“Bei unseren Konzerten kann alles passieren”

Mit viel „Spucke, Schweiß und Blut“ begeistern die Donots volle Konzerthallen.
Schwarzach. Ingo Knollmann ist derzeit viel beschäftigt: Er nimmt mit seiner Band „Donots“ ein neues Album auf und steht als Frontmann auf vielen Konzertbühnen. Am 7. August ist die Band mit „Anti-Flag“ im Conrad Sohm zu sehen.
Heuer ist euer 20-jähriges Bestehen. Was treibt euch an, weiter Musik zu machen?
Knollmann: Da genügen eigentlich schon die kleinsten Momente. Letztes Jahr war sehr erfolgreich für uns und wir hatten nur gute Konzerte. Das motiviert sehr. Wir experimentieren auch mit der Musik, was natürlich frisch hält. Aber zusammen Musik machen macht einfach Spaß! Uns ist es wichtiger, Freunde zu bleiben, als eine aktive Band zu sein.
Was erwartet die Hörer bei eurem neuen Album?
Knollmann: Im Studio läuft jetzt alles super. Der Sound ist frisch und knackig, aber das Album muss den Autofahrtest noch bestehen. Da drehe ich das neue Album lautstark auf und wenn es mir dann Lust und Laune macht, ist es komplett fertig!
Die neuen Lieder, die ihr schon veröffentlicht habt, sind auf Deutsch. Warum?
Knollmann: Wir wollten eine neue Herausforderung und nicht immer das gleiche machen. Auf Deutsch zu singen, ist auch ganz anders, aber die Songs sind sehr gut angekommen.
Was ist dein eigenes Lieblingsalbum von euch?
Knollmann: „Wake the Dogs“ oder das neue, welches wir gerade aufnehmen. In einer Idealwelt ist das neueste Album natürlich das Beste. Wir wollen immer die besten Songs im Universum spielen.
Gibt’s bei euch jemanden, der zuständig ist für den Text und jemanden für die Musik?
Knollmann: Ich bin als Sänger hauptsächlich für die Texte zuständig. Das macht auch Sinn, weil ich dann genau weiß, wie viele Silben ich etwa pro Zeile brauche. Wir hören uns im Studio dann unsere Demos an und bauen uns einen Grundriss auf. Das wird im Verlauf natürlich verfeinert und ist richtige Gemeinschaftsarbeit – so klebrig und kitschig das auch klingen mag.
Wie würdest du euren Sound beschreiben?
Knollmann: Da hab ich echt schon alles mögliche gehört: von Pop-Punk bis hin zu Emo-Musik. Aber ich bleib bei Sportgitarrenmusik mit viel Dampf. Spucke, Schweiß und Blut gehören immer dazu!
Wie wichtig ist Politik in eurer Musik?
Knollmann: Wenn man viele Menschen ansprechen kann, ist das natürlich eine tolle Möglichkeit. Ich sehe es nicht als Verpflichtung an, aber als Auftrag, den man sich selber stellt. Wir haben ja einige Songs mit politischen Botschaften, die uns wichtig sind. So können wir vielleicht ein paar Leute erreichen, welche diese Botschaft mitnehmen. Am Ende vom Tag ist Musik aber auch Entertainment.
Ihr spielt seit einiger Zeit unter eurem eigenen Label. Was ist da anders?
Knollmann: Wir sind mit unserem Label unter Universal Music, die uns finanziert und die CDs in die Läden stellt. Wir können aber unsere eigenen Entscheidungen treffen und uns so repräsentieren, wie wir sind. Wir machen die Managerarbeit etwa selbst und auch gerne. So haben wir zum Beispiel die Freiheit, Touren selber zu planen. Eine Do-It-Yourself Band waren wir eigentlich von Anfang an. Wir Westfalen sind in dem Sinne Kontrollfreaks.
Nehmt ihr lieber Alben auf oder spielt ihr lieber live?
Knollmann: Wir waren schon immer eine Live-Band! Auf Tour zu sein, macht sehr viel Spaß. Aber im Studio können wir mit der Musik experimentieren.
Was ist das Verrückteste, das auf einer Tour passiert ist?
Knollmann: Das kann ich kaum sagen, weil echt alles schon dabei war in unserer Bandgeschichte. Da gab es etwa Situationen, wo wir nackt auf Hoteldächern rumgeklettert sind und versucht haben, Schilder abzumontieren.
Was erwartet das Publikum bei einem Konzert von euch?
Knollmann: Spucke, Schweiß und Blut! Wenn wir auf der Bühne stehen, kann alles passieren. Wir haben uns sogar schon Knochen gebrochen! Wir kriegen immer wieder Lob, dass unsere Konzerte jedes Mal aufs Neue begeistern. Wir leben und arbeiten für diesen Moment.
Zur Person
Ingo Knollmann
ist Leadsänger der Band Donots.
Geboren: 14. August 1976
Laufbahn: Nach seinem Erfolg mit den Donots gab er sein Englischstudium an der Westfälischen Wilhems-Universität auf und widmete sich ausschließlich der Musik.
Die Donots gastieren am Donnerstag, 7. August, im Conrad Sohm. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen.