Erster Ornithopter ist eine „fliegende Qualle“

Wissen / 17.01.2014 • 15:40 Uhr

New York. Ein Fluggerät, das die Schwimmbewegungen einer Qualle nachahmt, haben New Yorker Wissenschaftler entwickelt. Indem sich vier kreisförmig angeordnete Schwingen öffnen und schließen, steigt die federleichte Konstruktion auf und schwebt durch die Luft. Den Forschern Leif Ristroph und Stephen Childress von der Universität New York zufolge kommt der erste Ornithopter – ein Fluggerät, das durch Bewegung der Tragflächen Vortrieb erzeugt – ohne Regelung und aerodynamische Stabilisierung etwa durch Segelflächen aus.

Bisher haben Wissenschafter, die Fluggeräte konstruierten, vor allem die Flugtechnik von Insekten oder Vögeln nachgeahmt. Dieses neue, nur 2,1 Gramm leichte Gerät besteht aus drei Carbonfaser-Ringen, einem kleinen Motor und acht Zentimeter langen Flügeln, die mit einer transparenten Polyesterfolie bespannt sind. Den Motor betreibt keine Batterie, sondern eine externe Stromquelle, mit der er über ein Kabel verbunden ist. So lassen sich die Volt-Zahl und damit die Frequenz der Flügelschläge regulieren.

Nützliche Quallentechnik

Die Forscher glauben, dass kleinformatige Flugzeuge, die mit den Flügeln schlagen, künftig zur Überwachung und Aufklärung oder zur Kontrolle des Verkehrs oder der Luftqualität dienen könnten. Anders als Roboter, die Insekten imitieren, biete die Quallen-Technik mehr Stabilität. Je kleiner die Roboter würden, desto schwerer werde es, Regelungstechnik einzubauen. Die neue Methode könne sich daher als nützlich erweisen, glauben die New Yorker.