„Kann der Mensch denn zu viel Fantasie haben?“

Gabi Fleisch ist demnächst mit ihrem neuen Kabarett „GrillFleisch“ zu sehen.
Schwarzach. Bis zum Start der Grillsaison dauert es noch ein wenig. Einen humoristischen Vorgeschmack gibt es aber jetzt schon, wenn Gabi Fleisch ihr zündendes Kabarett präsentiert. Premiere ist am 6. März in Götzis.
Ihr neues Kabarett nennt sich „GrillFleisch“ – es geht also ums Grillen. Was hat Sie auf dieses Thema gebracht?
Fleisch: Auf dieses Thema gebracht hat mich wieder einmal mein Partner Hill, dem ich doch tatsächlich zum Geburtstag einen Grill geschenkt habe, und der dann gar keine Freude damit hatte (lacht).
Wer ist denn bei Ihnen zu Hause der Grillmeister? Ihr Lebensgefährte oder Sie?
Fleisch: Sagen wir es so: Grillmeister sind wir beide nicht. Am Anfang habe ich immer gegrillt. Später dann – in der Hoffnung, bei sich die Freude am Grillen zu wecken – mein Partner selbst. Angefangen hat er mit einfachen Dingen wie Schüblingen. Natürlich habe ich ihn dabei immer übermäßig gelobt, und so hat er sich an immer schwierigere Dinge wie ein Kotelett, schließlich sogar an Steaks gewagt. Um sich ein Bild zu machen: Hill versteht vom Kochen so viel wie eine Kuh vom Jodeln.
Sie verarbeiten also auch selbst Erlebtes in Ihren Programmen?
Fleisch: Ausgelöst wird die Idee meistens durch selbst Erlebtes. Danach darf meine Fantasie in Schwung kommen. Vor Kurzem kam mir ein Aufsatzheft der Hauptschule in die Hand. Da stand doch glatt hinter einem Aufsatz: „Rechtschreibung gut. Aber zu viel Fantasie“! Da frage ich mich: „Kann der Mensch denn zu viel Fantasie haben?“
Mit Ihren Kabaretts sorgen Sie immer wieder für Lachtränen, sind auf der Bühne eine richtige Ulknudel. Wie ist die private Gabi Fleisch?
Fleisch: Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag quatsche. Ganz im Gegenteil, ich kann sehr ruhig sein. Vor vielen Jahren hatte ich einen Kieferbruch und konnte zwei Monate nicht sprechen. Sie werden es nicht glauben, aber das habe ich genossen.
Sehen Sie sich selber auch gelegentlich Kabaretts Ihrer Künstlerkolleginnen bzw. Kollegen an?
Fleisch: Wenn ich nicht gerade selber am Spielen bin – sicher!
Sie touren mit Ihren Kabaretts durchs ganze Land – merkt man da Unterschiede im Humor der Ober- bzw. Unterländer?
Fleisch: Am meisten fällt mir das im Bregenzerwald auf. Da geht es lange, bis man die Zuschauer „hat“, sie mitreißt. In der Schweiz z. B. hört man während des Stücks fast nichts, am Ende wollen sie gar nicht aufhören zu applaudieren. „Nobel zurückhaltend“ sind die Bregenzer. Am direktesten, unverblümtesten und ehrlichsten empfinde ich das Publikum im Rheintal und natürlich auf „meiner“ Bühne in Götzis.
Kennen Sie noch Nervosität?
Fleisch: Natürlich. Stehen Sie mal zwei Stunden allein auf eine Bühne – dann können Sie meine Nervosität vor jeder Aufführung nachempfinden.
Und wie gehen Sie damit um?
Fleisch: Wenn ich am Morgen aufwache und weiß, heute spiele ich, setzt schon das Grummeln im Bauch ein. Das hält dann den ganzen Tag an. Denn es ist eigentlich kein „Spielen“ sondern harte Arbeit. An einem solchen Tag mache ich keine anstrengenden Hausarbeiten, gehe laufen, nehme ein Bad, und versuche mich von psychischen Belastungen fernzuhalten. So gut es halt geht.
Wie sieht für Sie der Ausgleich zum Probenstress bzw. zu den Aufführungen aus?
Fleisch: Mich bewusst ausruhen, etwas lesen und in die Natur gehen.
Welche Hobbys üben Sie aus?
Fleisch: Laufen, Schifahren, Inlineskaten. Außerdem lese ich leidenschaftlich gerne.
Zur Person
Gabi Fleisch
Geboren am: 29. Juni 1959
Wohnort: Götzis
Familienstand: in Lebensgemeinschaft, Sohn Tobias – der Bauer werden will!
Motto: Lebe nie, ohne zu lachen, denn es gibt Menschen, die von deinem Lachen leben!
Gabi Fleisch – GrillFleisch Premiere: 6. März in der Kulturbühne AMBACH in Götzis.
Weitere Termine: www.gabifleisch.at
Karten: Raiffeisenbanken, Spar-kassen, laendleticket.at
www.musikladen.at,
Tel. 05522/41000