Mit Musik das Leben feiern

„Cobario“ sind demnächst beim „Fest des Lebens“ in Hohenems zu erleben.
schwarzach „Cobario“ spielen sich leidenschaftlich durch das weite Spektrum der Weltmusik, mit viel Wiener Schmäh moderieren sie dazwischen durch den Abend. Die VN sprach mit „Cobario“-Geiger Herwig Schaffner.
Eure Bandgeschichte liest sich äußerst spannend: Angefangen habt ihr als Straßenmusikanten, heute bespielt ihr Konzertsäle. Inwieweit hat euch die Zeit als Straßenmusiker geprägt?
Schaffner In den Anfangszeiten haben wir unsere Instrumente in ein Auto gepackt, sind quer durch Europa gefahren und haben in verschiedenen Städten einfach auf der Straße gespielt. Die Straße ist die beste Schule – wem es gefällt, der bleibt stehen, wem nicht, der geht weiter. Das ist das unmittelbarste und ehrlichste Feedback, das ein Musiker bekommen kann. Neben der spielerischen Qualität lernt man schnell, dass man mit 100 Prozent Einsatz und Energie spielen muss, um das Publikum zu begeistern. Zudem ist das Publikum sehr nahe, und diese Nähe und diese Begeisterung tragen wir jetzt auch in die Konzertsäle. Und Menschen mögen Geschichten. So haben wir irgendwann begonnen Geschichten zu unseren Stücken zu erzählen und die Leute so an die Orte zu bringen, wo unsere Musik entstanden ist.
Was habt ihr drei für musikalische Backgrounds?
Schaffner Wir kommen aus ganz unterschiedlichen musikalischen Richtungen. Ich (Violine, Klavier) komme aus der Klassik, Georg (Nylongitarre) eher aus dem Jazz- und Pop-Bereich und Jakob (Westerngitarre) aus dem Keller – er hat sich seine fingerstyle Technik autodidaktisch beigebracht.
„Cobario“ gibt es bereits seit über zehn Jahren . . .
Schaffner Begonnen hat das Ganze mit Straßenmusik, mittlerweile sind wir hauptberuflich Musiker. Auch die Anzahl unserer Auftritte hat sich stark erhöht, letztes Jahr haben wir an die 100 Konzerte in 15 verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten gespielt. Auf der musikalischen Seite sehen wir es als Herausforderung, dass das jeweils neue Album das vorangegangene kompositorisch und qualitativ übertreffen soll.
Ihr macht Instrumentalmusik, man hört euch aber schon auch mal zu einem Lied summen. Könntet ihr euch vorstellen, Gesang in eure Musik zu integrieren?
Schaffner Bei unseren Stücken lassen wir üblicherweise die Instrumente singen. Allerdings – zuletzt in unserem Komponierhäuschen ist es mit gut geölten Kehlen tatsächlich passiert: Wir haben das erste Mal ein Stück mit Gesang komponiert.
Im März seid ihr beim „Fest des Lebens“ im Palast in Hohenems zu sehen. Was genau werden wir hören?
Schaffner Unser Programm legen wir vor dem Konzert spontan fest, je nachdem, auf welche Kompositionen wir gerade besonders Lust haben. Es ist gar nicht leicht, sich zu entscheiden, es gibt immer so viele Stücke, die wir spielen möchten. Wir werden auf eine musikalische Weltreise quer durch unsere bisherigen Alben einladen und außerdem zwei neue Stücke spielen, eines davon mit Gesang, das darf ich schon verraten. Und wir wollen uns jedenfalls an das Motto des Abends halten und mit unserer Musik das Leben feiern. ea

Zur Person
Herwig Schaffner
Geboren 27.3.1982
Wohnort Wien
Familienstand ledig
Lebensmotto Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken!
Konzert mit dem Ensemble “Cobario” beim Fest des Lebens: 26. März, 20 Uhr, Palast Hohenems. Karten: Abendkasse.