“Die Zauberei hat mein ganzes Leben verändert”

schwarzach. Im März wird Tricky Niki mit seinen Puppen im Löwensaal in Hohen-ems auftreten. Mit den VN sprach der Künstler über sein Talent und seine Show.
Sie gelten als Österreichs beliebtester Zauberkünstler und Bauchredner. Wie sind Sie zu diesen Beschäftigungen gekommen?
Niki: Ich habe mit 20, also sehr spät, durch Zufall mit der Zauberkunst als Hobby begonnen. Es war Liebe auf den ersten Trick. Bauchreden kam erst Jahre später dazu. Das war einfach etwas, das ich immer schon ausprobieren wollte. Gelernt und geübt habe ich es beim Autofahren. Darum heißt es wohl Autodidakt (lacht).
Muss man fürs Bauchreden ein besonderes Talent haben, oder ist das Übungssache?
Niki: Beides. Theoretisch kann es jeder erlernen. Der Schlüssel ist wohl Leidenschaft, Spaß, Übung und ein wenig Talent. Mit meinen Puppen habe ich die Möglichkeit Dinge an- und auszusprechen, die ich persönlich auf der Bühne nie sagen dürfte.
Sie sind mehrfacher Zauber-Staatsmeister – kann man sagen, dass die Zauberei ihre große Leidenschaft ist?
Niki: Zauberei hat mein Leben verändert. Sie ist nicht nur eine Lebenseinstellung, sondern auch eine Art Ventil. Wenn es mir mal nicht so gut geht, dann setze ich mich hin und studiere ein neues Kunststück ein bzw. gehe auf die Bühne und vergesse jegliche Sorgen. Genau das versuche ich auch meinen Zuschauern zu vermitteln. Und offensichtlich funktioniert das ganz gut, da ich sehr oft nach Auftritten Mails oder Facebook-Nachrichten von Zuschauern bekomme, die gerade durch schlimme Zeiten gehen und bei meinem Auftritt wieder einmal herzhaft lachen konnten. Das ist wohl einer der schönsten Nebeneffekte in meinem Beruf.
Wie lange muss man im Durchschnitt üben, bis man einen Zaubertrick perfekt beherrscht?
Niki: Man ist nie perfekt. Und diese Frage ist auch nur sehr allgemein zu beantworten, da es auf das Talent, den Spaß und die Übungsintensität ankommt. Da ist wohl jeder verschieden. Aber auf mich bezogen: Ich habe in den ersten Jahren sicher bis zu sechs Stunden täglich geübt.
Kommen Ihre Bauchredner-Puppen, wie etwa der Drache Emil, auch manchmal privat zum Einsatz?
Niki: Das kommt immer wieder vor. Als Beispiel war Emil vor einiger Zeit mit der Tochter einer Freundin beim Zahnarzt. Die kleine Maus ist vier und hatte unglaubliche Angst. Emil ist mitgekommen, hat sich mit mir auf den Arztsessel gesetzt und sich ein „Loch“ bohren lassen. Es hat ihm gar nicht weh getan und er hat dauernd lachen müssen. Das hat der jungen Dame die Angst genommen. Das wäre eigentlich eine tolle Marktlücke, aber dafür fehlt mir leider die Zeit.
Ihre neue Bühnenshow, die Sie auch in Vorarlberg zeigen werden, nennt sich „PartnerTausch“: Was können wir uns darunter vorstellen?
Niki: Ich mache ein großes Casting und suche einen neuen Bühnenpartner. Somit haben alle Puppen sowie Zuschauer, die auf die Bühne kommen, eine Berechtigung, warum sie Teil der Show sind. Natürlich hat jeder Charakter seine ganz persönliche Begründung, warum er oder sie zu diesem Casting kommt. Chaos und Missverständnisse sind also vorprogrammiert. Einen kleinen Vorgeschmack kann man sich auf meiner Website holen unter www.trickyniki.com. Es ist eine weltweit einzigartige Kombination aus Comedy, Bauchreden und Zauberkunst.
Zur Person
Niki Sedlak alias Tricky Niki
Geboren am: 4. 8. 1975
Wohnort: Wien
Familienstand: glücklich vergeben
Lebensmotto: lachen, Spaß haben, genießen, und wenn du mal bis zum Hals in der Scheiße steckst, lass den Kopf nicht hängen.
Tricky Niki „Partner-Tausch“, Freitag, 13. März, Löwensaal Hohenems. Karten: Musikladen Kartenbüro (05522/41000),
www.musikladen.at.