“Das reicht gleich für ein paar Musikerleben!“

Wohin / 03.06.2015 • 14:13 Uhr
Niko, Sebastian, Sascha und Johannes - kurz: „Madsen“. Foto: Band  
Niko, Sebastian, Sascha und Johannes – kurz: „Madsen“. Foto: Band  

„Zehn Jahre MADSEN Live“ gibt’s demnächst beim Conrad Sohm Kultursommer-Festival.

schwarzach. „Madsen“ präsentieren am 12. Juni im Conrad Sohm in Dornbirn eine bunte Songauswahl aus zehn Jahren Bandgeschichte. Schlagzeuger Sascha Madsen im VN-Interview.

Erzählst du uns kurz über deine Anfänge als Musiker?

Sascha: Die Anfänge liegen weit zurück. Ganz klassisch hat es angefangen, mit Musikschulunterricht, Klavier, Schlagzeug und dann E-Bass. Dann hat es auch nicht lange gedauert, bis ich und meine Brüder die ersten Bands gegründet haben. Wir haben irgendwie immer Musik gemacht, immer in Bands gespielt.

Wie ist eure Band „Madsen“ entstanden?

Sascha: Madsen ist eigentlich aus mehreren anderen Bands entstanden. Wir hatten die Vorgänger-Band „Hörstuatz“, das war Crossover-Sound. In einer weiteren Band spielten wir Indie-Grunge. Beides ist dann ineinander verflossen, und so entstand „Madsen“.

Du, Sebastian und Johannes seid ja Brüder. Wie kam Nico dazu?

Sascha: Nico war auch in den Vorgänger-Bands schon dabei. Wir kennen uns quasi schon ewig.

Madsen gibt’s nun über zehn Jahre, was hat sich in dieser Zeit für euch als Band verändert?

Sascha: Alles eigentlich. In den zehn Jahren haben wir so viel erlebt, das reicht gleich für mehrere Musikerleben. Was sich jedoch nicht verändert hat, ist, dass wir immer noch vier Typen sind, die mit festen Beinen im Raum stehen und alles dafür geben, eine gute Platte zu machen.

Demnächst seid ihr mit eurem Album „Zehn Jahre Madsen live“ im Conrad Sohm zu Gast. Für die, die das Album nicht kennen: Ihr spielt quasi ein Best-of, oder?

Sascha: Das werden wir oft gefragt, aber das war nie unsere Intention für dieses Album. Wir haben fünf Konzerte in Hamburg gegeben, bei denen wir jeden Abend eines unserer Alben gespielt haben. Die Songs, die uns jeweils am besten gefallen haben, haben wir dann auf einer Doppel-CD vereint. Es ist also kein klassiches Best-of-Album, sondern vielmehr eine Live-Momentaufnahme – zehn Jahre Madsen.

Ihr habt für den Sommer euer neues Album angekündigt. Wie heißt es, und was wird darauf zu hören sein?

Sascha: Wie es heißen wird, darf ich noch nicht sagen. Es kommt im August heraus und es fühlt sich an wie die logische Weiterführung unserer Vorgänger-Alben. Wir wollten uns nicht neu erfinden. Es ist unverkennbar Madsen, aber es ist irgendwie doch wieder ein bisschen anders.

Welcher Madsen-Song ist dein absoluter Lieblingssong?

Sascha: Das ist schwierig. Ich denke, es ist „Graue Welt“. Der Song wird auf unserem nächsten Album zu finden sein, das im Sommer erscheint.

Warum textet ihr nur auf Deutsch?

Sascha: Die Frage hat sich für uns nie gestellt. Wir hatten früher auch englischsprachige Bands, aber irgendwie hat sich mit der Zeit rauskristallisiert, dass sich Sebastian, der den Großteil der Texte schreibt, in der deutschen Sprache sehr wohl fühlt. Für ihn ist es eine schöne Herausforderung, diese doch recht harte Sprache gut und weich klingen zu lassen und damit auch eine Aussage zu transportieren. Es passt einfach gut zu uns.

Ihr habt vor Kurzem das Titellied für einen Kinofilm geschrieben – was war das für dich für eine Erfahrung?

Sascha: Das war super. Es war ja schon das zweite Mal, dass wir sowas gemacht haben. Das Titellied ist für einen wunderschönen Kinderfilm mit einer ganz tollen Geschichte. Als wir das Lied geschrieben haben, kannten wir den Film noch nicht, wir kannten nur die grobe Geschichte. Es war also schon eine Herausforderung, das Titellied passend zu schreiben, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht.

Ihr engagiert euch gegen Rechtsradikalismus, wurdet ihr deswegen schon bedroht?

Sascha: Nein, das nicht. Wir sind da auch eher vorsichtig und gehen nicht auf die Straße und fangen Diskussionen an. Wir versuchen, das Thema friedlich aufzugreifen und über unsere Musik darauf aufmerksam zu machen, dass Rechtsradikalismus nicht Geschichte ist, sondern allgegenwärtig.

Wie sieht euer Jahr musiktechnisch aus?

Sascha: Bis jetzt haben wir ja schon einiges gemacht, haben schon eine Platte aufgenommen. Nun machen wir noch eine kleine, aber feine Festivalsaison, ein paar Konzerte über den Sommer. Im August kommt die Platte raus, dann machen wir beim Bundesvision-Songcontest mit, und im Herbst gehen wir dann auf große Tour. Es wird also noch spannend. 

Zur Person

Sascha Madsen

Schlagzeug, Gesang

Geboren: 10. November 1983
Wohnort: Wien
Familienstand: verheiratet
Lebensmotto: Es sollte immer Musik da sein

„Madsen“ geben am 12. Juni ab 20 Uhr ein Konzert im Conrad Sohm in Dornbirn. Tickets: Ländleticket (Raiffeisenbanken und Sparkassen Vorarlbergs), Musikladen, V-Ticket.at, oeticket.com.