„Unter Zeitdruck bin ich am kreativsten“

schwarzach Ab 3. September können wir Gabi Fleisch endlich wieder auf der Bühne erleben. Mit ihrem Programm „Nägl mit Köpf“ gastiert sie am mehreren Terminen im Ländle. Die Kabarettistin im VN-Interview.

Endlich ruft die Bühne wieder. Haben Sie den Lockdown gut überstanden?

fleisch Ich habe angefangen Brot zu backen, einen Unimog von Lego Technik gebaut, Bücher gefressen, an meiner Fitness gearbeitet, dafür den Terminkalender nicht angerührt. Aber langsam fehlen mir die Bühne und mein Publikum. Ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.

Sie sind ab kommender Woche wieder mit Ihrem Kabarett „Nägl mit Köpf“ unterwegs. Es geht ums Heiraten . . .

fleisch Nägl mit Köpf ist eine Mischung aus herzerfrischendem Kabarett und mitreißender Musik. Wir erleben nach jeder Vorführung ein jubelndes Publikum, was uns sehr glücklich macht. Meine drei Wälder Musiker und ich sind ein Traumteam, und das spürt man. 

Sie machen ja privat auch bald „Nägl mit Köpf“. Verraten Sie uns, wie Ihre Hochzeit aussehen wird?

fleisch Keine freie Trauung auf einer Wiese wie es neuerdings „Mode“ ist, sondern in einer Kirche und dem Segen von oben. Mit brausender Orgel, feierlichen Trompeten und einer fantastischen Sängerin. Edel und festlich.

Groß und pompös oder im kleinen Rahmen?

fleisch Wenn sich zwei Menschen für immer „Ja“ sagen, ist das ein Anlass, den man teilen darf.  Alle sollen dabei sein, sich mitfreuen können und Zeuge sein. Deshalb gibt es am nächsten Tag noch einen Frühschoppen, dann verteilt es sich im Sinne der Corona-Maßnahmen besser. Es soll ein unvergessliches Fest werden! 

Wie sind Sie eigentlich zum Kabarett gekommen – Sie sind ja mit 14 Jahren schon auf der Bühne gestanden . . .  

fleisch Nach meinem ersten Auftritt mit nur einem Satz bei einem bunten Abend der KJ wusste ich, das will ich wieder machen, immer machen. Geburtshelfer in Sachen Kabarett waren sicher die „Wühlmäuse“. Nach „Grüß Gott in Vorarlberg“ ging es stetig weiter.

Wie darf man sich Ihre Arbeit als Kabarettistin vorstellen. Wie lange arbeiten Sie an einem Programm, bis es bühnenreif ist?

fleisch Ich gehe es rückwärts an. Zuerst fixiere ich den Premierentermin und buche Säle, um mir Druck zu machen. Darauf folgen ein Titel und schließlich die Erarbeitung aller Nummern dafür. Leider bin ich unter enormem Zeitdruck am kreativsten, was das Ganze immer sehr nervenaufreibend macht. Wie lange ich das noch aushalte?

An wem probieren Sie Ihre Pointen aus?

fleisch An niemandem. Als „alter Hase“ weiß man schon im Voraus, wo das Publikum lachen wird.

Was tun Sie aber, wenn ein Gag mal bei einer Vorstellung nicht zündet? Oder kommt das nie vor?

fleisch Oft liegt es nur am Rhythmus, und ich versuche dann daran zu feilen. Wenn es aber nach der dritten Vorstellung immer noch nicht fegt, fliegt der „Gag“ gnadenlos raus. 

Was war die beste Entscheidung in ihrem beruflichen Leben?

fleisch Dass ich immer bei mir geblieben bin. Identisch und authentisch. So wie mich mein Publikum mag. 

Bestimmt sehnen sich die Menschen wieder nach einem Abend mit gutem Humor und toller Musik. Wo kann man „Nägl mit Köpf“ nächstens sehen?

fleisch Am Donnerstag, 3. September, in der Kulturbühne Möggers, am Freitag, 4.9. In der Kulturbühne Ambach und am Donnerstag, 10. September, im Kulturhaus Dornbirn.  VN-ea

„Wenn sich zwei Menschen für immer ,Ja‘ sagen, ist das ein Anlass, den man teilen darf!“