„Brauche die Freiheiten eines Solokünstlers“

Wohin / 17.01.2013 • 16:16 Uhr
Der in Schruns geborene „Seer“ Mario Pecoraro interpretiert in seinem aktuellen Soloprojekt Hits von Sir Elton John.
Der in Schruns geborene „Seer“ Mario Pecoraro interpretiert in seinem aktuellen Soloprojekt Hits von Sir Elton John.

Der 25. Jänner steht in der „wirtschaft“ in Dornbirn ganz im Zeichen von Sir Elton John.

Dornbirn. Schon immer zog Elton John den aus Vorarlberg stammenden „Seer“-Keyboarder Mario Pecoraro in den Bann. Jetzt gibt er die Songs des britischen Künstlers selbst zum Besten.

Am 25. Jänner geben Sie Songs von Elton John zum Besten. Wieso Elton John?

Mario Pecoraro: Auf meinem letztes Album „In The World Of Art“ habe ich einige Rückmeldungen à la „Du klingst ja wie der junge Elton John!“ bekommen. So ist mir der Floh ins Ohr gesetzt worden. Grundsätzlich stehe ich schon lange auf seine Musik und es hat mich ohnehin schon länger gereizt, wieder mal eigene Sachen zu machen, sprich ein Projekt als Soloartist. So hat sich das immer mehr fortgesponnen und die Idee war geboren, ein komplettes Elton-John-Tribute zu machen.

Was fasziniert Sie so an dem Briten?

Pecoraro: Die Kombination von Elton John und Bernie Taupin, der Songtexter, fasziniert mich. Die Lyrics sind genial und wie er es schafft, die Texte in diese extrem genialen Melodieflüsse einzubinden. Ich habe mich lange damit beschäftigt und ich halte seine Songs kompositorisch für Meisterwerke. Die großen Hits sowieso, aber es gibt auch Songs, die man nicht so kennt, die kompositorisch aber genial gemacht sind. Melodien nehmen Wendungen, die man nie vermutet und die eigentlich auch nicht wirklich funktionieren – der ganze Bogen ergibt auf wunderbare Art und Weise aber einen Sinn. Das ist es, was die Magie seiner Songs ausmacht.

Beispiele für solche Songs?

Pecoraro: „Burn Down The Mission“ ist grenzgenial. Elton John hat ja klassisches Klavier studiert – diese Einflüsse sind in dem Lied eindeutig zu spüren. Trotzdem ist der Song aber ein Popsong. Ein Song, der Wendungen nimmt, die man nicht vermutet. Auch die bekannten Songs „Circle Of Life“ oder „Can You Feel The Love Tonight“, die für „König der Löwen“ geschrieben wurden, halte ich für extrem genial. Höchst interessant!

Eigentlich sind Sie ja Keyboarder bei der Band „Die Seer“. Tun Ihnen die Solopfade gut?

Pecoraro: Absolut, das ist essenziell wichtig für mich. Ich komme ja vom Singer/Songwriter-Genre und habe auch Jazzklavier studiert. Ich war es immer gewohnt, Bandleader zu sein und die Freiheit zu haben, die Songs zu wählen, die ich will. Das ist schon mein Lebenselixier. Bei den „Seern“ hingegen genieße ich es, auch mal etwas im Hintergrund zu sein und wenn sich das Management um alles kümmert. Das war Neuland für mich und ich finde es sehr angenehm. Dennoch brauche ich auch ab und zu die Freiheiten eines Solokünstlers. Die beiden Projekte stehen aber in keinster Weise in Konkurrenz zueinander.

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder. Wie lässt sich das Familienleben mit dem Musikerdasein vereinbaren?

Pecoraro: Das funktioniert sehr gut. Das Musikerdasein hat immer Sonnen- und Schattenseiten. Wir spielen viel, aber nicht so viel, dass ich nie daheim bin. Die Band ist sehr familienfreundlich. Oft sind wir drei bis vier Tage in der Woche unterwegs, donnerstags bis sonntags etwa. Den Rest der Woche bin ich daheim und ich kann einkaufen gehen, die Familie bekochen und aufräumen.

Ihr Lebensmittelpunkt ist nach wie vor Wien, oder?

Pecoraro: Mittlerweile schon, ja. Aus musikalischer Sicht ist das sehr wichtig. Die Musikercommunity in der Hauptstadt ist viel größer hier und so kommt man auch besser zu Engagements, etwa auch zu jenem bei den „Seern“. Dieses Networken ist in Vorarlberg schwierig. In den Ferien kommen wir aber regelmäßig nach Vorarlberg. Mein zweieinhalbjähriger Neffe ist jetzt schon sehr musikalisch und da muss ich natürlich meine Pflichten als Onkel unbedingt erfüllen und schauen, wie die musikalische Entwicklung so voranschreitet (lacht).

Was tun Sie zum Ausgleich?

Pecoraro: Puh, viel zu viel (lacht)! Ich habe mir gerade zwei neue Modellhubschrauber gekauft. Auch Fischen und Westernreiten tue ich leidenschaftlich gerne.

Worauf kann man sich in der „wirtschaft“ freuen?

Pecoraro: Auf einen einfühlsamen, romantischen und energiegeladenen Abend. Von den großen Balladen bis hin zu Vollgas-Krachern wird alles dabei sein!

Zur Person

Mario Pecoraro

Keyboarder bei „Die Seer“; aktuelles Solo-Projekt: „Rocket Man Show“

Geboren: 1. Oktober 1978 in Schruns

Ausbildung: Wien

Familie: verheiratet, zwei Kinder

Ausbildung: Studium an der Uni für Musik und darstellende Kunst in Wien und an der University of Miami, Florida

Mario Pecoraro gibt am 25. Jänner in der „wirtschaft“ in Dornbirn Hits von Elton John zum Besten. Karten unter www.wirtschaft-dornbirn.at.