Bühne für Schachsport

Harald Amann ist als Turnierdirektor beim Bodensee Schach-Open in Bregenz im Einsatz.
bregenz. (akp) Ab heute bis kommenden Sonntag messen sich 200 Schachspieler beim internationalen Bodensee-Open in Bregenz. Aktive aus 29 Nationen im Alter zwischen sieben und 90 Jahren treffen sich zum neuntägigen Wettbewerb im Hotel Mercure. Harald Amann ist als Turnierdirektor beim Event im Einsatz. Der Wahl-Bregenzer ist seit Monaten ehrenamtlich mit der Vorbereitung beschäftigt. „Ich erledige organisatorische Aufgaben, wie die Erstellung der Broschüren, Sponsoren zu generieren, den Platz zu reservieren oder die Tische und das Material bereitzustellen. Jeden Tag wird während des Turniers ein Preis verlost. Die Geburtstagskinder unter den Spielern erhalten zudem ein Geschenk“, erzählt Amann.
Aktuelle Informationen
Während des Wettbewerbs zählt das Fotografieren zu seinen Aufgaben. „Am Abend bearbeite ich die Bilder und aktualisiere die Homepage des SK Bregenz. Mir ist es wichtig, dass wir auf dem aktuellen Stand sind. Gerade in unserer Sportart ist die Vermarktung sehr wichtig. Seit der Überarbeitung unserer Homepage im Jahr 2014 zählen wir 400.000 Besucher. Pro Tag sind es 330 Klicks“, erläutert der 54-Jährige.
Zudem erstellt er während des Events täglich ein Bulletin, das über die Geschehnisse des Tages informiert. Nach dem Turnier erledigt der Logistiker die Pressearbeit und bringt das Material zurück. Die Faszination für den Schachsport hat der gebürtige Hohenemser schon früh entdeckt. Mit acht Jahren trat er dem örtlichen Verein bei und spielte als 13-Jähriger in der Landesliga.
Später übernahm er zunächst in Hohenems und dann in Bregenz die Spielleiterfunktion und jene des Mannschaftsführers. Seit 45 Jahren ist Amann dem Sport verbunden. Auch während er als aktiver Spieler und Funktionär eine 13-jährige Pause eingelegt hatte, verfolgte der Familienvater immer das Spielgeschehen. Amann absolvierte die Ausbildung zum C-Trainer und bildete sich im Schachmarketing weiter. Neben dem Bodensee-Open organisiert er das Dreikönigsturnier, das Integrationsturnier „Schach der Kulturen“, „Schach in Mariahilf“ oder „Blitz am See“ im Wirtshaus-Gastgarten. Pro Jahr investiert Amann 750 Stunden ehrenamtlich für den Sport und spielt selbst in der Landes- und Bundesliga.
Fitness ist gefragt
Laien mögen bezweifeln, dass Schach ein Sport ist. Amann: „Es braucht Ausdauer, Wille und ein gutes Gedächtnis. Eine Partie an den Spitzenbrettern dauert bis zu fünf Stunden. Das fordert nicht nur hohe Konzentration, sondern geht auch körperlich an die Substanz. Man muss fit sein, aber vor allem soll es Spaß machen. Die Faszination von Schach zu begreifen, gelingt erst ab einem bestimmten Niveau“, weiß er. „Außerdem braucht es logisches Denken, und man muss Entscheidungen unter Zeitdruck fällen, das kommt einem im Berufsleben zugute.“ Beim SK Bregenz sind Spieler jeglichen Niveaus, Alters und Wohnorts willkommen. Der Verein zählt 120 Aktive, darunter 40 Kinder. Ältestes Mitglied ist Albert Arbeiter, der vor Kurzem seinen 90. Geburtstag feierte.
Der Verein blickt im Jahr 2020 dem hundertjährigen Jubiläum entgegen. Das Klubheim in der Gerberstraße in Bregenz ist jeweils dienstags und freitags ab 19.30 Uhr geöffnet: „Sogar am Faschingsdienstag. Nur im Sommer gibt es eine Pause“, so Amann. Dann verbringt er die Sonnentage am Bodensee und tankt Energie für neue Herausforderungen.
In unserem Klubheim sind alle Schachspieler willkommen.
Harald Amann
Zur Person
Harald Amann
ist Spielleiter des SK Bregenz 1920 und organisiert zahlreiche Schachturniere.
Geboren: 12. Juli 1962
Wohnort: Bregenz
Beruf: Logistiker
Hobbys: Schach spielen, Schwimmen im See