Schneller Helfer auf Skiern

Pistenchef Christian Beck gibt bei den Bergbahnen Brandnertal auch den Pistenretter.
brand. (VN-mm) Beruf? „Seilbahner mit Leib und Seele“, kommt die Antwort von Christian Beck spontan und ohne zu zögern. Er ist nicht der Einzige in der Familie mit dieser Leidenschaft. Schon sein Vater war Mitarbeiter bei den Bergbahnen Brandnertal, und einer seiner Söhne trat ebenfalls in diese Fußstapfen. „Wir sind mit der Seilbahn verbunden“, stellt Christian Beck schnörkellos fest. Dass er den Arbeitsplatz quasi vor der Haustüre hat ist ein Grund, die große Liebe zur Natur ein anderer. Letzteres ließ ihn auch bereits früh zur Bergrettung gehen. Seit 37 Jahren ist er nun schon dabei, seit 14 Jahren leitet er die Ortsstelle in Brand. Zwischenzeitlich hat sich noch eine ähnlich gelagerte Tätigkeit dazu gesellt. Der Pistenchef der Bergbahnen Brandnertal gibt während der Wintersaison zusätzlich den Pistenretter. Insgesamt sind im Skigebiet Brand-Bürserberg acht schnelle Helfer auf Skiern im Einsatz. Auch heuer sind ihre Dienste gefordert.
Neuer Rettungscontainer
Einen derart zähen Winterbeginn hat Christian Beck in den vergangenen Jahren erst ein Mal erlebt. Was vor allem den Schneekanonen zuzuschreiben ist. „Seit wir über eine Beschneiungsanlage verfügen, ist es deutlich besser geworden“, sagt er. Was momentan aber komplett fehlt, ist der Naturschnee. So müssen sich die Wintersportler mit dem härteren und kompakteren Kunstschnee begnügen. Und mit schmalen Pisten. Umso überraschender kommt es für Beck, dass trotz vieler Menschen auf den Hängen relativ wenig passiert. „Die Leute fahren kontrollierter und vorsichtiger“, konstatiert er zufrieden.
Doch ganz ohne Skiunfälle ging der Saisonstart nicht ab. Während der Feiertage mussten die Pistenretter mehrfach ausrücken. Da konnte sich auch der neue Rettungscontainer bewähren, der seit heuer im Skigebiet Brandnertal steht. „Hier können wir die Patienten in aller Ruhe erstversorgen“, erklärt Christian Beck. Früher standen dafür nur die gläsernen Kommandozentralen in den Bergstationen der Lifte zur Verfügung, wo die Verletzten zudem den Blicken anderer ausgesetzt waren. Der Rettungscontainer bietet da schon eine andere Qualität.
Auch sonst sind die Brandner Pistenretter bestens mit Notfallinstrumenten bestückt. Christian Beck spricht euphorisch von einer Superausrüstung. Vom Blutdruckmessgerät bis hin zu Sauerstoff und Pulsoxymeter, einem Gerät, mit dem die Sauerstoffsättigung im Blut nicht invasiv gemessen werden kann, steht alles zur Verfügung. Weiters sind fünf Defibrilatoren über das ganze Skigebiet verteilt. „Auf diese Weise können wir einen Arzt besser und genauer über den Gesundheitszustand des Verunglückten informieren“, ist Beck froh über die umfangreichen Investitionen, die da getätigt wurden.
Ganzjährig dabei
Christian Beck kam 1970 zu den Bergbahnen. Zuerst nur als Saisonarbeiter, seit 1984 zählt er zur Stammmannschaft, die ganzjährig beschäftigt wird. Seit 20 Jahren ist er für die Pisten und auch für die Lawinensprengungen zuständig. Das heißt für den frischgebackenen Opa: morgens früh raus und meist erst spät Feierabend. Aber: „Sicherheit hat oberste Priorität.“ Und von der Natur kriegt er ohnehin nie genug. „Draußen kann ich so richtig abschalten“, begründet er seine Vorlieben für alles, was mit Natur zu tun hat. Ein anderer Fixpunkt in seinem Arbeitsalltag sind die Besprechungen, zu denen sich die Führungskräfte jede Woche treffen. „Kommunikation ist auch in diesem Metier alles“, weiß Christian Beck.
Die Leute fahren deutlich kontrollierter und vorsichtiger.
Christian Beck
Zur Person
Christian Beck
Geboren: 19. Juni 1963 in Bludenz
Wohnort: Brand
Familienstand: verheiratet, 3 Kinder, 1 Enkelkind
Beruf: Seilbahnbediensteter
Hobbys: Laufen, Skitouren, Klettern, Bewegung in der Natur