Die Nacht hat ganz spezielle Schwingungen

schwarzach. (VN) Er komponierte für Adriano Celentano den unvergänglichen Song „Azzurro“, veröffentlichte mehr als 30 Alben, und malen kann er auch: Paolo Conte. Der italienische Liedermacher, der einst seinen Rechtsanwaltsjob an den Nagel hängte, um sich beruflich seiner Musikleidenschaft zu widmen, gibt mittlerweile nur noch wenige, ausgewählte Konzerte im Jahr, die stets sehr begehrt sind. Nun kommt der Sänger mit der rauchigen Stimme erstmals auch nach Vorarlberg und beantwortete den VN vorab einige Fragen.

Sie sind nun 79 Jahre alt und noch immer sehr erfolgreich. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Conte: Möglicherweise liegt es daran, dass ich es nach wie vor sehr genieße, Musik und Poesie zu machen. Diese tiefe Leidenschaft ist noch immer stark da und und war eigentlich niemals weg. Die Liebe zur Musik begann vor vielen Jahren und sie wird auch weiterhin bleiben.

Demnächst treten Sie in Bregenz auf, was dürfen wir uns bei Ihrem Konzert erwarten?

Conte: Ich werde bei meinem Konzert mit einer Gruppe von großartigen Musikern eine Reihe von alten und neuen Songs präsentieren. Es wird für jeden Geschmack etwas dabei sein. Besonders toll ist es, dass das Ganze auf der schönen Bühne auf dem Bodensee stattfindet.

Ich habe gelesen, Sie komponieren am liebsten nachts. Haben Sie dabei ein bestimmtes Ritual?

Conte: Nein, ich habe kein spezielles Ritual zum Komponieren. Aber die Nacht gibt mir Ruhe, und sie hat ganz spezielle Schwingungen. Wenn ich mich zum Komponieren hinsetze, heißt es erst einmal warten, bis die Inspiration kommt. Es ist wie das Warten auf etwas, das einen mitnimmt, einen besonders anzieht. Man arbeitet vielleicht den ganzen Tag, die ganze Nacht und wartet einfach, dass unter seinen Fingern ein Wunder geschieht.

Gibt es auf Ihrem neuen Album “Snob” ein Lied, das für Sie eine besondere Bedeutung hat?

Conte: Alle meine Lieder gehören zu mir und sind für mich etwas Besonderes. Es ist schwer, eines herauszupicken, das eine spezielle Bedeutung hat. Aber vielleicht ist es „Si sposa l’Africa“. Mir hat es viel Spaß gemacht, dieses Album zu produzieren, und ich hoffe, dass es auch meinen Fans viel Spaß beim Anhören bereitet.

Welche drei persönlichen Dinge haben Sie immer dabei, wenn sie längere Zeit auf Tournee sind?

Conte: Ich nehme immer ein festes Kissen mit. Außerdem eine Tischlampe, und Kekse müssen auch immer mit dabei sein. 

Wie entspannen Sie nach einem anstrengenden Konzert?

Conte: Nach einem Konzert gehe ich immer sofort schlafen.  

Sie haben neben der Musik noch eine weitere Leidenschaft: Malen. Welche dieser beiden Kunstarten ist Ihnen wichtiger?

Conte: Das Malen begleitet mich schon um einiges länger als die Musik, aber beide Kunstformen funktionieren gut miteinander und bedeuten mir viel. Anwälte haben ja traditionellerweise meistens künstlerische Hobbys.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?

Conte: Ich wünsche mir einfach, dass es so weitergeht wie bisher.