Mit Krippenvirus infiziert

Seit 25 Jahren ist Josef Hagen Obmann des Landeskrippenverbandes.
feldkirch Die Liebe zu wunderschön arrangierten Krippen geht bei Josef Hagen bis weit in die Kindheit zurück. „Mein Großvater hatte eine riesige Krippe in der Stube“, erinnert er sich. „Heute haben die meisten Menschen gar nicht mehr so viel Platz.“ Die Kindheitserinnerung gab Hagen dann auch den Impuls, gemeinsam mit Mitstreitern 1989 den Krippenverein Altenstadt zu gründen. „Mein Freund Armin Walser hat einen Krippenkurs in Rankweil besucht und gemeint, dass könnten wir auch machen“, berichtet er von der Initialzündung. Der Verein trat in Folge dem Landeskrippenverband bei. Das Vereinswesen interessierte Hagen und bald nahm er zur Verbandsspitze Kontakt auf. Dort suchte man gerade einen Nachfolger und so fand sich Hagen schnell in der Rolle des Obmanns des Landeskrippenverbands Vorarlberg wieder. Das war 1992. Mittlerweile steht der Altenstädter dem Verband seit 25 Jahren vor. „Ich würde das Amt jetzt gerne in jüngere Hände legen“, erzählt er. Aber bisher hat sich noch kein Nachfolger gefunden.
Es sind große Fußstapfen, in die der Nachfolger treten muss. 1992 bestand der Verband aus sieben Ortsvereinen und 570 Mitgliedern. Heute sind es 20 Ortsvereine, zwei Auslandsvereine und der Verband hat 1570 Mitglieder. Gerade in den 90-er Jahren sei man kräftig gewachsen, erklärt Hagen. 2004 hat man ein eigenes Verbandsheim bezogen: Im Kloster der Dominikanerinnen wurde das Verwalterhaus gemeinsam mit dem Ortsverein Altenstadt ausgebaut. Zwei Millionen Euro und 3000 ehrenamtliche Stunden wurden investiert.
Krippe der Tochter
Zum Krippenbauen hat der Landesobmann selber kaum mehr Zeit. Bis Weihnachten besucht er einen Großteil der 25 Austellungen des Verbands persönlich. Zudem muss der Verbandstag im Jänner vorbereitet werden. Deshalb steht in Hagens Stube zu Weihnachten auch nicht die eigene Krippe, sondern die einer Tochter. „Meine Hauskrippe ist mir zu unruhig“, erklärt er. „Aber da würde ich Zeit brauchen, um sie so herzurichten, wie es mir gefällt.“ Zeit, die er nicht hat. „Krippeler ist man das ganze Jahr“, erläutert Hagen. Im Herbst laufen die Kurse und im Dezember die Ausstellungen. Den Rest des Jahres besucht er Versammlungen der Ortsvereine, Sitzungen des österreichischen Dachverbandes oder des Weltverbandes. Krippeler sind zudem auch noch gesellige Menschen, wie Hagen betont: „Zum Krippenbauen gehört auch der gemeinsame Hock.“ VN-GMS
Zur Person
Josef Hagen
Der Altenstädter steht seit mittlerweile 25 Jahren dem Landeskrippenverband Vorarlberg im Verband der Krippenfreunde Österreichs vor.
Geboren 31. Mai 1949
Beruf Pensionist, davor Servicetechniker
Familie verheiratet, vier Kinder und sieben Enkel