Eine Brücke in die Praxis

Das Krankenhaus Dornbirn verfügt mit Marion Hofmeister über die erste Praxisbegleiterin.
hohenems. (VN-mm) Fast dreißig Jahre Erfahrung hat Marion Hofmeister in ihrem Beruf schon gesammelt. Lehrreiches Wissen, das die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin jetzt pädagogisch fundiert an künftige Kolleginnen und Kollegen weitergeben kann, denn Marion Hofmeister ist ausgebildete Praxisanleiterin. Am kommenden Montag wird sie im Krankenhaus Dornbirn erstmals offiziell in dieser Funktion auftreten. Die Hohenemserin freut sich auf ihre neue Aufgabe. Jungen Menschen zu helfen, schneller sicherer und damit professioneller in ihrem anspruchsvollen Job zu werden, sei auch für sie persönlich eine Bereicherung. Sie wünscht sich, dass diese besondere Sache im Land wachsen kann.
Intensive Monate
Während Praxisanleiter auf Pflege- und Krankenstationen in Tirol nämlich schon lange Alltag sind, gibt es sie in Vorarlberg erst sporadisch. Marion Hofmeister erhielt von der Pflegedienstleitung des Krankenhauses Dornbirn, wo sie seit November 1998 auf der chirurgischen Abteilung tätig ist, das Angebot zur Weiterbildung. Sie hat es sofort angenommen. „Es waren zehn intensive Monate mit viel Lernen, aber ich fand bei meinen Kolleginnen und Kollegen im Spital sowie bei meiner Familie große Unterstützung“, erzählt die Naturfreundin gleichermaßen begeistert wie dankbar. Sie selbst wurde, als sie 1988 in Zams diplomierte, praktisch ins kalte Wasser geworfen. „Es waren eben andere Zeiten“, merkt Marion Hofmeister an. Deshalb liebt sie ihren Beruf nicht weniger. Im Gegenteil. „Es ist immer noch mein Traumberuf.“ Mag dieser Begriff auch abgedroschen klingen, für die patente Frau ist er stimmig. Als Praxisanleiterin möchte sie dieses Feuer, das in ihr brennt, in der kommenden Pflegegeneration entfachen.
Praxisanleiter sind Mitarbeiter in der Pflege und begleiten Auszubildende, aber auch neue Kollegen kompetent in den Arbeitsalltag. Dazu gehört etwa das Vermitteln von Kenntnissen und Fertigkeiten in der Pflege, die praktische Anleitung in konkreten Situationen, die Bewertung der Leistungen der Anzuleitenden sowie die Vermittlung von sozialen, fachlichen, methodischen und kommunikativen Kompetenzen. Durch dieses geplante und gezielte Anleiten werden die Auszubildenden schrittweise an die künftigen Aufgaben herangeführt. Für die Umsetzung stehen verschiedene pädagogische Methoden zur Verfügung. „Dieses Wissen hat mich gestärkt“, sagt Marion Hofmeister. Natürlich habe man Praktikanten immer schon betreut. Doch mit professionellen Instrumenten ergebe das eine deutlich andere Qualität.
Eine Extraportion Zeit
Was Marion Hofmeister besonders zufrieden zur Kenntnis nimmt, ist, dass sie für die Tätigkeit als Praxisanleiterin entsprechend Zeit eingeräumt erhält. „Das ist schön.“ So arbeitet sie also ab Montag zu 50 Prozent als Praxisanleiterin und zu 50 Prozent als Krankenschwester. In ihrem neuen Amt wird es Marion Hofmeister aber nicht nur mit Auszubildenden zu tun haben, sondern ebenso mit den Kolleginnen und Kollegen. Sie sollen auch von diesem Wissenstransfer profitieren. Ein Tag in der Woche bleibt ihnen vorbehalten.
Derzeit feiert Marion Hofmeister noch ein paar Überstunden im Zeitausgleich ab. Doch es ist ihr anzumerken, dass sie den Arbeitsbeginn herbeisehnt. „Sich mit jungen Leuten zu beschäftigen, macht einfach viel Freude“, sagt sie und strahlt dabei wie die Sonne an einem schönen Frühlingstag.
Es waren zehn sehr intensive Monate mit viel Lernen.
Marion Hofmeister
Zur Person
Marion Hofmeister
Geboren: 2. August 1961 in Hohenems
Wohnort: Hohenems
Beruf: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Praxisbegleiterin
Hobbys: Natur, Radfahren, Wandern, Laufen, Reisen