Musikkabarett: Michael Mandak referiert „frei von der Leber weg“

Bühnenluft statt Rezeptblock: Dr. Michael Mandak präsentiert sein neues Musikkabarett in Rankweil.
Wenn Ärzte auf der Bühne stehen, stehen sie Professionisten oft in nichts nach. So wie Dr. Michael Mandak, Facharzt für Innere Medizin und gleichzeitig Musiker und Kabarettist. Demnächst gastiert er mit seinem Programm „Frei von der Leber weg“ im Alten Kino in Rankweil, vorab beantwortete er den VN einige Fragen.
Sie sind eigentlich Facharzt für Innere Medizin. Von Zeit zu Zeit sieht man Sie aber auch auf der Bühne als Musiker oder Kabarettist. Wie kommt das?
Das hat sich aus meiner Vorliebe für Musik ergeben. Ich habe klassisches Saxophon studiert und war seit meiner Jugend immer wieder in verschiedenen Bands tätig. Als 2007 in Graz der Kabarettwettbewerb „Grazer Kleinkunstvogel“ ausgeschrieben wurde, dachte ich mir, das wäre mal eine gute Gelegenheit, ein paar selbstgeschriebene Nummern zum Besten zu geben. Bei diesem Wettbewerb habe ich zwar nicht gewonnen, bin aber trotz unprofessioneller Vorbereitung doch ins Finale gekommen und hab da quasi Lunte gerochen. Ich wurde danach gefragt, ob ich nicht einmal ein komplettes Kabarettprogramm spielen möchte. Das war für mich das Motiv daran zu arbeiten, und so hat das alles seinen Lauf genommen.
Demnächst können wir Sie in Rankweil mit Ihrem Kabarett „Frei von der Leber weg“ erleben. Um was geht’s?
Es geht um die Medizin mit ihren schönen und weniger schönen Seiten, um Ärzte und Patienten und alle Nebenaspekte der Medizin.
Ergeben sich die Themen aus Ihrem Alltag, oder was inspiriert Sie?
Ich bin jetzt seit mehr als 25 Jahren in der eigenen Facharztpraxis tätig, da kommen schon einige Ideen zusammen, die man musikalisch verarbeiten möchte. Das Musikkabarett ist für mich auch ein Ventil, wenn ich mich über die Dinge ärgere, die in der Medizin vielleicht nicht so optimal funktionieren.
Man sagt ja, Humor ist die beste Medizin. Können Sie das unterschreiben?
Ja, das kann ich unterschreiben. Ich bin kein Alternativmediziner und ich bilde mir nicht ein, alle medizinischen Probleme ausschließlich mit Humor lösen zu können. Aber ich glaube schon, dass es sehr wichtig ist, den Humor in medizinischen Angelegenheiten nicht zu verlieren.
Fließt Ihre humoristische Ader auch in Ihre Arbeit als Mediziner ein, oder trennen Sie Bühne und Praxis strikt?
Das trenne ich schon, das sind zwei ganz unterschiedliche Rollen. Ich versuche zwar auch in meiner Tätigkeit als Arzt den Humor nicht außen vor zu lassen, aber man braucht als Mediziner auch eine gewisse Glaubwürdigkeit und Konsequenz.
In Ihrer Vita steht: Sein persönlicher Interessensschwerpunkt ist die Wechselwirkung von Musik, Gesundheit und Wohlbefinden.
Ein Leben ohne Musik kann ich mir persönlich schwer vorstellen. Auch in der Praxis arbeite ich mit Musiktherapeuten zusammen und ich glaube tatsächlich, dass man mithilfe der Musik gewisse Begleitphänomene, die der medizinische Alltag mit sich bringt, besser lösen kann. Die Musik hilft auch oft bei dem teilweise sehr ernsten beruflichen Hintergrund. Zuguterletzt kann man mit Musik gut Dinge rüberbringen, die bei gesprochenem Text viel härter klingen würden.
Abschließend: Was geben Sie unseren Lesern für einen medizinisch-humoristischen Rat?
Wenn man erst einmal verstanden hat, dass es unmöglich ist, nicht zu kommunizieren, ergibt sich alles Weitere wie von selbst. Was ich damit sagen möchte ist, dass bei allem medizinischen Fortschritt die Ärztin oder der Arzt als „Heilmittel“ nicht außer Acht gelassen werden sollten. Es ist nämlich nicht nur wichtig, was der Arzt verschreibt und empfiehlt, sondern auch wie er das tut. FA
Michael Mandak – Frei von der Leber weg: 28. Februar, Altes Kino Rankweil. Karten: Musikladen, Raiffeisenbanken, Sparkassen