Für Recht und Ordnung
Wenige Anwältinnen für Gesellschaftsrecht. Gabriele Meusburger-Hammerer gehört dazu.
dornbirn. (VN-mm) Als Studentin empfand sie die gesetzlichen Vorgaben zur Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) als ein Buch mit sieben Siegeln. Das war der Hauptgrund, warum sich Gabriele Meusburger-Hammerer schließlich dem Gesellschaftsrecht verschrieben hat. Auch die Dissertation verfasste sie zu diesem Thema. Damit hat sich die dreifache Mutter aus Wolfurt einen juristischen Bereich ausgesucht, der noch immer vorwiegend männlich dominiert ist. „Es gibt sehr wenige Frauen, die im Gesellschaftsrecht tätig sind“, bestätigt Gabriele Meusburger-Hammerer. Für die Berufsgruppe der Rechtsanwälte gilt das allerdings insgesamt. Von den über 230 eingetragenen Rechtsanwälten im Land sind nur rund 50 Frauen. Meusburger-Hammerer gehört dazu, und sie ist heute noch dankbar, dass ihr dieses Studium in Wien ermöglicht wurde.
Spannende Sachverhalte
Das Gesellschaftsrecht sei nur auf den ersten Blick eine trockene Materie, rückt sie mit einem offenen Lächeln eine häufig gehörte Meinung ins rechte Licht und spricht stattdessen von vielen spannenden Sachverhalten, die es zu bearbeiten gilt. Der Marienberg-Absolventin war immer schon daran gelegen, Probleme zu lösen. „Dafür muss man aber den rechtlichen Rahmen kennen“, erklärt Gabriele Meusburger-Hammerer ihr Interesse am Jurastudium. Außerdem bestand eine große Neugier auf Zusammenhänge. Fragen, wie Gesetze entstehen und wie sie ausgelegt werden, beschäftigten die junge Frau.
Das obligate Gerichtsjahr absolvierte sie in der Bundeshauptstadt. Dabei stellte sie fest, dass ihr die neutrale Sichtweise, die Richtern abverlangt wird, nicht wirklich behagt. „Ich wollte für Menschen eintreten“, begründet Meusburger-Hammerer ihre berufliche Umkehr. An der Donau-Universität in Krems studierte sie noch Europa- und Wirtschaftsrecht, um ihre umfassenden Kenntnisse dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Wirtschaftsuniversität einzubringen, wo sie unter anderem auch unterrichtete. Doch sie war, wie sie freimütig einräumt, zu sehr mit Vorarlberg verwurzelt, um in Wien bleiben zu wollen.
Gabriele Meusburger-Hammerer bezeichnet es als glückliche Fügung, dass sie vor gut zehn Jahren bei „TWP Rechtsanwälte“ in Dornbirn einsteigen konnte. Dabei handelt es sich um eine auch international tätige Wirtschaftskanzlei mit zehn Juristen, vier Konzipienten und sechs Sekretariatsmitarbeitern. Dr. Viktor Thurnher, Dr. Alexander Wittwer und Mag. Lukas Pfefferkorn sind Partner, drei Rechtsanwälte, unter ihnen Meusburger-Hammerer, sind angestellt. Sie fühlt sich wohl, dort, wo sie arbeiten darf. Auch, weil sich die Kanzlei während ihrer Mutterschaft als aufgeschlossener Arbeitgeber zeigte, der ihr Teilzeit ermöglichte. „Mir war es immer wichtig, den Kontakt zur Kanzlei zu halten“, sagt Gabriele Meusburger-Hammerer.
Familie und Beruf
Unterstützung von außen, vom Ehemann, gute Kinderbetreuungseinrichtungen sowie engagierte Eltern, die die Enkel, Zwillingsmädchen und einen Buben, gerne hin und wieder vom Kindergarten abholen, ermöglichen es Meusburger-Hammerer, alles gut unter einen Hut zu bringen. Aber es steckt auch viel Anstrengung dahinter. Doch die nimmt sie gerne in Kauf. „Ich werde täglich für die Leistung entschädigt, weil ich eine Familie haben kann und einen Beruf, der mir Spaß macht.“ Es liegt Überzeugung in der Stimme der zarten Frau.
Ich werde tagtäglich für meine Leistung entschädigt.
Gabriele Meusburger
Zur Person
Dr. Gabriele Meusburger-Hammerer
Geboren: 3. Juli 1977 in St. Gallen
Wohnort: Wolfurt
Familie: verheiratet, drei Kinder
(5 und 4 Jahre)
Beruf: Anwältin für Gesellschaftsrecht, Lehrtätigkeit an der FH
Hobbys: Skifahren, Wandern