Lust an der Natur leben

Als Ranger im Naturpark Nagelfluhkette kann Carola Bauer Beruf und Hobby vereinen.
hittisau. (VN-mm) Ranger: Was lässt sich nicht alles mit diesem Begriff verbinden: Er steht für Militärisches ebenso wie für eine Stadt in Texas, einen Fußballklub in Glasgow oder einen Supercomputer. Bei Carola Bauer steht er für einen Beruf, den sie gegen keinen anderen der Welt tauschen würde. Seit Jahresbeginn arbeitet sie als Rangerin im Naturpark Nagelfluhkette, ist dort bei Wind und Wetter unterwegs, um vorwiegend auf Vorarlberger Seite nach dem Rechten zu sehen, aber auch um den Umweltgedanken weiterzutragen. Obwohl Bauer schon vorher als Naturparkführerin tätig war, erwies sich die Bewerbung für die öffentlich ausgeschriebene Ranger-Stelle keineswegs als gemähte Wiese. Vor allem handelte es sich um einen Job, den viele wollten. Schließlich setzte sich die junge Frau gegen 180 Kandidaten durch. Diesen Erfolg quittiert sie immer noch gerne mit einem glücklichen Lächeln.
Derzeit ist die gebürtige Bayerin, die ihr Herz durch das Geografiestudium schon lange an Österreich und speziell an Vorarlberg verloren hat, viel mit Volksschulkindern unterwegs. Denn der Naturpark Nagelfluhkette macht auch gemeinsame Sache mit Schulen. So entstand in Hittisau bereits eine Naturparkschule, in Sibratsgfäll wurde am Freitag eine solche eröffnet, und im Herbst folgt Lingenau. Die Leitaspekte von Volksschule und Naturpark sollen Volksschulkindern ermöglichen, durch Erlebnisse im Freien die ökologischen und kulturellen Zusammenhänge besser zu begreifen. Einige bunte Eindrücke aus dem Klassenzimmer Naturpark Nagelfluhkette haben die elf Sibratsgfäller Kinder in der Volksschule bereits gesammelt. Beim Schleifen von Amuletten mit Carola Bauer lernten sie das Nagelfluhgestein kennen. Am gestrigen Montag war die Rangerin im Rahmen des „Tages der Artenvielfalt“ mit Hittisauer Schülern zugange. „Mai bis Juni ist eine sehr intensive Zeit. Da bin ich fast nur mit Schulkindern unterwegs“, bezeichnet die Naturpädagogin das aber als einen der schönsten Punkte ihrer Arbeit. Denn: „So kann Umweltbewusstsein wachsen.“ Daneben ist Carola Bauer auch allein oder mit ihren Allgäuer Kollegen Florian Heinl und Max Löther im Gelände unterwegs, um aufzuklären und zu sensibilisieren. Aktionen wie „Mit dem Ranger unterwegs“ oder „Frag den Ranger“ sollen ein gutes Miteinander von Mensch und Natur bewirken.
Gleiche Leidenschaften
Carola Bauer selbst bekam die Liebe zur Natur in die Wiege gelegt. „Meine Eltern waren bergbegeistert und haben auch uns Kinder immer mit in die Berge genommen“, erzählt sie. Heute liebt es Carola Bauer, den Computer gegen das Grün von Wald und Wiesen zu tauschen, auf einem Gipfel zu stehen, in die Weite zu blicken und andere für die Natur zu begeistern. Dazu kommt noch, dass ihr Partner als Biologe und Naturparkführer die gleichen Leidenschaften teilt. Auch beruflich sind die beiden diesbezüglich verknüpft. „Wir haben ein Projekt mit dem BORG in Egg, wo er Lehrer ist“, erklärt Bauer die vielfältigen Vernetzungen.
Dass sich ihr Beruf als Rangerin so wunderbar mit ihrem liebsten Hobby vereinbaren lässt, genießt Carola Bauer. „Da macht Arbeiten noch mehr Spaß“, meint sie. Und was bleibt dann noch für die Freizeit? „Na, das Meer“, sagt sie mit einem Schmunzeln.
Mai bis Juni ist eine sehr intensive Zeit in den Schulen.
Carola Bauer
Zur Person
Carola Bauer
Geboren: 11. Dezember 1983 in Bayern
Wohnort: Alberschwende
Familie: Partnerschaft
Beruf: Rangerin
Hobbys: alles, was mit der Natur zu tun hat