Der Geschichte auf der Spur

Otto Barwart organisiert archäologische Ausgrabungen in Röns.
Röns „Das Heidenhaus ist den Rönsern schon lange als historischer Ort bekannt“, erzählt Otto Barwart. „Bereits in der Schule hat man uns Kindern gesagt, dass hier die Römer gewohnt haben und dass man nichts kaputt machen soll.“ Otto Barwart merkte sich die Erzählungen seines Lehrers, bis er nach langen Jahren des Studiums und der Arbeit wieder in seine Heimat Röns zurückkam und sich mit Erfolg daran machte, dem Mythos auf den Grund zu gehen.
So wurden auf der besagten Hügelkuppe ein Mauersegment und eine Vielzahl an Mörtel- und Steinresten gefunden, die auf eine mittelalterliche Besiedelung schließen lassen. „Der Mörtel ist für die Römer noch zu gut erhalten und für ein jüngeres Bauwerk fehlen die Quellen“, erklärt der Rönser. Nachdem nun die ersten Funde getätigt wurden, ging es kürzlich in den zweiten Ausgrabungsabschnitt. „Nun wollen wir ein Eckstück der Mauer finden“, hofft Barwart. „Oder sonstige Kleinfunde, die eine genauere Datierung möglich machen.“
Für Otto Barwart, der so eine Ausgrabung zum ersten Mal in die Wege leitete, war die ganze Organisation ein großer Aufwand – in allen Belangen. „Zuerst einmal habe ich mich informiert, was es so an Quellen dazu gibt, beispielsweise bei Elmar Schallert. Zu dieser Zeit gab es auch Ausgrabungen auf dem Scheibenstuhl in Nenzing, wo ich auch den Archäologen Karsten Wink der Firma Ardis kennenlernte. „In einem ersten Schritt untersuchte ich dann zusammen mit Markus Kaser den Hügel auf Gegenstände. Da haben wir schon Steine gefunden, die zu einem Bauwerk gehören konnten“, erzählt der studierte Mediziner und Pharmazeut. „Ab dem Zeitpunkt haben wir dann aber Profis zur Hilfe herangezogen.“
Heute erhält Barwart bereits viel Zuspruch. „Mir wurde Unterstützung zugesagt, unter anderem von der Gemeinde und der Agrar, welcher auch der Boden gehört“, zählt der Rönser seine Helfer auf. „Auch das Atelier Raggl und die Raiffeisenbank stehen mir wohlwollend gegenüber.“
Für Otto Barwart ist der Fund in Röns aber nicht das einzige unter der Erde schlummernde historische Geheimnis im Walgau. „Hier gibt es noch viel zu finden und zu entdecken“, blickt er in die Zukunft.
Neben dem Historischen zählt der Studierte viele Tätigkeiten zu seinen Interessensgebieten. „Jeden Sonn- und Feiertag bin ich als Organist von Röns in der Kirche“, sagt Barwart. „Da bleibt dann auch nicht mehr viel Zeit. Ich treibe aber auch sehr gerne Sport.“ So ist er oft in den Bergen beim Skifahren oder Wandern anzutreffen. VN-JLO
Zur Person
Otto Barwart
organisiert und finanziert die Freilegung einer Ruine.
Geboren 7. Dezember 1945
Ausbildung Doktorat Pharmazie und Medizin
Familie in Partnerschaft, eine Tochter
Hobbys Sport, Kunst, Musik