Nacht-und-Nebel-Aktion wurde Erfolg

Wohin / 18.07.2013 • 13:12 Uhr
Die Schweizer Band „We invented Paris“ wird beim Open Hair Festival für eine ausgelassene Stimmung sorgen . Fotos: Veranstalter, M. Heinzle

Die Schweizer Band „We invented Paris“ wird beim Open Hair Festival für eine ausgelassene Stimmung sorgen . Fotos: Veranstalter, M. Heinzle

Das Open Hair Festival begeistert alle Freunde von gemütlichen und kleinen Festivals.

Göfis. Das Open Hair Festival befreit. Die Haare vom Kamm. Uns vorm Verkopfen. Damit wir tanzen können. Und reden. Und singen. Und hüpfen – das ist das Motto des diesjährigen Open Hair Festival in Göfis. Doch was wirklich hinter diesem individuellen Konzept steckt, erklärt Johannes Lampert, einer der Mitbegründer.

Was kann man sich unter dem Open Hair Festival vorstellen?

Johannes Lampert: Es unterscheidet sich von anderen Open Airs dadurch, dass es einen Fokus auf akustische Musik legt. Wir verzichten auf Metal, Punk und elektronische Musik. Das macht es besonders. Natürlich ist auch das Ambiente einzigartig. Das Festival soll gemütlich und im kleinen Rahmen sein.

Beim Line-up sind viele Vorarlberger Bands dabei. Ist Ihnen der regionale Bezug wichtig?

Lampert: Auf alle Fälle, bei uns im Verein sind auch einige dabei, die früher selber Musik gemacht haben. Es ist besonders für Bands, die am Anfang stehen, wichtig, dass sie eine Plattform bekommen. Sonst verstaubt die Musik im Proberaum. Es sind aber nicht nur lokale Bands dabei. Bei der Eröffnung spielt der Musikverein. Das macht das Festival noch spezieller, weil man normalerweise eine Blaskapelle nicht mit einem Festival in Verbindung bringt. So ist natürlich der Regionsbezug noch stärker, weil auch die Leute, die nicht die typischen Open-Air-Besucher sind, über ihren Schatten springen und sich trauen, vorbeizuschauen.

Wie kommt man dazu, selber ein Festival zu organisieren?

Lampert: Es gibt das Open Hair Festival inzwischen das achte Jahr und es ist aus einer Nacht-und-Nebel-Aktion entstanden. Wir, die Gründungsmitglieder, sind fast alle Jahrgänger aus Göfis. Es gab früher schon ein Open Air hier. Das Publikum ist aber herausgewachsen und alles hat sich verlaufen. Ein paar Jahre sind vergangen, und mitten in der Nacht habe ich plötzlich einen Anruf von meinen Freunden bekommen. „Göfis braucht wieder ein Open Air und wir machen das“, haben sie gesagt. In meinem Halbschlaf habe zugesagt, ohne zu überlegen, was das bedeutet. Und ein paar Monate später ging schon das erste Open Hair Festival über die Bühne. Aus der blauäugigen Idee unter Freunden ist nun ein Verein mit rund zwanzig ehrenamtlichen Mitgliedern entstanden.

Wie sind Sie auf den Namen „Open Hair“ gekommen?

Lampert: Jedes Jahr haben wir eine Geschichte erfunden, wieso das Open Hair Open Hair heißt. Nun haben wir beschlossen, dass das Publikum sich seine eigene Version erfinden soll. Wir wissen es einfach nicht mehr. Die anderen sollen es uns erzählen. Manche haben mir schon gesagt, dass es das letzte Hippie-Festival sei. Das könnte ein Zusammenhang sein. Vielleicht liegt er aber auch irgendwo anders.

Wie viele Besucher werden beim Festival erwartet?

Lampert: Wir hätten Kapazitäten für bis zu 2000 Menschen. Die sollen aber nicht ausgeschöpft werden. Bisher waren es immer um die 700 Besucher, und in dem Bereich soll es sich auch einpendeln. Wir sprechen mit dem Programm, mit Jazzbrunch, tollen Bands und der Blaskapelle trotzdem ein breites Publikum an. Es sollen alle kommen, die Lust haben, Sonne zu tanken, und falls es regnen sollte, einfach an Sonne zu denken.

Was macht das Festival so einzigartig?

Lampert: Inzwischen zeichnet es sich dadurch aus, dass es nicht im Begriff ist, zu wachsen. Es ist viel schwieriger, ein Festival klein zu halten, als sich ständig zu vergrößern. Wir wollen aber die Besucher, die gerne kommen, behalten und nicht nur mit einem großen Line-up auffahren. Wir sind ein ehrenamtlicher Verein und der wirtschaftliche Gedanke würde die ganze Idee dahinter zerstören. Open Hair soll in erster Linie Spaß machen.

Zur Person

Johannes Lampert

Mitbegründer des Open Hair Festivals

Geboren: 18. Jänner 1984 in Feldkirch

Laufbahn: Jugendarbeiter bei der Dioziöse Feldkirch, Kulturarbeit

Wohnort: Göfis und Muntlix

Hobbies: barfuß im Sommerregen tanzen, dem Knistern von Schallplatten zuhören

Das Open Hair Festival findet am 27. Juli ab 14 Uhr (VVK Musikladen oder Abendkasse) und am 28. Juli (gratis) ab 11 Uhr in Göfis statt.