Freundlicher Gastgeber

Nüziders Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Auf Matthias Dünser trifft das seit jeher zu. Der Nüziger hat erlebt, was nur wenige Vorarlberger von sich behaupten können. Er wuchs auf einem Campingplatz auf.

Von klein auf war der inzwischen 45-Jährige in die Abläufe am von Vater Franz gegründeten Campingplatz involviert, packte beim Rasenmähen und Putzen mit an und begleitete die Gäste auf Wandertouren. Während  viele seiner Mitschüler in den Urlaub fuhren, war für den Nüziger im Sommer Arbeiten angesagt. Für Dünser war das aber nie ein Problem. „Erstens kannte ich es nicht anders und zweitens waren die Sommer immer sehr aufregend, da bei uns ständig etwas los war“, erinnert er sich gerne an seine Kindheit zurück.

Einfaches Erfolgsrezept

Eine Eigenschaft, die sich der engagierte Touristiker bereits in jungen Jahren aneignete, war die Offenheit. „Die Gäste waren oft nicht lange da. Da war es wichtig, von Beginn an offen auf die Menschen zuzugehen. Davon profitiere ich heute noch“, sagt der sympathische Nüziger, der den Campingplatz inzwischen mit seiner Frau Beate führt. Beleg dafür ist neben der großen Anzahl an Stammgästen und einer sehr guten Buchungslage auch die neuerliche Auszeichnung der Plattform camping.info, die den Panorama Camping Sonnenberg zum zweiten Mal in Folge zu Europas freundlichstem Campingplatz kürte. Und nicht nur das. Auch in Sachen Sauberkeit kann dem Oberländer Campingplatz keiner der über 22.000 bewerteten Plätze auf dem Kontinent das Wasser reichen. Sehr zur Freude von Dünser: „Diese Auszeichnung erfüllt uns selbstverständlich mit Stolz.“

Wichtig sei es, die Gäste so zu behandeln, wie man selber gerne behandelt werden möchte, beschreibt Dünser das simple Erfolgsrezept. „Wir nehmen uns Zeit für einen Plausch, gehen gemeinsam auf Wanderungen, organisieren Musikabende, bei denen wir selber musizieren, und tragen Sorge dafür, dass der Gast auch wirklich Gast sein kann.“

Die Faszination Camping kann Dünser selbst absolut teilen. „Gerade in den letzten Jahren haben wir am Ende der Saison selbst immer wieder Urlaub auf Campingplätzen gemacht. Das ,Freisein‘ und die Offenheit der Camper imponieren mir. Zudem kommt man dabei an sehr schöne Orte, die zumeist mitten in der Natur liegen“, kommt er beim Gedanken an vergangene Urlaube ins Schwärmen.

„Hier werde ich Chef“

Dass der Skilehrer und Wanderführer einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, stand für den zweifachen Familienvater scheinbar sehr früh fest. Bereits im zarten Alter von zwei Jahren habe er zu einer Nachbarin gesagt: „Das ist euer Grund, das ist unser Grund, und da werde ich einmal Chef!“, lacht Dünser. Nach Abschluss der Tourismusschule war es dann tatsächlich soweit. Der heutige Obmann des Tourismusvereins Nüziders stieg in den väterlichen Betrieb ein. Mitte der 1990er-Jahren übernahm er die Geschäftsführung.

Während der Alltag von Mai bis Oktober von sehr viel Arbeit geprägt ist, bleibt das restliche Jahr über mehr Zeit für Familie und Hobbys. Dann ist der naturverbundene Oberländer auf den heimischen Bergen oder beim Badmintonspielen in der Mittelschule Nüziders anzutreffen. VN-JS

„Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und versuchen, dies so gut es geht zu machen.“