Männchen für fast alles

Ex-Zivi Dominik Pröm engagiert sich im LKH Bludenz.
Bludenz Nach der Matura an der HTL in Bregenz absolvierte Dominik Pröm von Oktober 2013 bis Juni 2014 seinen Zivildienst im Sozialzentrum SeneCura in Bludenz. „Für mich stand fest, dass ich etwas machen wollte, bei dem ich Leuten helfen kann. Daher habe ich mich für den Zivildienst entschieden“, erinnert er sich zurück. Neben dem Austeilen des Essens auf Rädern war der Bludenzer eng in die Abläufe des Hauses eingebunden. Auch das Spazierengehen mit den Bewohnern zählte zu seinen Aufgaben. „Ich habe in dieser Zeit viele Leute kennen- und schätzen gelernt, die im Pflegebereich tätig sind. Ich habe großen Respekt vor deren Arbeit“, ist ihm diese Zeit in guter Erinnerung geblieben.
An seiner sozialen Einstellung hat sich bis heute nichts geändert. „Als ich gehört habe, dass ehemalige Zivildiener gesucht werden, habe ich nicht lange überlegt und mich sofort gemeldet“, sagt der 27-Jährige. Auch die Rückmeldung auf sein freiwilliges Engagement kam prompt. „Es dauerte nicht lange bis ich darüber informiert wurde, dass ich ins Krankenhaus Bludenz komme“, schildert er.
Seit 1. April ist der Materialtechnikstudent hier als „Männchen für fast alles“ im Einsatz. „Ich helfe überall, wo im Haus Hilfe benötigt wird, sei es bei der Verlegung von Patienten oder wenn es darum geht, angeforderte Medikamente auf die Station zu bringen“, beschreibt er sein umfangreiches Aufgabenfeld. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass auch einmal ein positiv auf das Coronavirus getesteter Patient transportiert werden muss. Angst hat Dominik Pröm deswegen aber keine. „Ich fühle mich sehr sicher und habe keinen Kummer, dass ich mich anstecke“, sagt er. Dennoch sei bei positiven Patienten natürlich höchste Vorsicht geboten. Bevor ein solcher Patient übernommen wird, heißt es, in die volle Montur zu schlüpfen. „Dazu gehören Schürze, Haarhaube, Handschuhe, Schutzbrille und natürlich eine Maske“, zählt er auf. Auch vor und nach dem Dienst werden regelmäßig Selbstkontrollen durchgeführt. „Die Vorkehrungen, die getroffen werden, geben mir ein Gefühl der Sicherheit.“
Der Oberländer, der sich in seiner Freizeit beim Wandern, Joggen oder Skifahren gerne in der Natur aufhält, ist froh, gerade in dieser Zeit eine Aufgabe zu haben; noch dazu eine sehr sinnvolle. „Beim Studium ist aufgrund der momentanen Situation Pause. Ich wollte die freie Zeit daher sinnvoll nutzen. Im Krankenhaus kann ich das“, sagt Dominik.
Bevor er seinen Dienst im LKH Bludenz antrat, musste sich Pröm selbst 14 Tage in Quarantäne begeben, da der Verdacht einer Ansteckung bestanden hatte. „Das war nicht einfach für mich“, gibt er zu. Umso mehr freut es ihn nun, einen kleinen Beitrag leisten zu können, dass diese Zeit gut überstanden wird. „Ich habe einen sehr guten Kontakt zu meinen Großeltern. Wenn ich mir vorstelle, dass sie im Krankenhaus wären, wäre ich froh, wenn genug Personal da wäre, das sich um sie kümmert“, nennt er einen weiteren Motivationsgrund.
Pistenretter im Winter
Sein freiwilliges Engagement soll vorerst bis Ende Juni dauern. „Für mich ist das wie eine Art Ferialjob“, gibt er an. Interessanterweise hatte er bereits im Winter einen sozialen Ferialjob ausgeübt. „Von Dezember bis Mitte Februar war ich erstmals als Pistenretter in der Silvretta Montafon unterwegs. Das hat mir auch sehr viel Freude bereitet und ist etwas, das ich sicher wieder machen werde“, schildert er.
Dass das Jahr 2020 von so viel sozialem Engagement geprägt sein würde, hatte sich der Student vor wenigen Monaten noch nicht vorstellen können. „Das war nicht so geplant, aber so ist es nun eben gekommen.“ VN-JS
Zur Person
Dominik Pröm
absolvierte vor sechs Jahren seinen Zivildienst im Gesundheitswesen und ist jetzt vorübergehend am LKH Bludenz tätig.
Geboren 10. März 1993
Ausbildung HTL Bregenz, Materialtechnikstudium in Wels
Familie ledig
Beruf Student
Hobbys Skifahren, Laufen, Kochen