Gähnen soll helfen, das Gehirn abzukühlen

Wissen / 23.05.2014 • 15:34 Uhr

wien. Wiener gähnen im Sommer mehr als im Winter, Kalifornier im Winter. Das fanden Forscher der Universität Wien heraus. Diese Erkenntnis würde eine derzeit in Fachkreisen diskutierte Annahme unterstützen, dass Gähnen hilft, das Gehirn zu kühlen.

Die Wissenschafter um Jorg Massen vom Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien rekrutierten für ihr Gähn-Experiment im Sommer des Vorjahres 60 Wiener, und ebenso viele im Winter 2012/13. Den Probanden wurden Bilder von gähnenden Personen gezeigt, um sie anschließend zu fragen, wie oft sie davon angesteckt wurden. Die Forscher unterließen es, die Versuchspersonen selbst zu beobachten, damit diese nicht versuchten, das Gähnen zu unterdrücken. Die Wissenschafter maßen aber inzwischen die jeweils aktuelle Temperatur. Während sich im Sommer 25 Teilnehmer (über 41 Prozent) beim Gähnen ertappt hatten, waren es im Winter nur noch elf (18 Prozent). Die Forscher fanden heraus, „dass die Temperatur maßgeblich mit der Gähn-Häufigkeit zusammenhängt, wobei größere Gähn-Zahlen bei höheren Temperaturen berichtet wurden“.

Temperatur ausschlaggebend

Eine frühere Studie kalifornischer Forscher habe gezeigt, dass es den dortigen Bewohnern im Sommer offensichtlich zu heiß zum Gähnen ist und das darum öfter im Winter tun. Dann herrschen dort nämlich Temperaturen um die 20 Grad Celsius, so wie hierzulande in der warmen Jahreszeit. Es geht also nicht um die Jahreszeit, sondern um optimale Umgebungstemperaturen.