„Lampenfieber gehört zu jedem Auftritt!“

Esther Hasler gastiert demnächst mit ihrem Programm „Küss den Frosch“ in Feldkirch.
schwarzach. Verspielt, facettenreich, skurril, poetisch, bissig und lebensfroh. So präsentiert sich das Programm von Esther Hasler. Die VN stellte der Kabarettistin einige Fragen.
Sie sind Musikkabarettistin, singen und spielen Klavier. Wie hat sich diese Kombination ergeben?
Hasler: Ursprünglich habe ich als Pianistin Sänger und Schauspieler begleitet. Vor genau zehn Jahren feierte ich die Premiere meines ersten Soloprogrammes. Das war ein sehr erfolgreicher Start. Seither bin ich unterwegs auf den großen und kleinen Bühnen im deutschsprachigen Raum.
Schreiben Sie Ihre Stücke selbst?
Hasler: Ja, ich schreibe und komponiere meine Texte und die Musik meiner Songs und Chansons selber.
Demnächst sind Sie mit Ihrem Programm „Küss den Frosch“ in Vorarlberg zu sehen. Um was geht’s?
Hasler: Ein verspieltes, facettenreiches Chansonprogramm zwischen „Comme il faut“ und Nonchalance. „Küss den Frosch“ ist ein bewegtes Stück über Verwandlung, Entwicklung und Metamorphose.
Was war das Peinlichste, das Ihnen auf der Bühne jemals passiert ist?
Hasler: Bisher habe ich dank erhöhter Präsenz alle peinlichen Situationen gut auffangen können. Im Zuschauerraum sieht man ja zum Glück nicht, wenn einem auf der Bühne beim Augenrollen eine Linse aus dem Auge springt. Peinliche Situationen gibt es eher vor oder nach dem Auftritt. Am Anfang meiner Solokarriere ist zum Beispiel vor lauter Lampenfieber mein Kostüm im Zug von Sargans alleine nach Chur gereist. Ich musste dem Zug hinterherfahren und mein Kleid am Schalter für Fundgegenstände abholen. Ein andermal blieb mein Koffer zu Hause, ich merkte erst beim Aussteigen aus dem Auto, dass ich nach dreistündiger Fahrt ohne meine Bühnenschuhe, meine Requisiten und Schminkutensilien am Auftrittsort angekommen war.
Wie gehen Sie mit Lampenfieber um?
Hasler: Lampenfieber gehört zu jedem Auftritt. Ich freue mich über den willkommenen Adrenalinschub und bin sehr beunruhigt, wenn er zu spät einsetzt. An Auftrittstagen gestalte ich meinen Tagesablauf immer bewusst. Genügend schlafen, nicht zu viel und nicht zu wenig essen. Genügend Reise- und Ankunftszeit einplanen usw.
In Ihren Stücken springen Sie in die unterschiedlichsten Rollen – wie schwierig sind solche Rollenwechsel?
Hasler: Schnelle Rollenwechsel liegen mir sehr. Bei der Vorbereitung zu einem neuen Stück studiere ich die einzelnen Bewegungsabläufe ein, bis sie sitzen. Dies verlangt viel Sorgfalt und Disziplin, macht aber sehr viel Spaß.
Entstammen Ihre Figuren ausschließlich Ihrer Fantasie oder verarbeiten Sie selbst Erlebtes in Ihrem Programmen?
Hasler: Meine Figuren sind oft inspiriert durch Leute, die mir im Alltag oder auf Reisen begegnen. Es ist mir auch schon passiert, dass ich eine Figur frei erfunden habe, die ich dann später im realen Leben plötzlich kennengelernt habe. Meine Adoptivgroßmutter Gruschenka zum Beispiel hat durch eine solche Begegnung nochmals an Farbe und Kontur gewonnen.
Haben Sie gute Vorsätze für das neue Jahr?
Hasler: Ich arbeite an meinem fünften Solostück. Ich beginne das neue Jahr also mit ausgefahrenen Antennen und wachen Sinnen. Sozusagen mit „optimistic eyebrows“. Gruschenka sagt immer: „Du wirst Dummheiten machen, aber mache sie mit Begeisterung!“
Zur Person
Esther Hasler
Geboren: 27. Juli, im Sternzeichen des Löwen
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Lebensmotto: Ich kann, ich will, ich muss es tun. Basta.
Esther Hasler: Küss den Frosch! Kabarett, 8. Jänner 2016, 20:15 Theater am Saumarkt. Karten: www.saumarkt.at