Fasching im Blut

„Spälta, Spälta hoch“ heißt es am Wochenende für Elisabeth Gallaun.
Feldkirch Dieses Wochenende geht es wieder rund in Feldkirch, denn die Narren übernehmen abermals die Stadt. Der größte Faschingsumzug des Landes steht an, und 77 Gruppen aus dem Vierländereck und rund 4000 Narren werden wieder durch die Straßen der Montfortstadt ziehen. Inmitten des bunten Treibens wird auch Elisabeth Gallaun zu finden sein. Schon von Kindesbeinen an war der Fasching für die Gastronomin das Größte. Es verwundert daher auch nicht, dass sie ihre Leidenschaft für die fünfte Jahreszeit vor einigen Jahren dann mit dem Beitritt zu den Spältabürgern Feldkirch sozusagen offiziell gemacht hat.
Familienbusiness Fasching
Genauso wie im eigenen Betrieb, dem Dogana in Feldkirch, ist im Hause Gallaun auch der Fasching ein Familienbusiness. „Für mich und meinen Mann war klar, dass wir nur gemeinsam zu den Spältabürgern gehen wollten.“ Und das haben sie dann auch gemacht. Seit mittlerweile 15 Jahren sind die Eheleute Mitglieder der Gilde. Elisabeth ist Chefin des Protokolls. Mann Lothar hingegen ist seit 2009 als amtierender Graf Rudolf VIII. von Montfort bekannt.
Von Faschingsbeginn im November bis Aschermittwoch ist die 56-jährige Frohnatur im Dauereinsatz, stehen doch zahlreiche Veranstaltungen landauf und landab sowie im näheren Ausland auf dem Terminplan der Gilde. „In der 51-jährigen Geschichte der Spältabürger sind viele Freundschaften mit anderen Vereinen entstanden und es ist schön, sich zumindest einmal im Jahr zu treffen.“ Auf die Frage, ob sich am Ende der fünften Jahreszeit nicht doch ein klein wenig Faschingsmüdigkeit bei ihr einstellt, antwortet sie nur: „Nach dem Faschingsdienstag vielleicht ein bisschen, aber nicht allzu lange, denn der nächste Fasching will wieder geplant werden. Außerdem sind wir bei den Spältabürgern auch über das ganze Jahr hinweg aktiv.“ Die Begeisterung der vielen bunten Mäschgerle, die die Straßenränder säumen oder die selbst an den Umzügen teilnehmen, sei der Motor, der sie selbst immer wieder antreibt. Insbesondere auf die staunenden und leuchtenden Kinderaugen freut sie sich jedes Jahr aufs Neue.
Etwas Gutes tun
Auch um jene, die dem närrischen Treiben nicht beiwohnen können, kümmern sich die Spältabürger. Jedes Jahr besuchen sie das Landeskrankenhaus sowie Alten- und Pflegeheime in Feldkirch und überbringen blumige Faschingsgrüße. „Es ist schön zu sehen, dass man mit einer Blume jemandem so viel Freude machen kann“, erzählt Gallaun.
Außerdem sind Gallaun und ihre Vereinskollegen am „ruaßiga Fritig“ in ihrem farbenfrohen Gildenhäs in der Montfortstadt unterwegs, gilt es doch Glückspunkte zu verteilen. „Die Leute warten regelrecht darauf, von uns einen Rußpunkt ins Gesicht zu bekommen. Gleichzeitig sammeln wir dabei Spenden für karitative Zwecke.“
Frischer Wind
Abseits der närrischen Zeit und der Gastronomie lässt es Elisabeth Gallaun dann doch lieber etwas gemütlicher angehen. Auf dem eigenen Segelboot am Bodensee verbringt sie im Sommer mit Vorliebe ihre Zeit. Dann auch gerne mal länger: „Es kann durchaus sein, dass wir vier bis fünf Wochen, mit kleinen Unterbrechungen, unterwegs sind“, so die Feldkircherin. VN-WIM
„Für mich und meinen Mann war klar, wir gehen nur gemeinsam zu den Spältabürgern.“
Zur Person
Elisabeth Gallaun
arbeitet im Familienbetrieb Dogana und ist seit 15 Jahren Mitglied bei den Spältabürgern Feldkirch.
Geboren 29. September 1961
Wohnort Feldkirch-Levis
Hobbys Fasching, Segeln, Schwimmen, Zumba
Familie verheiratet, vier Kinder
VN/Witwer