Bis nach Rio gerechnet

Wetter / 11.06.2017 • 17:49 Uhr
Am 12. Juli fährt Maximiliam Hofer zur internationalen Mathematikolympiade. Heute steht aber noch die Matura an. Foto: doh
Am 12. Juli fährt Maximiliam Hofer zur internationalen Mathematikolympiade. Heute steht aber noch die Matura an. Foto: doh

Maximilian Hofer vertritt Österreich bei der internationalen Matheolympiade in Brasilien.

Frastanz. (VN-doh) Die mündliche Matura steht für Maximilian Hofer heute, Montag, am Bundesgymnasium in Feldkirch auf dem Programm: Mathematik und Physik. Nervös wirkt Hofer aber nicht, auch wenn die gewählten Fächer nicht unbedingt der Weg zur Reifeprüfung sind, den der Großteil der Schüler nimmt. Für Maximilian Hofer aber eine Leidenschaft. Zeit blieb dem 17-Jährigen jedoch nicht allzu viel, um sich auf die beiden Prüfungen vorzubereiten, denn in den letzten Wochen hat der Frastanzer mehr für die Aufgaben bei der österreichischen Mathematik-Olympiade in Raach (Niederösterreich) gelernt. Diese Aufgaben löste Maximilian Hofer denn auch mit Bravour. Er gewann mit 39 Punkten vor Simon Brenneis aus Oberösterreich (38 Punkte) die Goldmedaille und löste als einziger Finalteilnehmer die 4. Aufgabe:  4. (a) Man bestimme den größtmöglichen Wert M, den x+y+z annehmen kann, wenn x, y und z positive reelle Zahlen mit 16xyz = (x + y)2(x + z)2 sind. (b) Man zeige, dass es unendlich viele Tripel (x,y,z) positiver rationaler Zahlen gibt, für die 16xyz = (x + y)2(x + z)2 und x + y + z = M gelten.

Mit der richtigen Lösung hat sich Maximilian Hofer sein Ticket für Rio de Janeiro gelöst. Vom 12. bis 23. Juli findet in Brasilien die 58. Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) statt. Der Maturant aus Frastanz wird für Österreich die Fahne hochhalten. „Es ist eine Überraschung, aber auch eine Ehre, dass ich mit dem österreichischen Team nach Rio fahren darf“, erklärt Hofer.

Lange Vorbereitung

Die Vorbereitung für das Finale mit 24 Teilnehmern war lang und begann bereits am 15. Mai mit einer Vorbereitungswoche in Raach. Im Finale musste ein zweitägiger Wettbewerb mit täglich drei Aufgaben in 4,5 Stunden bewältigt werden. Dabei können sich nur die sechs Bestplatzierten als österreichische Mannschaft für die IMO qualifizieren. Genau diese Mannschaft kann Maximilian Hofer als Sieger
des Bundesfinales nun anführen.

Er sei ein durchwegs guter Schüler, lobt Lehrer Bruno Piazzi. Er unterrichtet Maximilian Hofer seit der ersten Klasse im Gymnasium.  Dessen Begabung für Mathematik und Physik hat der Pädagoge früh erkannt. Beim Schnuppertag in der Schule hat Bruno Piazzi ein Mathequiz organisiert. Das Preisgeld war ein Euro. Den hat Maximilian Hofer gegen die älteren Schüler errechnet. Während der Schulzeit im Gymnasium Feldkirch wurde das Potenzial stets gefördert. Bereits in der vierten Klasse nahm Hofer das erste Mal an der Mathematik-Olympiade teil. „Es war einmal mehr, einmal weniger Freizeit, die ich für die Vorbereitung aufgewendet habe“, meint Hofer. Ausgleich zu Formeln und Rechnungen findet Hofer beim Tischtennisspielen. Aber auch das Spiel der Könige hat es ihm angetan. Sowohl in der Schulmannschaft als auch im Verein spielt Maximilian Hofer Schach.

Geburtstag in Rio

Der Spaß an der Mathematik und der praktischen Anwendung stand für ihn stets im Vordergrund. Daran haben sich auch seine Pläne für die Zukunft orientiert. Nach dem Zivildienst will der junge Frastanzer an der ETH Zürich Physik studieren. Zuvor wartet die Reise nach Brasilien. „In Rio ist die Konkurrenz sehr groß und auch die Aufgaben werden deutlich schwerer sein, aber bei der IMO dabei zu sein, ist eine große Sache“, meint Hofer. Zu feiern gibt es auf der Reise dann auf jeden Fall etwas, denn Maximilian Hofer feiert seinen 18. Geburtstag an der Copacabana.

Bei der Matheolympiade dabei zu sein, ist eine große Sache.

Maximilian Hofer

Zur Person

Maximilian Hofer

Sieger der österreichischen Mathematikolympiade

Geboren: 21. Juli 1999

Ausbildung: Maturant am BG Feldkirch

Familie: eine Schwester

Hobbys: Programmieren, Schach, Tischtennis