Altes mit Neuem verbinden

Harald Eberle ist in der VLB für Digitalisierung zuständig.
Bregenz „Ursprünglich wollte ich etwas Handwerkliches machen“, sagt Harald Eberle, Systembibliothekar bei der Vorarlberger Landesbibliothek (VLB). „Aber ich habe mich dann für eine Ausbildung im Bereich Informatik entschieden.“
Eberle ist seit 2014 bei der VLB tätig. „Ich arbeitete aber bereits von 2000 bis 2010 als EDV-Lehrling und dann als Systembibliothekar hier“, erzählt der 33-Jährige. „Anfangs hatte ich noch wenig Erfahrung mit Computern. Die Informatik war für mich noch sehr neu und ich war recht unbedarft.“
Mit der Ausbildung zum EDV-Techniker und späteren Systembibliothekar wuchs Eberle in seinen Beruf hinein. Heute ist er Spezialist in seinem Gebiet.
Tausende Objekte
Eberle arbeitet als Projektleiter gemeinsam mit Thomas Feuerstein federführend an der Umsetzung von „volare“. „Bei ‚volare‘ werden beispielsweise Glasplatten, Postkarten oder Fotonegative digitalisiert und online unter freier Nutzungslizenz zur Verfügung gestellt“, erklärt der Vorarlberger. „Aktuell haben wir rund 170.000 Objekte gespeichert, das entspricht einer Datenmenge von ca. elf Terabyte.“ Auf einem Terabyte können ca. 480 Stunden an Videomaterial gespeichert werden.
Das von Harald Eberle betreute Projekt ist auf eine Initiative des Landes Vorarlberg zurückzuführen. „Es gab die Anforderung, digitale Objekte aller landesnahen Institutionen zu speichern. Und wir haben das seit 2014 umgesetzt“, betont der Systembibliothekar. „Da ist Vorarlberg sehr weit vorne in der Entwicklung.“
Dem Vater von zwei Kindern gefällt die „Schnittstellenposition“ seiner Arbeit, wie Eberle erläutert: „Auf der einen Seite sind alte analoge Medien. Und auf der anderen Seite gibt es die digitale Welt.“ Eberle verbindet das eine mit dem anderen und überführt somit die alten Aufnahmen in die digitale Welt.
Eberle arbeitet stetig an der Weiterentwicklung seines Projekts. Er wird dabei von einem fünfköpfigen Projektteam der Bibliothek unterstützt. „Jeder trägt aus seinem Bereich dazu bei.“
Derzeit arbeitet Harald Eberle an einem neuen Code für ein Tool, mit welchem automatische Bildschirmpräsentationen mit historischen Ansichten erstellt werden können.
Auf dem Bildschirm sind viele geschwungene Klammern, Strichpunkte und englische Begriffe zu sehen. „Das schaut am Anfang kompliziert aus. Wenn man sich eingearbeitet hat, wird es einfacher“, kommentiert Eberle seinen neu geschriebenen Code.
Dem Text auf der Spur
Auch für die nähere Zukunft hat Eberle große Pläne. „Ich will gemeinsam mit Thomas Feuerstein Texte in ,volare‘ verfügbar machen“, informiert der Vorarlberger. „Wir definieren gerade, was das System alles können muss. Danach sorgen wir dafür, dass alles umgesetzt wird.“
In seiner Freizeit ist Eberle auch in Vereinen sehr aktiv. Der 33-Jährige ist Vizeobmann und Schriftführer beim FC Doren und Mitglied bei der Feuerwehr Doren. Der Vorarlberger geht zudem gerne Ski und Rad fahren.
„Am liebsten bin ich natürlich zu Hause bei meiner Frau und meinen Kindern“, ergänzt Harald Eberle mit einem Lächeln. VN-JLO
„Wir haben aktuell rund 170.000 Objekte auf ‚volare‘ online verfügbar.“
Zur Person
Harald Eberle
ist in der Vorarlberger Landesbibliothek Projektleiter von „volare“
Geboren 26. Oktober 1984
Ausbildung EDV-Techniker, Ausbildung im Bereich Softwareentwicklung, Digitalisierung, Bibliothekswesen und Bibliothekssysteme
Familie verheiratet, zwei Kinder
Hobbys FC Doren, Feuerwehr Doren, Ski- und Radfahren
VN/Lorenzi