Die Touristikerin

Wetter / 06.09.2019 • 19:11 Uhr
Fand ihren Weg in die Außerfratte über die Stationen Allgäu, Schröcken und Gargellen: Heike Ladurner-Strolz. VN/JLO
Fand ihren Weg in die Außerfratte über die Stationen Allgäu, Schröcken und Gargellen: Heike Ladurner-Strolz. VN/JLO

Heike Ladurner-Strolz engagiert sich in Tourismus und Politik.

Schruns Ein Leben für den und mit dem Tourismus – davon weiß Gastgeberin Heike Ladurner-Strolz ein Lied zu singen. Geboren im Allgäu, siedelte sie mit ihrer Familie im zarten Alter von fünf Jahren nach Schröcken, wo aus ersten Berührungspunkten – die Familie Strolz führte eine Skischule und vermietete Ferienwohnungen – eine Passion wurde.

Werdegang

„Nachdem ich die Hauptschule abgeschlossen hatte, fing ich eine Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin an“, informiert die heutige Hotelierin.

Nach dieser Ausbildung fand sie dann ihre erste Anstellung in Gargellen. „Da das Dorf von der Größe und von den Höhenmetern fast gleich war wie Schröcken, fiel mir der erste Wechsel leicht“, sagt Ladurner-Strolz. Dann, sie arbeitete für wenige Monate in Schruns, kam der Faktor Zufall hinzu. „Im Hotel Zimba, wo ich im Service arbeitete, lernte ich meinen heutigen Mann kennen“, so Ladurner-Strolz. „Da ich aber nicht im selben Betrieb wie mein Mann arbeiten wollte, hatte ich vor, wieder nach Gargellen zurück zu wechseln. Mein Mann kam dem aber zuvor und hielt bereits um meine Hand an“, gibt die heute seit 30 Jahren glücklich Verheiratete verschmitzt zu.

Nachdem die ersten Zelte nun in Schruns aufgeschlagen und das erste Kind bereits auf der Welt war, wurde das Familienglück vom plötzlichen Tod des Schwiegervaters und Hotelbetreibers überschattet. „Wir mussten von heute auf morgen den Betrieb übernehmen“, erzählt die Schrunserin. „Mit intensiver Hilfe von meiner Mama und meiner Schwiegermutter klappte aber auch das.“

Die Hotelübernahme war dann auch jener Punkt, ab welchem sich Ladurner-Strolz für den Tourismus in Region und Land zu interessieren begann. „Als Hotelier mussten wir auch bestimmte Gremien besetzen“, sagt sie. Hier brachte Ladurner-Strolz ihren Blick von außen ein und initiierte zum Beispiel den Zusammenschluss von Schruns-Tschagguns-Tourismus mit. „Als ich neu hierherkam, wusste ich gar nicht, dass das unterschiedliche Orte sind“, sagt sie und lacht. „Daher war es auch für die Gäste unverständlich, dass hier noch so ein Kirchturmdenken geherrscht hatte.“

Mit 25 Jahren wurde sie dann gefragt, ob sie sich in der Gemeinde engagieren will. „Das war ebenfalls vollkommenes Neuland für mich. Jetzt blicke ich zufrieden auf 25 Jahre im Dienst der Öffentlichkeit und fünf Jahre Vizebürgermeisterin zurück“, informiert die aktuell im Gemeindevorstand sitzende Gemeindevertreterin.

Heute, Ladurner-Strolz ist inzwischen Landesvorsitzende der ÖHV, will sie sich vor allem für die Bewusstseinsbildung in der Region einsetzen. „Nach außen hin genießt unser Tourismus großes Ansehen“, sagt sie und weiter: „Die Schweizer zum Beispiel schätzen die familiäre Atmosphäre und den freundlichen Umgang.“ Genau diese Wertschätzung gilt es für die Montafonerin auch in der heimischen Bevölkerung wiederherzustellen.

Bei all diesen Tätigkeiten bleibt im Alltag der Touristikerin wenig Zeit für andere Tätigkeiten. „Ich bin früh im Hotel, wenn ich um elf oder halb zwölf ins Bett komme, ist das schon gut“, informiert die Gastgeberin, die bei Not an der Frau in Küche, Service oder an der Rezeption aushilft.

Über ihre spannende Lebensreise gibt Ladurner-Strolz am kommenden Montag ab 20 Uhr im ehemaligen Haus des Gastes in Schruns im Rahmen der Reihe „septimo“ Einblick. VN-JLO

Zur Person

Heike Ladurner-Strolz
setzt sich für Hotel, Familie und Politik ein.

Geboren 21. Juli 1969

Familienstand verheiratet, drei Kinder

Hobbys Linedance, Skifahren, Golf, Lesen, Musik und Puzzlespiele

Motto Vitamin B ist gut, wenn man es für andere verwendet.