Ein besonderes Jubiläum

Wetter / 06.08.2017 • 19:02 Uhr
Liebenswürdigkeit und ein wacher Geist zeichnen Sr. Luzia Schöch auch im hohen Alter noch aus.Foto: Don bosco
Liebenswürdigkeit und ein wacher Geist zeichnen Sr. Luzia Schöch auch im hohen Alter noch aus.Foto: Don bosco

Luzia Schöch aus Göfis ist seit 65 Jahren bei den Don Bosco Schwestern.

göfis. (VN-mm) Ihre Familie scheint mit guten Genen gesegnet. Denn schon die Geschwister von Luzia Schöch erreichten ein fast biblisches Alter. Zwar musste sie unlängst ihren Bruder als letztes von sieben Geschwistern zu Grabe tragen, doch 98 Jahre waren ein langes Leben. Die Schwester starb 2016 im stolzen Alter von 99 Jahren. Luzia Schöch, die Jüngste, ist inzwischen 93, wobei sie schon seit 65 Jahren im Dienste der Don Bosco Schwestern steht. Anfang August feierte der Orden für seine Jubilarinnen in Vöcklabruck einen feierlichen Gottesdienst, den Salesianerbischof Ludwig Schwarz zelebrierte. Mit dabei war selbstredend auch Sr. Luzia Schöch.

Verantwortung getragen

Sie fand mit jugendlichen 25 zu den Don Bosco Schwestern. Kennengelernt hat sie den mit rund 13.000 Nonnen weltweit größten Frauenorden im kleinen Kloster Viktorsberg, wo Luzia Schöch als Küchenhilfe arbeitete. Bereits seit Längerem befand sich die junge Frau auf der Suche nach ihrem Lebensort. In Viktorsberg wurde ihr klar, wohin der weitere Weg gehen sollte. Sie entschied sich für das Kloster und damit für ein Leben im Dienste Jesu und der ihr anvertrauten Menschen.

Nach der Profess 1952 absolvierte Schöch in Innsbruck die Ausbildung zur Krankenschwester. Doch die Vorarlbergerin schien zu Höherem berufen. Fast ihr ganzes Ordensleben lang bekam sie Verantwortung übertragen. So wurde Luzia Schöch unmittelbar nach Ablegen des Ewigen Gelübdes zur Oberin in Innsbruck ernannt. Fast 14 Jahre lang war sie außerdem als Provinzrätin tätig.

Inzwischen geht Sr. Luzia ihr Dasein altersbedingt etwas ruhiger an. Seit zwanzig Jahren lebt sie nun in Baumkirchen, einer kleinen Tiroler Gemeinde nahe Hall, und gilt als die gute Seele des Hauses. Ihre liebenswürdige Art wird geschätzt, ebenso ihre Mithilfte. Sie bringt sich ein, wo es möglich ist, deckt beispielsweise den Tisch oder hilft sonst in irgendeiner Weise im Haushalt mit. Ihre Freizeit verbringt die rüstige Ordensschwester gerne im Garten. Am politischen Geschehen zeigt Sr. Luzia ebenfalls noch großes Interesse. Dazu schmökert sie täglich in der Zeitung.

Kontakt gehalten

Auch den Kontakt nach Hause ließ Luzia Schöch nie abreißen. Bis zu dessen Tod hat sie jede Woche mit ihrem Bruder telefoniert. Sogar den Weg nach Göfis nahm sie in Begleitung einer Mitschwester in Kauf, um ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten. Sie selbst schöpft Kraft aus dem Gebet „Das kleine Geheimnis“, ihrem Lieblingsgebet und eine besondere Form des Herzensgebets. „Das hilft mir, in innerer Verbindung mit Jesus zu leben“, sagt Sr. Luzia. In Österreich gibt es 69 Don Bosco Schwestern. Die Ordensgründer Maria Mazzarello und Johannes Bosco gelten als Sozialheilige der katholischen Kirche, deren Pädagogik von Vernunft und Lebensweisheit geprägt ist.

Das Gebet hilft mir, in innerer Verbindung mit Jesus zu leben.

Sr. Luzia Schöch
Liebenswürdigkeit und ein wacher Geist zeichnen Sr. Luzia Schöch auch im hohen Alter noch aus.Foto: Don bosco
Liebenswürdigkeit und ein wacher Geist zeichnen Sr. Luzia Schöch auch im hohen Alter noch aus.Foto: Don bosco

Zur Person

Sr. Luzia Schöch

gehört seit 65 Jahren dem Orden der Don Bosco Schwestern an.

Geboren:1924 in Göfis

Wohnort: Baumgarten/Tirol

Laufbahn: Küchenhilfe, Krankenschwester, Oberin, Provinzrätin