“Ich koche besser, als Clooney je operiert hat”

Publikumsliebling Heinz Marecek im VN-Interview über „Das ist ein Theater“.
SChwarzach. Heinz Marecek hat mit vielen Größen des heimischen Theaters gearbeitet. Gerade diese Anekdoten zählen zu den besten und lustigsten. Rühmann, Albers, Aslan, Nentwich, Degischer, Frey, Ustinov und Schenk sind nur einige der Namen, die in den Geschichten vorkommen, die Marecek in „Das ist ein Theater“ erzählt, spielt und parodiert. Im Interview spricht der 71-jährige über Humor, seine Karriere und Lieblingsrollen. Im August ist er in der Harder Kammgarn zu Gast.
Sie unterhalten Ihr Publikum schon jahrelang und zaubern ihm ein Lächeln ins Gesicht. Was bringt Sie persönlich zum Lachen?
Marecek: Sehr vieles. Ich habe mit meinen Kindern und meiner Frau ein sehr auf Lachen basierendes Verhältnis. Bei uns gibt es kaum eine längere Gesprächsphase, die nicht von Lachen unterbrochen wird.
Gibt es Dinge, die Sie verärgern?
Marecek: Natürlich. Blödheit ist das, was mich am meisten ärgert, beharrliche Blödheit (lacht).
Um was geht es in „Das ist ein Theater“?
Marecek: Das Buch dazu ist eine Sammlung der lustigsten und merkwürdigsten Begegnungen, die ich in meinem Beruf gemacht habe. Dann gibt es noch einige Geschichten, die ich nicht selbst miterlebt habe, aber von denen ich gehört habe. Ich präsentiere sozusagen die erzählenswertesten Geschichten rund um das Theater.
Sie haben mit vielen Größen des heimischen Theaters zusammengearbeitet. Welche Anekdote fällt Ihnen dazu spontan ein?
Marecek: Dazu fällt mir in erster Linie Otto Schenk ein. Er war mein Lehrer am Seminar und hat für mich ganz entscheidende Weichen gestellt. Ich habe auch in der Zusammenarbeit mit Ernst Waldbrunn vieles gelernt. Er hat mich unglaublich unterstützt. Mit ihm habe ich Hunderte Abende gespielt.
Können Sie sich erinnern, als Sie das erste Mal auf einer Bühne gestanden sind und wie es sich angefühlt hat?
Marecek: Ja. Da gab es zwei Erlebnisse. Als Sechsjähriger war ich Spielansager und durfte durchs Programm führen. Beim ersten Stück außerhalb des Max-Reinhardt-Seminars habe ich einen Psychiater gespielt. Das Stück hieß „Narr und Nonne“. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich das gar nicht machen dürften, weil Seminaristen nicht vor dem dritten Jahr auftreten dürfen. Ich tat es dennoch (lacht).
Sie sind in vielen Bereichen zu Hause. Im Theater, Kabarett und im Fernsehen. Wo fühlen Sie sich am wohlsten?
Marecek: Überall. Es sind alles Mosaiksteine eines Berufes. Vor der Kamera zu stehen ist genauso schön, wie vor Publikum zu spielen oder Regie zu führen.
Mit welcher Rolle identifizieren Sie sich am meisten?
Marecek: Im Jahr 1998 bin ich vom Theater weggegangen, mit der Absicht, nur noch zu drehen. Aber im Jahr 2006 hatte ich die Möglichkeit, noch einmal auf der Bühne zu stehen. Das war die einzige Wunschrolle meines Lebens, davor hatte ich noch nie eine. Ich spielte Willy Loman in „Tod eines Handlungsreisenden“. Diese Rolle konnte ich nicht ablehnen, ich habe spontan Ja gesagt, ohne über die Gage zu verhandeln (lacht). Schon mit 16 Jahren wusste ich, dass ich diese Rolle einmal spielen werde, wenn ich älter bin.
Haben Sie noch Ziele?
Marecek: Ich habe mein Schauspielerleben nie geplant, ich habe immer schon alles einfach auf mich zukommen lassen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es gibt viele Rollen, die man überhaupt erst im Alter spielen kann. Wenn man dann noch das Glück hat, dass man in einem guten körperlichen und geistigen Zustand ist, ist das wunderschön.
In Soko-Kitzbühel spielen Sie den berühmten Koch Hannes Kofler? Wie steht es um Ihre eigenen Kochkünste?
Marecek: Nicht so gut, aber ich koche besser, als George Clooney je operiert hat. (lacht).
Ihre Lieblingsspeise?
Marecek: Faschierter Braten mit Erdäpfelpüree und gerösteten Zwiebeln. Das könnte ich drei Mal in der Woche essen.
Zur Person
Prof. Heinz Marecek
Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
Geboren: 17. September 1949, Wien
Wohnort: München
Laufbahn: zahlreiche Theaterengagements (u. a. Wiener Volksoper, Theater in der Josefstadt), TV-Auftritte (u. a. Soko Kitzbühel, Lindenstraße, Die Bergretter etc.).
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Heinz Marecek: „Das ist ein Theater“, 12. August um 21 Uhr, Kammgarn Hard.
Tickets: www.kammgarn.at