Von Bezau bis Wien

Wetter / 30.10.2017 • 19:04 Uhr
Von Bezau bis Wien

Daniel Bayer vertritt die Interessen der BMHS-Schüler.

Au Wer mit Daniel Bayer über das Thema Bildung spricht, möchte fast meinen, er hat einen gestandenen Politiker vor sich. Zwar ist der Auer erst 18 Jahre alt, dennoch vermag er seine Vorschläge und Argumente in Sachen Verbesserung des Lehrerberufs, Einführung einer modularen Oberstufe sowie einer gesetzlichen Verankerung des Schülerparlaments ohne Punkt und Komma zu erläutern. „Ich habe immer schon viel und gerne geredet“, antwortet er auf die Frage nach seiner Redegewandtheit und muss lachen. Um aber auch für Diskussionen fit zu sein, hat er Wochenendseminare der Schülerunion besucht.

Äußerst wissbegierig

Daniel Bayer ist nicht nur einer, der gerne und viel redet, „sondern auch selbst anpacken will“. Schon seit Jahren liest er Zeitungen und verfolgt die Nachrichten aufmerksam, um top informiert zu sein. „Es hat mich dann irgendwann sehr gereizt, die Interessen der Schüler zu vertreten und mich dafür starkzumachen“, erklärt der 18-Jährige sein Engagement. Erst setzte er Projekte in seiner Schule in Bezau um. Dann sei ihm angeboten worden, als Landesschulsprecher zu kandidieren „und die Wahl hat sehr gut geklappt“. Aber dem noch lange nicht genug.

In diesem Schuljahr wartet auf den Schüler der Handeslakademie (HAK) Bezau ein dichtes Programm. Einerseits steht bald die Matura an. Andererseits wurde er unlängst auch als Bereichssprecher der Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) in die Bundesschülervertretung gewählt. Fast schon ein Vollzeitjob also. „Es gibt zwar einiges zu tun, aber ich bringe schon alles unter einen Hut“, ist er sich sicher.

In den BMHS-Bereich fallen österreichweit 500 Schulen. Daniel Bayer war in den vergangenen Wochen viel unterwegs und hat zahlreiche Schülervertreter anderer Bundesländer besucht sowie an vielen Debatten und Wochenendseminaren teilgenommen. Außerdem stand auch schon eine Sitzung im Bildungsministerium an.

Für die Oberstufe wünschen sich Bayer und seine Kollegen ein Modularsystem. „So kann die Talenteförderung vorangetrieben werden“, ist sich Bayer sicher. Wichtig sei auch, dass die Schüler wieder mehr Verantwortung bekommen und lernen, Dinge kritisch zu hinterfragen und systematisch und vernetzt zu denken, um für die künftigen Anforderungen gerüstet zu sein.

Faszination Philosphie

Für sich selbst hat Daniel Bayer schon einen konkreten Karriereweg gezeichnet. „Nach der Matura will ich Wirtschaftsrecht und Philsophie studieren und Rechtsanwalt werden“, erzählt der junge Bregenzerwälder. Gerade das Fach Philosphie biete sich als Kombination sehr gut an, „da ich Dinge gerne interpretiere“. Ob er eines Tages in die Politik einsteigen wird, lässt er sich noch offen.

Daniel Bayers Leben besteht aber natürlich nicht nur aus seinem Engagement als Schülervertreter. Wichtig für den 18-Jährigen sind vor allem seine Familie, die er als wichtigen Rückzugsort sieht, und seine Kollegen.

Sofern der junge Mann Zeit hat, geht er auch gerne mit dem FC Au auf Torejagd. Um sich für die Herausforderungen fit zu halten und den Kopf freizukriegen, joggt er regelmäßig. „Auch spät nachts, wenn es sein muss“, sagt er noch und lacht. VN-mef

„Wichtig ist, dass Schüler auch lernen, systematisch und vernetzt zu denken.“

Zur Person

Daniel Bayer
ist Landesschulsprecher im BMHS-Bereich in Vorarlberg und ebenso Bereichssprecher der Bundesschülervertretung im BMHS-Bereich

Geboren 7. März 1999

Wohnort Au

Schule Handelsakademie Bezau (Maturaklasse)

Hobbys Fußball, Joggen, Tennis