„Man sollte sich nicht zu ernst nehmen“

Wohin / 30.05.2018 • 11:15 Uhr
Onk Lou ist im Juni in Götzis live zu erleben. Kaufmann
Onk Lou ist im Juni in Götzis live zu erleben. Kaufmann

Onk Lou sorgt für „Good Vibes“ beim Sommerwiese-Open-air.

schwarzach Er bewegt sich musikalisch zwischen Frank Turner, Jason Mraz und Rag n Bone Man, in seinen Songs findet man mal einen Hauch Karibik, mal eine nordische Note, und dann wieder Gypsy-Einflüsse. Die Rede ist von Onk Lou, der mit seiner Musik aufhorchen lässt. Den VN erzählte er von seinen musikalischen Anfängen, seiner Arbeit und seinen Grundsätzen.

 

Erzähl mal über deine Anfänge als Musiker. Wie ich gelesen habe, bist du jahrelang als Straßenmusiker durch die Lande gezogen?

Onk Lou Meine ersten Banderfahrungen habe ich mit Metalbands gemacht, ich war früher ein richtiger Metalhead. Später habe ich dann alleine weitergemacht. Für mich war das Allerwichtigste, zu spielen. Die Straßenmusik hat sich dann einfach durch den Wunsch zu spielen ergeben. Ich muss aber zugeben, es gibt sicher treuherzigere Straßenmusiker als mich. Ich habe das eher aus einer Not heraus betrieben, weil es eben gerade die einzige Möglichkeit war, zu spielen. So habe ich Straßenmusik von Wien bis Gibraltar gespielt. 

 

Inwiefern finden sich die Einflüsse deiner Reisen in deinen Songs wieder?

Onk Lou Sehr stark. Ich würde jetzt gerne sagen, meine Songs sind alle meine Einfälle, aber ehrlicher und natürlicher ist es, wenn ich sage, dass ich in meinen Songs nachspüren kann, was ich erlebt habe. 

 

Schreibst du alle Songs selbst?

Onk Lou Ja, ich schreibe alle meine Songs selbst.

 

Wie gehst du ans Songwriting heran? 

Onk Lou Vor Kurzem habe ich mir ein Netbook zugelegt, das hat meinen Schreibprozess sehr verändert. Er ist effizienter geworden, aber auch einfach anders. Meistens stehe ich morgens mit einer Idee im Kopf auf, setze mich an meinen Laptop und versuche, diese Idee musikalisch umzusetzen. Wenn ich auf der Gitarre anfange zu komponieren, dann ergibt sich ein Gefühl und es ist spannend zu ergründen, was das Gefühl mir sagen will. Das dauert dann oft schon etwas länger.

 

Du warst für einen Amadeus Award nominiert. Was würde dir so ein Award bedeuten?

Onk Lou Nichts. Ich habe mich unheimlich geehrt gefühlt, dass ich da dabei sein durfte. Ich war mir aber immer bewusst, dass es das nicht sein darf, was mein künstlerisches Schaffen antreibt. Es darf nur eine Randerscheinung sein. Wenn einem so etwas wichtig ist und man auf so etwas hinarbeitet, dann ist das Ganze nicht von Bestand.

 

Kannst du von deiner Musik leben?

Onk Lou Ja, seit ein paar Jahren lebe ich von meiner Musik.

 

Wenn du deine Musik in fünf Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Onk Lou Wild, lustig, traurig, wütend und dann wieder schön. Das sind jetzt eigentlich acht Worte geworden . . .

 

Welche Gefühle möchtest du mit deiner Musik vermitteln?

Onk Lou Ich finde, die wichtigste Aussage, die ich mit meiner Musik machen möchte und die man immer im Hinterkopf behalten soll, ist, dass man sich nicht auf die Füße steigen lassen sollte, weil man genauso viel wert ist wie jeder andere. Und dass man sich nicht zu ernst nehmen sollte. Ich glaube, meine Songs pendeln immer zwischen diesen zwei Grundsätzen.

Im Juni dürfen wir uns auf ein Open-air-Konzert mit dir in Götzis freuen. Was werden wir hören?

Onk Lou Eine Auswahl aus meinem Album „bogus“. Und da das Album schon ein Jahr alt ist, gibt’s auch viele neue Lieder, die auf dem nächsten Album sein werden. Und auch ein paar sehr alte Lieder . . .

Zur Person

Lukas Weiser alias Onk Lou

Geboren 26.11.1991

Wohnort Wien

Hobbys Musik und Lesen

2. Musikladen Sommerwiese mit Onk Lou und Support. 23. Juni ab 16 Uhr auf der Wiese hinter dem Musikladen in Götzis. Karten: 05522/41000.