Radelnd durch den Alltag

Wetter / 12.02.2021 • 19:31 Uhr
Veronika Rüdisser ist bei jedem Wetter begeisterte Radfahrerin. RAdlobby
Veronika Rüdisser ist bei jedem Wetter begeisterte Radfahrerin. RAdlobby

Das Fahrrad begleitet Veronika Rüdisser von klein auf.

Kennelbach Für Veronika Rüdisser ist ihr Fahrrad ein praktisches Verkehrsmittel. Sie fährt damit einkaufen, besucht Freunde mit ihrem Rad und erledigt weitere Besorgungen. „Ich mag es, wenn ich schnell von A nach B komme und das meist bis direkt vor die Haustüre“, erklärt sie. Früher diente ihr das Fahrrad noch als sportlicher Ausgleich zu einem sitzenden Job, wie die Politologin erzählt.

Das Fahrrad kommt bei der Wahl-Kennelbacherin bei jedem Wetter zum Einsatz. Heuer sind nur noch keine Spikereifen montiert, weil es die Straßenverhältnisse bisher noch nicht oft verlangt haben. Ihre beiden Kinder (6 und 7 Jahre) begleiten sie begeistert auf ihren eigenen Rädern. „Da mein Mann ebenfalls Fahrradfahrer ist, leben wir es ihnen vor.“ Das Auto hat bei der radelnden Familie Rüdisser aber noch nicht ganz ausgedient. Die Alltagsradfahrerin schätzt, dass sie rund 2500 Kilometer jährlich auf ihrem Drahtesel zurücklegt.

Rad ist immer dabei

Das Fahrrad tagtäglich zu nutzen, hat die 39-Jährige von klein auf mitbekommen. „Ich komme aus dem Waldviertel. Da war das Rad ein normales Fortbewegungsmittel. Es diente dazu, um ins Nachbardorf zu kommen oder am Pfaditreffen teilzunehmen“, zählt Rüdisser auf. Auch während ihres Studium- und Arbeitslebens in Wien legte sie die Wege mit dem Drahtesel zurück. Sogar als die Niederösterreicherin in Südamerika einen Forschungsaufenthalt für ihre Diplomarbeit absolvierte, behielt sie das Fahrradfahren bei. „Allerdings bin ich ziemlich aufgefallen, da das Rad dort nicht alltäglich ist“, lacht sie heute drüber. Damals war ihr so viel Aufmerksamkeit unangenehm.

Noch einige Engstellen

Als sie vor sechs Jahren der Liebe wegen nach Vorarlberg zog, war der Alltagssport dabei. Von den fleißigen Vorarlberger Radfahrern und der ausgebauten Radinfrastruktur hatte sie schon gehört. Inzwischen kann sie bestätigen, dass das Bundesland den Radlern viel zu bieten hat.

Vor zwei Jahren ist sie dann dem Verein Radlobby Vorarlberg beigetreten, weil „es immer noch viele gefährliche Stellen für Radfahrer gibt. Das fällt einem auf, wenn man viel mit Kindern unterwegs ist.“ Es gebe noch viele schmale Stellen, an denen es zu gefährlichen Situationen kommen könne. Häufig müssten die Pedalritter für die sichere Strecke Umwege in Kauf nehmen und die Radschnellverbindungen müssten ausgebaut werden. „Wenn man will, dass Menschen mit dem Rad pendeln, sollte darauf geachtet werden, dass Radler die gleichen Bedürfnisse wie Autofahrer haben“, gibt Rüdisser, die sich für die Cliniclowns engagiert, zu Bedenken. Diese Woche haben Land und Bund ein Abkommen zum Ausbau des Radverkehrs unterzeichnet.

Veronika Rüdisser ist weiter mit ihrem E-Bike unterwegs und wünscht sich zu ihrem 40. Geburtstag heuer ein sportlicheres Rad ohne Motor. „Schließlich sind meine Kinder älter und der Kiki ist nicht mehr so oft im Einsatz.“ VN-PAG

Zur Person

Veronika Rüdisser

Alltagsradfahrerin, macht mit dem Verein Radlobby Vorarlberg auf Missstände im Radverkehr aufmerksam

Alter 39

Wohnort Kennelbach

Familie verheiratet, 2 Kinder

Ausbildung Politologin

Hobby Lesen, Garten

Lieblingsessen Knödel mit Ei