Musikalischer Aufbruch in eine völlig neue Ära

Wohin / 27.07.2017 • 13:42 Uhr
Second Relation sind nächsten Freitag beim 28. Szene Openair am Alten Rhein in Lustenau zu sehen. Foto: Veranstalter
Second Relation sind nächsten Freitag beim 28. Szene Openair am Alten Rhein in Lustenau zu sehen. Foto: Veranstalter

Vorarlberger Band Second Relation präsentiert beim Szene Open­air ihr neues Album.

Lustenau. (VN-tag) 2009 veröffentlichte Second Relation das viel beachtete Debütalbum „Lynette“, welches der Metal Hammer zum Demo des Monats kürte und in anderen Magazinen Höchstpunktzahlen einfuhr. Beflügelt von diesem Start, eröffnete die Band 2009 das „Summer Breeze Festival“ und zog sich im Anschluss ins Studio zurück, um ihr zweites Album „Abiona“ fertigzustellen. Nach einer Kreativpause kommt Second Relation rund um Bastian Berchtold, Daniel Fleps, Simon Gstöhl, Julian Nachbauer und Michael Simic mit ihrem neuen Album „Eno“ zurück, das den Abschluss einer musikalischen Trilogie darstellt. Das Album präsentieren sie beim Lustenauer Szene Openair (3. bis 5. August).

Wie habt ihr als Band überhaupt zusammengefunden?

Berchtold: Abgesehen von Julian haben wir alle gemeinsam den musischen Zweig am BORG Götzis besucht. Dort hatten wir eine inspirierende musikalische Betreuung, die uns motivierte, gemeinsam ein Bandprojekt zu starten. Julian, der uns als begnadeter Gitarrist im Dorf aufgefallen ist, haben wir dann als fehlendes Puzzle dazugeholt.

Ihr wart erst 15 Jahre, als ihr angefangen habt, Musik zu machen. Wie hat sich das auf eure Jugend ausgewirkt?

Berchtold: Wir standen immer wieder vor fordernden Aufgaben. Autodidaktisch haben wir CDs produziert und Konzerte veranstaltet. Wir haben dabei sehr viel gelernt und sind als Freunde zusammengewachsen.

Ihr wurdet von Kritikern immer schon in den höchsten Tönen gelobt. Ein Grund zum Abheben?

Berchtold: Unsere Alben werden meist wunderbar rezensiert. Das freut uns natürlich sehr, aber Grund zum Abheben ist das keiner. Wir müssen nach wie vor darum kämpfen, auftreten zu dürfen. Viele Veranstalter ignorieren uns gerne.

Ihr habt eine längere Kreativpause eingelegt. Welche Ideen sind in dieser Zeit entstanden?

Berchtold: Es war eine Zeit, in der wir uns musikalisch weitergebildet und viel Musik gehört haben. Unterschiedlichste Einflüsse sind da zusammengekommen und prägen unser neues Album „Eno“.

Mit dem Album „Eno“ habt ihr eine Trilogie abgeschlossen. Auf wen bezieht sich der Titel und wovon handelt das Album?

Berchtold: Eno ist eine koreanische Freundin von uns. Sie diente als Namensgeberin und auch ein bisschen als Muse. Auf dem Album ist Eno eine schüchterne, unzufriedene Architektin, die in der schnellen Welt untergeht. Sie beginnt mehr und mehr in eine Art Parallelwelt abzugleiten, in der sich Realität und Fantasie vermischen.

Wie schwierig ist es, als Vorarlberger Band Erfolg zu haben?

Berchtold: Ich denke, es kommt auf zwei Dinge an. Erstens müssen sich die Bandmitglieder bedingungslos den Zielen der Band und des Erfolgs unterordnen. Österreichische Bands tun sich damit schwer, alles auf diese riskante Karte zu setzen. Wir auch. Zweitrangig ist dann die Musik. Diese muss entweder qualitativ sehr hochwertig sein oder sehr viele Menschen ansprechen.

Wovon lasst ihr euch gerne inspirieren?

berchtold: Mich inspirieren Musiker und Musikerinnen, die ihr Handwerk perfekt beherrschen und es schaffen, mich nicht nur ins Staunen zu versetzen, sondern auch emotional zu berühren. Ich könnte den ganzen Tag Clips auf YouTube von Persönlichkeiten wie Jacob Collier oder Cory Henry von Snarky Puppy anschauen.

Welches sind eure musikalischen Einflüsse?

Berchtold: Die Einflüsse gehen vom Jazz über Funk und Elektronik hin zur progressiven Rockmusik. Wir leben in einer Zeit, in der man auf einfachste Weise sehr viel Musik konsumieren kann. Das geht auch an uns nicht vorbei.

Welche Projekte habt ihr zukünftig geplant?

Berchtold: Wir arbeiten daran, unser derzeitiges Programm noch häufiger live zu präsentieren. Das heißt, wir werden weiterhin den Clubs, Veranstaltern und Booking-Agenturen auf die Nerven gehen.

Auf was dürfen sich Fans beim Szene Openair freuen?

Berchtold: Wir werden unser Album „Eno“ in voller Länge präsentieren. Gemeinsam mit unserem Livetechniker Lorenz Häusle haben wir viel gefeilt, um das Programm zu perfektionieren.

Zur Person

Bastian Berchtold

Mitglied der Band “Second Relation”

Geboren: 28. Mai 1992

Wohnort: Rankweil

Ausbildung: Studium Musikerziehung/Instrumentalerziehung am Mozarteum; Jazz, Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München

Second Relation sind
am 4. August (12.50 Uhr) beim
Szene Openair zu hören.
www.szeneopenair.at