HMBC feiert zehnjähriges Jubiläum mit Open Air

Stefan Bär vom „Holstuonarmusigbigbandclub“ im Interview mit den VN.
Der HMBC feiert zehnjähriges Jubiläum. Inwieweit habt ihr euch musikalisch in diesen zehn Jahren verändert?
Stefan Bär: Bei den ersten Auftritten ist einem von uns ein Lied eingefallen und wir haben einfach drauflos gespielt. Man kann sich vorstellen, das war manchmal eher chaotisch, aber immer individuell. Damals spielten wir ausschließlich Coversongs oder Volksmusik, und daraus ist dann unsere erste CD „Querschlager“ entstanden. Heute spielen wir bei unseren Konzerten schon zu ca.70 Prozent unsere eigenen Lieder. Das ist für mich schon etwas, das ich besonders genieße – und dem Publikum gefällt unser Stil.
Nach eurem Riesen-Erfolg mit „Vo Mello bis ge Schoppornou“ war die Erwartungshaltung eurer Fans groß. Wie seid ihr mit diesem Druck umgegangen?
Stefan Bär: Ich glaube, vom Druck von außen und von der Meinung von anderen haben wir uns nie zu sehr beeinflussen lassen. Wir sind fünf Jungs, von denen jeder eine kreative Ader besitzt. Diese Ideen alle unter einen Hut zu bringen, ist Herausforderung genug. Das Bedürfnis, Konzerte zu spielen war für uns immer größer als Hits zu schreiben. Es gibt kein Patentrezept für einen Hit. Da ist einfach viel Glück dabei, und das muss einem bewusst sein.
Was war euer bislang prägendstes bzw. schönstes Erlebnis im Musikbusiness?
Stefan Bär: Es gibt viele „schönste“ Erlebnisse. Meistens sind es die Auftritte im kleinen Rahmen, die einem in Erinnerung bleiben. Bei diesen Konzerten ist der Kontakt zum Publikum und zum Veranstalter viel näher als bei großen Konzerten. Da fällt mir zum Beispiel Öblarn in der Steiermark ein. Da haben wir in einem Club mit vielleicht 120 Leuten gespielt. Dort hat der Veranstalter selbst für ein regionales Fernsehinterview den Kameramann gemacht.
Wie findet ihr eure originellen Songideen?
Stefan Bär: Das ist jedes Mal anders. Manchmal fällt jemandem spontan ein Motiv ein, dann legt er es wieder zur Seite, bis ihm ein Text dazu einfällt. Ein anderes Mal wird ein persönliches Ereignis musikalisch verarbeitet. Das eine Stück entsteht sehr schnell, ein anderes braucht lange, bis es klingt. Wenn einer von uns wieder das Grundgerüst für einen Song hat, wird gemeinsam ein Arrangement erarbeitet. Klingt einfach, ist oft aber sehr kompliziert, denn schlussendlich sollte sich jeder mit seinem Part identifizieren können.
Welche Musik hörst du privat?
Stefan Bär: Ich höre am meisten meine Kinder, die den Trompetenfuchs spielen.
Am 21. Juni findet wieder der Wälderlauf statt, bei dem ihr auch ein Open-Air-Konzert gebt. Ich nehme an, diesmal werdet ihr wohl nicht selber mitlaufen?
Stefan Bär: Das haben wir vor zwei Jahren gemacht, und für uns war das sehr anstrengend. Denn nach dem Zieleinlauf um 19.30 Uhr von dem 12,7 km langen Lauf haben wir vor 4000 Leuten um 22.00 Uhr voll „abgerockt“. Heuer ist es zwar so, dass wir das Open Air am Tag davor spielen, aber in den Monaten Juni/Juli/August ist bei uns am meisten los und am nächsten Tag haben wir ein Konzert in Rosenheim. Allerdings wird Philipp extra länger in Mellau bleiben, um den Startschuss zum 3. Sparkassen Wälderlauf zu geben. Vielleicht werden wir uns ja das ganze Wochenende gönnen – inklusive Strecke Mellau–Schoppernau – zu Fuß.
Wird’s ein Best-of-Konzert oder sind neue Songs auch dabei?
Stefan Bär: Die Setlist ist noch nicht geschrieben. Aber für unser zehnjähriges Jubiläum haben wir ein besonderes Schmankerl. Philipp hat einen neuen Song geschrieben, den wir bei unserem Open Air das erste Mal live spielen werden.
Apropos, habt ihr auch schon ein neues Album in Arbeit?
Stefan Bär: Wir hatten heuer im Februar wieder eine zweiwöchige Probephase, bei der wir einige neue eigene Lieder ausprobiert haben. Im April haben wir dann einen Zeitplan ausgearbeitet und entschieden, dass im Herbst 2014 ein neues Album von uns erscheinen wird. Es wird schon im Sommer 2014 eine Single-Auskoppelung geben. Dieses Mal haben wir uns extra einen großzügigen Zeitrahmen gesetzt, damit wir nicht wie bei den anderen Alben kurz davor den vollen Stress bekommen. Johannes hat eigens zur Feier dieses grandiosen Zeitraffers bei der Tankstelle in Schwarzach eine Flasche Champagner gekauft und uns und unseren Bus damit benetzt.
Zur Person
Stefan Bär
Geboren: 27. Oktober 1976
Wohnort: Langenegg
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Lebensmotto: Eines nach dem anderen. Die Dinge annehmen, wie sie kommen.
HMBC-Open Air, Freitag, 21. Juni, bei der Talsation Diedamskopfbahn in Schoppernau. Einlass 16 Uhr. Karten: Musikladen (05522/41000).