Herz für Soziales

Wetter / 27.02.2020 • 18:59 Uhr
 Andreas Haid engagiert sich für Kinder, Jugendliche und Familien in Not. VN/Lerch
 Andreas Haid engagiert sich für Kinder, Jugendliche und Familien in Not. VN/Lerch

Andreas Haid ist Leiter des ambulanten Familiendienstes.

Bregenz Armut, Notsituationen und soziale Ausgrenzung sind nur ein paar der Schwierigkeiten, mit denen einige Kinder und Jugendliche aus Vorarlberg zu kämpfen haben. Der ambulante Familiendienst des Vorarlberger Kinderdorfs unterstützt betroffene Familien in unterschiedlichen Lebensbereichen mit der Bewältigung ihrer Probleme.

Zum Zeitpunkt als Andreas Haid seine Lehre als Werkstoffprüfer antrat, wusste er nicht, dass ihn sein Weg einmal in ein soziales Berufsfeld führen würde. „Ich habe nach einer Zeit gemerkt, dass das Technische einfach nicht meine Welt ist.“ Als er nach der Ausbildung ein freiwilliges soziales Jahr absolvierte, begeisterte die Zusammenarbeit mit Menschen Haid mehr und mehr. Er entschied sich für ein Studium an der Sozial-akademie in Bregenz und schloss dieses erfolgreich ab. Daraufhin zog Haid nach München und war eine Zeit lang in der Drogentherapie tätig, um Jugendliche und junge Erwachsene zu behandeln. 

Zurück zu den Wurzeln

Als ihm eine Stellenanzeige des ambulanten Familiendiensts auffiel, führte ihn sein Weg zurück nach Vorarlberg. Haid bewarb sich, wurde kurz darauf eingestellt und arbeitet mittlerweile bereits 19 Jahre lang mit Herz und Seele als Sozialarbeiter. „Ich habe meinen Beruf von Beginn an gerne ausgeübt, da ich das Gefühl habe, dass es ein Gewinn für mich ist, mich für Kinder einzusetzen und Familien zu unterstützen“, erzählt der 52-Jährige Familienvater. „Ich finde es nicht schön, wenn Kinder nicht froh sein können und bereits jung mit Sorgen belastet werden, mit denen sie selbst nicht zurechtkommen. In schwierigen Familienverhältnissen entwickeln Schützlinge dann Verhaltensweisen, welche sie möglicherweise gar nicht mehr in den Griff bekommen“, bedauert Haid.

Mit Jahresbeginn begann seine Arbeit als Leiter des ambulanten Familiendiensts. Insgesamt fünf Beratungsstellen und 60 Mitarbeiter im Unterland arbeiten jährlich mit etwa 500 Familien zusammen. Das Hauptthema ist dabei die Unterstützung in Erziehungsangelegenheiten. Durch ein breites Methodenspektrum kann jede Familie individuell begleitet werden.

Emotionale Herausforderung

Die Herausforderung bei der Zusammenarbeit mit Betroffenen liegt vor allem im Beziehungsaufbau. Bevor es zur Problemlösung kommt, muss die Vertrauensbasis mit der Familie hergestellt werden. „Wenn man eine Familie unterstützen kann und Kindern schöne Entwicklungswege ermöglicht, gibt mir das Energie“, erzählt Haid von der Hauptmotivation für seinen Beruf. Dennoch sei es wichtig einen klaren und kühlen Kopf zu bewahren. Dazu gehöre, vor allem in Not- und Krisensituationen, nicht zu emotional zu sein und den richtigen Umgang mit den schwierigen Lebenssituationen der Menschen zu finden. „Verschiedene Freizeitaktivitäten helfen mir besonders beim Abschalten“, erwähnt der Sozialarbeiter. VN-AOM

Andreas Haid - Leiter des ambulanten Familiendienstes.
Andreas Haid – Leiter des ambulanten Familiendienstes.

Zur Person

Andreas Haid

Ist bereits 19 Jahre im ambulanten Familiendienst tätig und hat mit 2020 die Leitung übernommen.

Geboren 17. Juli 1968

Ausbildung Lehre im Metallbereich, Ausbildung an der Sozial-Akademie Bregenz (Diplom-Sozialarbeiter)

Familie verheiratet, drei Kinder

Hobbys Radfahren und Gartenarbeit