“Eines meiner größten Vorbilder ist Elton John”

Wohin / 25.06.2015 • 15:24 Uhr
Mario Pecoraro bringt Elton Johns Hits in die Remise.  Foto: B. Eder  
Mario Pecoraro bringt Elton Johns Hits in die Remise. Foto: B. Eder  

Mario Pecoraro ist heute mit seiner Rocket Man Show in Bludenz zu sehen.

schwarzach. (VN) Der aus Vorarlberg stammende Sänger und Pianist Mario Pecoraro präsentiert die größten Hits von Sir Elton John. Den VN stand der Musiker Rede und Antwort.

Erzähle uns bitte über deine Anfänge als Musiker.

Pecoraro: Ich bin seit meiner frühen Kindheit immer an irgendwelchen Trommeln gesessen oder vor unserem Pianino, auf dem mein Vater seine Lieder und Arien geübt hat. Meine Eltern sind mit uns vier Mal umgezogen, dadurch war ich teils am Konservatorium Feldkirch, Graz und dann an der Musikuniversität Wien. Mit 20 habe ich ein Stipendium für die University of Miami bekommen, habe dort zwei Jahre studiert und dann in Wien meinen Abschluss gemacht.

Demnächst bist du in der Remise in Bludenz mit deinem Soloprogramm „The Rocket Man Show“ zu sehen. Es geht um eine Elton-John-Tribute-Show.

Pecoraro: Ja, ich spiele an diesem Abend ein paar der größten und berührendsten Kompositionen von Sir Elton John in ihrer „reinsten“ Form: Ohne viel Technik, ohne Playback. Nur Klavier und Stimme, alles live. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig ein wirklich gut geschriebener Song eigentlich braucht. Ich trete mit diesem Programm auch mit meiner Band auf, aber in so einem schönen und intimen Rahmen wie in der Remise ist eine Solo-Performance einfach perfekt.

Ist Elton John musikalisches Vorbild für dich?

Pecoraro: Eines meiner großen Vorbilder ist Sir Elton John. Es ist für mich immer wieder faszinierend, mit welchem Talent dieser Künstler ausgestattet ist. Sowohl stimmlich und spieltechnisch als auch kompositorisch. Seine Songs haben Musikgeschichte geschrieben und sind von herausragender musikalischer Genialität.

Was fasziniert dich an seiner Musik, seiner Performance?

Pecoraro: Elton John ist durch und durch Musiker, der mit seinen Songs emotional begeistert und auch noch im „höheren“ Alter mit seiner energiegeladenen Performance große Hallen zum Toben bringt.

Du spielst auch gemeinsam mit deinem Vater, dem Opernsänger Herwig Pecoraro, Konzerte. Unter dem Motto „When Father and Son. . .” werdet ihr im Herbst ein Album veröffentlichen und damit am 23. April 2016 nach Bregenz ins Festspielhaus kommen. Ihr vereint Klassik und Pop auf hohem Niveau, wie genau können wir uns das vorstellen?

Pecoraro: Die Produktion mit meinem Vater ist das größte Projekt, das ich jemals ins Leben gerufen habe. Und das Beste ist, es macht uns beiden großen Spaß. In den letzten beiden Jahren habe ich uns Songs quasi auf den Leib geschrieben. Im Moment stelle ich gerade die Arrangements für meine Band, das Orchester und den Chor fertig und in den nächsten zwei Monaten wird alles aufgenommen. Das fertige Album wird im November erscheinen, auf diesen Moment freue ich mich jetzt schon, danach gehts auf Österreich/Italien-Tour.

Ich stelle mir das sehr schwierig vor, wenn die Musik für Orchester, Band und Sänger gleichermaßen arrangiert werden muss.

Pecoraro: Ja, es stimmt, die Herausforderung ist riesig, aber ich bin mit Orchestermusik aufgewachsen und dieser Klangkörper ist mir sehr vertraut. Nachdem ich mich in meiner Studienzeit hauptsächlich dem Pop und der Jazzmusik zugewandt habe und von Trio bis Big Band alles gespielt und arrangiert habe, kann ich nun alle meine musikalischen Ebenen in einen Gesamtklang gießen. Eine neue und wirklich schöne Erfahrung.

Du bist auch Bandmitglied der „Seer“ – wie kam diese Zusammenarbeit zustande?

Pecoraro: Ich bin seit sechs Jahren Keyboarder bei den „Seern“. Damals habe ich einer Musiker-Freundin erzählt, dass ich nach sieben Jahren als Pianist bei den „Rounder Girls“ auf der Suche nach etwas Neuem bin. Kurz darauf hat sie vom Tourleiter der „Seer“ erfahren, dass die Band einen Keyboarder sucht – manchmal hat man eben Glück.

Was waren deine schönsten Höhepunkte als Musiker bisher?

Pecoraro: Vor 30.000 Menschen am Grundlsee auf einer Bühne zu stehen ist wirklich ein besonders erhebender Moment. Und zu den für mich persönlich schönsten musikalischen Momenten meiner Karriere zählen die beiden Abende im April 2013, an denen ich mit meinem Vater, meiner Band und dem Orchester der Bühne Baden meine Rocket Man Show Symphonic spielen und singen durfte. Die Erfahrung, gemeinsam mit meinem Vater auf einer Bühne zu stehen und die emotionale und mitreißende Reaktion des Publikums zu erleben, hat mich als Musiker und Musikschaffender nachhaltig verändert. Diesen Moment werde ich nie vergessen.

Welche musikalischen Ziele verfolgst du? Wo siehst du dich als Musiker in fünf Jahren?

Pecoraro: Mein größtes Ziel ist die Umsetzung meiner Visionen, die ich seit Jahren in mir trage. Das Album und die Show sind dafür die ersten wichtigsten Stationen. Wenn ich sagen würde, wo ich mich in fünf Jahren sehe, würden die Leser denken, dass ich größenwahnsinnig bin . . .

Zur Person

Mario Pecoraro

Geboren: 1. 10. 1978

Wohnort: Wien

Familienstand: Verheiratet

Lebensmotto: Träume sind dazu da, gelebt zu werden!

Mario Pecoraro „Rocket Man Show“, heute, 20 Uhr, Remise Bludenz. Karten: Raiffeisenbanken, Sparkassen, Musikladen, laendleticket.com.