Fußballprofi im Anflug

Bludenzer wurde mit den Reinhardt Eagles Conference Champion.
Bludenz „Ich bin ein klassischer Sechser“, sagt Eric Weixlbaumer über seine Position bei den Reinhardt Eagles. Eineinhalb Jahre ist es nun her, dass der 20-Jährige Bludenzer seine Zelte in Vorarlberg abbrach, um an der Reinhardt University in Georgia (USA) seinen Traum zu verwirklichen.
Vor gut vier Jahren stand der damalige Mehrerau-Schüler vor einer Richtungsentscheidung: Profilaufbahn oder Ausbildung. Der Bludenzer entschied sich für beides. Gemeinsam mit seinem Zimmerkollegen Sebastian El Abdellaoui bewarb er sich an verschiedenen Universitäten in den USA. Mit Erfolg. Die Universität nördlich von Atlanta unterbreitete ihm ein Angebot, das er nicht ausschlagen konnte. „Eine Entscheidung, die ich bis heute keine Sekunde bereut habe“, versichert der Business-Marketing-Student, der gerade das dritte Semester abgeschlossen hat und sich derzeit auf Heimaturlaub befindet.
Kapitänsschleife
Nachdem seine Rookiesaison von einer langwierigen Leistenverletzung überschattet wurde, schaffte der Defensivspezialist bei Testspielen im Frühjahr wieder den Sprung in die Stammformation. Sein großes Engagement auf und neben dem Platz wurde von Trainer Joey Johnson schließlich sogar mit der Kapitänsschleife gewürdigt. „Ich war natürlich sehr stolz, da ich einer der jüngeren Spieler im Team bin“, erinnert sich Weixlbaumer, der Real Madrids Abwehrhünen Sergio Ramos als Vorbild nennt.
Doch es sollte noch besser kommen. Den von Weixlbaumer aufs Feld geführten Eagles gelang, was vorher noch keinem Team geschafft hatte: die Saison ungeschlagen als Conference Champions zu beenden. „Das war ein riesiger Erfolg.“ Wie nahe Freud und Leid im Sport beieinanderliegen, mussten Weixlbaumer und Co. in der Qualifikation für die nationale Meisterschaft erfahren, wo das Aus früher als erwartet kam. „Nach einem so erfolgreichen Grunddurchgang war das natürlich extrem bitter, aber so ist der Fußball“, analysiert er das Viertelfinalaus abgebrüht wie ein Profi.
Neben der tollen Chemie in der international zusammengewürfelten Mannschaft („Wir haben Spieler aus der ganzen Welt“), imponiert dem Oberländer insbesondere der Zusammenhalt an der Schule. „Wir besuchen die Spiele der Basketballer und Volleyballer. Diese kommen dann zu unseren Spielen und beim Football geht ohnehin immer die Post ab“, beschreibt er den besonderen Schul-Spirit.
„Eine andere Welt“
Das Leben in Nordamerika beschreibt Weixlbaumer als „eine andere Welt“. „Alles ist so groß und weit.“ Sein Studienalltag ist geprägt von Unterricht und Training. „Vormittags wird studiert, nachmittags wird trainiert“, fasst er zusammen.
Den Blick in die Zukunft gerichtet, hat der ambitionierte Kicker eine Profikarriere in Amerika ins Auge gefasst. „Es muss nicht zwingend die höchste Liga sein. Unser Trainer war selber Profi, daher hoffe ich, dass es mit seiner Hilfe klappt“, schätzt er diese Zielsetzung als durchaus realistisch ein, wenngleich er einräumt: „Natürlich bin ich auch selbst gefordert, weiter an mir zu arbeiten.“ Zuvor gelte es aber die verbleibenden zweieinhalb Jahre gut zu nutzen und das Studium abzuschließen. „Dann sehen wir weiter. Mir stehen zum Glück alle Wege offen.“ VN-js
„Die abgelaufene Saison war die erfolgreichste in der Geschichte unserer Schule.“
Zur Person
Eric Weixlbaumer
ist Kapitän der Fußballmannschaft der Reinhardt University in Georgia.
Geboren 2. Juli 1997
Ausbildung Gymnasium Mehrerau, Reinhardt University
Familie ledig
Hobbys Fußball, in die Berge gehen
Lieblingsverein FC Barcelona
Motto Enjoy the ride
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