Räume fürs Leben schaffen

Ein kreativer Kopf mit vielen innovativen Ideen.
Feldkirch Wenn Architekt Martin Mackowitz einen Einblick in sein Leben gibt, nennt er Purzelbäume und Käsesahne humorvoll als seine Hobbys und sieht sich selbst als Baukünstler. Ziemlich abgedreht vermutet man im ersten Moment, doch man stellt schnell fest, dass der Architekt und Universitätsdozent absolut authentisch, innovativ und weitsichtig denkt und handelt. Wenn er über Architektur spricht, dann geht es weit weniger um den Bau von Prestigeobjekten als vielmehr um das Schaffen von Räumen fürs Leben: „Ein Raum muss nicht unbedingt immer ein Raum für die Dauer eines Lebens sein, sondern viel mehr dem Leben Raum geben. Das beinhaltet sowohl die gebaute als auch die gesellschaftliche Stadt, in der Menschen sich nicht durch dicke Mauern voneinander abgrenzen, sondern einander in den Zwischenräumen begegnen.“
Lust am Unbekannten
Der 33-Jährige spricht nicht nur über neue Ideen, er verwirklicht sie. Eines seiner bekanntesten Projekte ist das Feldhotel, ein Vorzeigeobjekt für temporäre Architektur mit Mehrwert. Aus alten Brettern wurde ein mobiler Raum gezimmert, der den Montfortplatz für kurze Zeit zum Mont-Fjord machte und im Schlepptau eines Traktors durch Österreich reiste.
„Temporäre Architektur eignet sich bestens, um Dinge auszuprobieren. Mit wenig Budget kann man Prozesse in Gang setzen und neue Blickwinkel aufzeigen. Aus diesem Handeln lassen sich räumliche und soziale Qualitäten testen und erfahrbar machen.“
Der Weg ist das Ziel
Was inspiriert einen so offenen Geist wie den des jungen Architekten? „Ich würde sagen, dass mich verschiedene Personen aus meinem Freundes- und Familienkreis geprägt und inspiriert haben. Oft sind es ganz einfach anmutende Dinge, die mich beeindrucken.“ Seinen Studenten möchte er die Verantwortung und Auswirkung von Architektur begreifbar machen. „Wichtig ist es, selbst tätig zu werden. Nur so kann man Rückmeldungen der Umwelt auf gestaltete Räume erhalten.“ Ein Lehrmeister, den man sich nur wünschen kann, aber auch Musiker und Künstler. Woher so viel Schaffenskraft kommt? „Keine Ahnung. Mir kommt das ganz normal vor. Ich mache, was anderen und mir Freude macht, und das mit möglichst vielen Umwegen.“
Heute um 17 Uhr öffnet übrigens der Wanderkiosk in der Wexelstube am Mühletorplatz in Feldkirch seine Pforten. Ein Angebot, das perfekt in das Gesamtkonzept des Co-Working-Space passt, in dem das Architekturbüro von Martin Mackowitz seine Heimat gefunden hat. CM
Zur Person
Martin Mackowitz
Geboren 14. September 1984
Familie Patchwork
Beruf Baukünstler
Hobbys Ö1, Purzelbäume und Käsesahne