„Irgendwann kommt immer die Muse und knutscht mich“

Stefanie Werger bringt ihre schönsten Liebeslieder in die Kulturbühne AMBACH in Götzis.
schwarzach. Es sei eine leise Tour sagt Stefanie Werger über ihre derzeitige Konzerttournee, die sie auch nach Götzis führen wird. Eine Tournee, bei der es ausschließlich um Liebe geht, begleitet von hochkarätigen Musikern. Die Rockpoetin sprach mit den VN über ihr Leben und ihre Musik.
Nach langer Rockbühnen-Abstinenz haben Sie im letzten Herbst anlässlich Ihres Bühnenjubiläums wieder ein großes Konzert gegeben. Nun gehen Sie auf Tournee. Was war ausschlaggebend dafür, nach so langer Zeit wieder eine Konzerttournee zu starten?
Werger: Mein Jubiläumskonzert mit Freunden in Wien war das schönste, das ich je erleben durfte. Es gab immer wieder Einzelkonzerte, sowie vier Kabarett-Tourneen. Die kommende „Liebeslieder-Tournee“ aber wird meine letzte Konzertreise sein, weil das mit Bandscheibenproblemen leider sehr anstrengend ist. Diesmal wird es eine leise, gefühlvolle Tournee mit meinen schönsten Liebesballaden, wobei mich drei hervorragende Musiker begleiten werden. Ich freue mich sehr darauf!
Ihre neue Tournee wird, wie Sie selber sagen, eine leise Tour. Sie singen Ihre schönsten Liebeslieder. Ein Konzert für Verliebte?
Werger: Es wird ein Konzert für Verliebte, Entliebte, Sehnsüchtige, Romantiker und alle, die die Liebe als Lebenselixier verstehen. Aber es sind nicht nur „typische“ Liebeslieder, es geht auch um Liebe zur Musik, Freundschaft, Sensibilität und Poesie. Es werden nicht nur Hits gespielt, die jeder kennt, sondern auch ein paar „Juwele“ mit besonderem Tiefgang.
Was war Ihr schönstes Kompliment, das Sie bezüglich Ihrer Musik bekommen haben?
Werger: Jemand hat einmal gesagt: „Deine Lieder haben mich fast mein ganzes Leben lang begleitet und bereichert, als hättest Du immer gewusst, was ich gerade fühle.“
Worüber ärgern Sie sich?
Werger: Über Bevormundung in jeder Hinsicht, Oberflächlichkeit und über Konzerne, die ihre Mitarbeiter bis zum Zusammenbruch fordern – oder entlassen. Außerdem ärgere ich mich über die viel zu laute Werbung zwischen Filmen in den Fernsehkanälen, die mich um meinen seligen Fernsehschlaf bringt.
Sie komponieren und texten Ihre Lieder selber. Haben Sie eine bevorzugte Arbeitsweise?
Werger: Wenn ich genügend Eindrücke und Ideen aufgesogen habe, beginnt die Arbeit. Zuerst der Text, dann die Musik. Ich mache es mir nicht leicht, denn ich habe schon eine gute Visitenkarte punkto Qualität abgeliefert. Manche Nächte saß ich auch vergeblich vor meinem Notizblock, aber irgendwann kommt immer die Muse und knutscht mich.
Mit Ihrer Musik haben Sie drei Jahrzehnte geprägt . Wenn Sie diese Zeit Revue passieren lassen: Was war im Musikbusiness früher besser/schöner und was heute?
Werger: Früher war man mit den Musikern zusammen im Studio, wo oft gemeinsam viel Schönes entstanden ist, während heute die Musiker ihren Part zu Hause im kleinen Heimstudio einspielen und via Internet ins Studio senden. Kreativität ist ein sehr sensibler Prozess, den man nicht in ein Zeitkorsett pressen und digitalisieren kann. Das wird zur Fließbandarbeit.
Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein betrachtet heute anders machen würden?
Werger: Nein, überhaupt nichts! Nicht einmal meine Sünden möchte ich missen.
Wie sehen Ihre Pläne aus?
Werger: 2015 möchte ich ein Buch über meine herrlich wilden Tingeljahre schreiben. Eine Zeit, die mich geprägt hat, in der ich mich gehäutet habe. Es wird sehr amüsant, das kann ich versprechen. Ob es ein neues Kabarettprogramm geben wird, kann ich leider noch nicht versprechen. Das hängt vom Zustand meines Rückens ab.
Zur Person
Stefanie Werger
Geboren am: 2. Juli 1951
Wohnort: Graz
Familienstand: verheiratet
Lebensmotto: „Wer in den Spuren eines anderen geht, kann ihn nicht überholen.“
Stefanie Werger „singt ihre schönsten Liebeslieder“ am 29. Oktober in der Kulturbühne AmBach in Götzis. Karten: Musikladen (05522/41000)