„Für jeden ist irgendwo ein Stück Wahrheit dabei“

Barth: Männer sind bekloppt, weil wir nicht erwachsen werden wollen. Ein Mann ist und bleibt immer ein Kind. Wenn man in einer Beziehung lebt, muss es für beide Seiten Spaß machen. Was Frauen am meisten an Männern mögen, ist Humor. Warum macht man eigentlich nicht mehr bekloppte Sachen? Nimm dir einfach eine Torte und beiß rein! Wir müssen wieder ein bisschen bekloppter werden. Viel mehr zusammen machen, viel mehr weggehen.

Auch Frauen sollten unbedingt ein bisschen bekloppt sein! Das macht sexy! Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen.

In deinem neuen Programm geht es wieder um witzige Alltagssituationen in Paarbeziehungen. Inwiefern unterscheidet sich das aktuelle Programm von deinen vorherigen?

Barth: Es gibt eine Menge neuer Geschichten. Wenn man neugierig durch den Alltag geht, entdeckt man immer wieder die unglaublichsten Sachen. Und davon erzähle ich – übrigens nicht nur von Mann-Frau. Es gibt auch geile Geschichten von meinem Besuch in den Universal Filmstudios in Florida mit meinem besten Freund, der beide Arme gebrochen hat. Oder Anekdoten aus meiner Kindheit, bei denen es zu einer gefährlichen Begegnung von meinem Hamster mit einem Chemiebaukasten kommt.

Finden wir in diesem Programm viel Selbsterlebtes von Mario Barth oder ist alles rein erfunden?

Barth: Was ich auf der Bühne erzähle, ist natürlich überspitzt dargestellt. Wer nicht übertreibt, kann nicht anschaulich darstellen. Ich erzähle ja nicht stumpf aus meinem Leben. Ich mache Alltagscomedy. Es sind bis zu 16.000 Leute in der Halle. Und für jeden ist irgendwo ein Stück Wahrheit dabei.

Du bist neben anderen Auszeichnungen elffacher Comedypreisträger – welche Bedeutung hat das für dich?

Barth: Mittlerweile habe ich den Comedypreis zum elften Mal verliehen bekommen. Die Sony hat gerade eine CD-Box mit meinen fünf Bühnenprogrammen veröffentlicht und mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich dieses Jahr Jubiläum habe: Meine erste Show erschien vor 15 Jahren auf CD. Das ist schon toll, nach so vielen Jahren immer noch die Charts der erfolgreichsten Comedians anzuführen.

Du bringst mit deinen Programmen ein Millionenpublikum zum Lachen. Probierst du deine Gags vorher bei Freunden aus, um zu sehen, ob sie auch zünden?

Barth: Erst einmal schreibe ich alles selber, jeden Programmteil – sofern ich ihn überhaupt schreibe. Es gibt mein Programm nämlich nicht in Schriftform. Es gibt Situationen, da finde ich etwas lustig. Ein Beispiel: meine Freundin. Ich habe ihr ein neues Auto geschenkt – sie ruft mich fünf Minuten nachdem sie es abgeholt hatte an, weil sie dachte, es wäre etwas kaputt, weil es ständig bimmelte. Es hat eine Stunde gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass ihre Handtasche auf dem Sitz ist, die so schwer ist, dass das Auto dachte, da sitzt jemand, der angeschnallt werden müsste. So etwas erzähle ich irgendwann mal auf der Bühne oder im Bekanntenkreis. Viele Frauen erkennen sich dann wieder. Ich habe großes Glück, dass ich mir das direkt merke, es bleibt einfach direkt im Kopf.

Auf was dürfen sich die Zuschauer bei deinem Auftritt am 4. November in Dornbirn freuen?

Barth: Ich gebe ja nicht gerne an, aber wir haben das geilste Bühnenbild, das geilste Programm und die geilsten Fans. Es wird also der geilste Abend.