2016 auch Geschäftsführer vom Kolpingplatz 3
Familie: verheiratet, vier Kinder
Das Haus kann am Sonntag beim Tag des Denkmals zwischen 12 und
16 Uhr besichtigt werden.