Eine Suppe für Malawi

Zum 60-Jahr-Jubiläum gibt es eine besondere Aktion.
dornbirn Es war vor gut zehn Jahren, als sich Herbert Nussbaumer auf einer Projektreise in Malawi befand und etwas geschah, das er bis heute als Schlüsselerlebnis empfindet. „Wir hielten uns in einer von uns unterstützten Station auf. Plötzlich stand die Polizei vor der Tür, stellte dort zwei kleine Aidswaisen ab und fuhr ohne Kommentar wieder davon“, erzählt er. Die in der Station tätige Nonne nahm die verängstigten Kinder sofort auf, versorgte und betreute sie. „Wenn man so etwas sieht, braucht man fürs Helfen keine Motivation mehr“, sagt Herbert Nussbaumer. Das tut er als Vorsitzender der Katholischen Männerbewegung (KMB) in Vorarlberg vor allem zugunsten von Projekten für „Bruder und Schwester in Not“.
Auf Augenhöhe
Zum Jubiläum „60 Jahre Entwicklungshilfe/Entwicklungszusammenarbeit“ veranstaltet die KMB erstmals gemeinsam mit der Diözese Feldkirch und der Kirche in Dornbirn am Mittwoch, 14. März 2018, die Aktion „Fastensuppe“. Von 11.30 bis 14 Uhr darf im Foyer des Kulturhauses nach Herzenslust für einen guten Zweck gelöffelt werden. „Bruder und Schwester in Not“ unterstützt in Malawi unter anderem eine Buschambulanz, eine Geburtenstation sowie einige Schulinternate für Aidswaisen. Diesen Projekten kommen auch die Spenden zugute.
Eine Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe war und ist Herbert Nussbaumer ein großes Anliegen. Seit vielen Jahren schon ist er in die österreichweite Entwicklungszusammenarbeit eingebunden und auch im Kuratorium von „Bruder und Schwester in Not“ vertreten. Die Aktion wurde 1958 von der Katholischen Männerbewegung ins Leben gerufen. „Noch im gleichen Jahr führten wir eine erste Sammlung für Afrika durch“, erinnert sich Herbert Nussbaumer. Später übernahm Bischof Paulus Rusch die Aktion für Tirol und Vorarlberg in Kooperation mit der Katholischen Männerbewegung Österreich, wo sich der Dornbirner als Vizeobmann einbringt. Österreichweit agiert die Aktion inzwischen unter dem Namen „Sei so frei“, in Vorarlberg blieb es bei der ursprünglichen Bezeichnung „Bruder und Schwester in Not“. Nussbaumer ist tiefen Glaubens und überzeugt vom Nutzen der Arbeit. „Mit der entwicklungspolitischen Organisation der Katholischen Männerbewegung leisten wir in Zusammenarbeit mit den meisten österreichischen Diözesen einen wichtigen Beitrag zur Bildung, Entwicklung und Unterstützung bei der Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika und Lateinamerika“, sagt er.
Familiäre Unterstützung
Uneingeschränkte Unterstützung für seine Tätigkeit erhält Herbert Nussbaumer von seiner Familie. Die Ehefrau, die fünf Kinder und ihre Partner sowie fünf Enkel tragen das Engagement mit. Wenn ihn dieses nicht gerade fordert, liest er gerne Sachbücher oder genießt auf der Terrasse im Garten die Ruhe. Eine weitere Leidenschaft ist das Singen im Kirchenchor. Zwischendurch mag er es aber auch gerne sportlich. „Jedes Jahr veranstalten wir von der KMB aus eine mehrtätige Radtour bzw. Radwallfahrt“, berichtet Herbert Nussbaumer. Heuer geht es von Salzburg nach Mariazell. Bevor jedoch in die Pedale getreten wird, geht es noch zum Suppenessen ins Dornbirner Kulturhaus. Der umtriebige Pensionist hofft auf viel positive Resonanz. VN-MM
„Wenn man so etwas sieht, braucht man keine Motivation mehr, um zu helfen.“
Zur Person
Herbert Nussbaumer
unterstützt mit der Katholischen Männerbewegung die Aktion “Bruder und Schwester in Not”.
Geboren 5. März 1946 in Dornbirn
Beruf Pensionist, vorher 48 Jahre in der Autobranche leitend tätig
Wohnort Dornbirn
Familie verheiratet, fünf erwachsene Kinder, fünf Enkel
Karin Nussbaumer