Von einer Musikjugend mit sozialem Engagement

Zett_Be / 13.12.2013 • 12:16 Uhr
Die Jugend konzertiert im Dornbirner Kulturhaus. Fotos: Hatler Musig
Die Jugend konzertiert im Dornbirner Kulturhaus. Fotos: Hatler Musig

Die Jugend der Hatler Musig erarbeitete ein spannendes Projekt zum Thema Natur.

Dornbirn. „Wenn an vielen kleinen Orten viele Menschen viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern.“ Unter diesem Motto hat sich die Hatler Musig als Verein auf den Weg gemacht, ein gesellschaftlich zeitloses Thema auf musikalische Weise zu beleuchten. Der gewählte Titel „Musik – im Einklang mit der Natur“ weist auf unseren ganz persönlichen Beitrag zu einem respektvollen, wertschätzenden Umgang mit der Natur und den Rohstoffen der Erde hin.

Hommage an die Bergwelt

Die negativen Machenschaften der Menschheit im Umgang mit der Natur werden exemplarisch durch drei Werke, welchen Naturkatastrophen zugrunde liegen, charakterisiert. Dem gegenüber steht eine musikalische Hommage an die wunderbare Bergwelt der österreichischen Alpen. Ein wesentlicher Anspruch bei der Projektplanung war es, Jugendliche des Vereins aktiv miteinzubeziehen.

Mit dem Musikantennachwuchs wurde im Rahmen der Probentage an der ganz persönlichen Vorstellung, wie die Zukunft im Einklang mit der Natur wohl aussehen wird, gearbeitet. So werden im Konzert Jugendliche zu Wort kommen und ihren inhaltlichen Beitrag leisten.

„Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.“ Würde jeder Mensch auf der Erde den Lebensstandard des durchschnittlichen Österreichers genießen, müssten die Ressourcen der Erde etwa in zweieinhalbfachem Ausmaß bestehen. Allein mit dem täglich anfallenden Brot, welches in Wien im Müll landet, könnte der Bedarf an Brot einer Stadt der Größe von Graz gedeckt werden.

Soziale Verantwortung

Im Zuge der Vorbereitung hat sich das Projektteam mit der Frage auseinandergesetzt, welche soziale Verantwortung jeder Mensch gegenüber seinen Mitmenschen und der Natur trägt. Denn eines ist Fakt: Die unzureichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist in Entwicklungsländern die Hauptursache für die meisten Krankheiten und Todesfälle. Etwa drei Milliarden Menschen haben keinen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zeitgleich debattieren große Konzerne über die Vermarktung und die profitbringende Privatisierung des sauberen Trinkwassers in den Alpen. Bereits bei den kleinen Dingen im Alltag, etwa einem respektvollen Umgang mit Lebensmitteln, kann ein wichtiger Beitrag geleistet werden.

Neben dem musikalischen Wirken in der Gemeinde und bei diversen Veranstaltungen in nah und fern soll das Kirchenkonzert einen wichtigen sozialen Beitrag leisten.

Über den „Musik-Tellerrand“

In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Projekte, etwa mit Supro Vorarlberg zum Thema „Umgang mit (neuen) Medien“, im Verein durchgeführt. Einmal jährlich gibt es ein Jugendlager in Maien, wo neben dem Musizieren gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden. Die Verantwortlichen im Jugendteam sehen ihren Auftrag über den musikalischen Tellerrand hinaus. So wurde dieses Jahr neben dem erwähnten Projekt zum Thema Natur auch ein Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt. Freude am gemeinsamen Musizieren und ein gutes Miteinander in der Gruppe sind schließlich wesentliche Elemente, damit musikalische Ziele erreicht werden können.

Konzert am Sonntag

Am kommenden Sonntag ab 17 Uhr werden 200 Mitwirkende zwischen 7 und 77 Jahren die musikalischen und inhaltlichen Ergebnisse im Rahmen eines Kirchenkonzerts in der Pfarrkirche St. Leopold in Dornbirn-Hatlerdorf präsentieren. Für die Musikanten ist es eine besondere Herausforderung, als Verein im Klangraum Kirche dieses gesellschaftlich zeitlose Thema zu beleuchten.

Via Computer erstellten die Teenager ihren ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck.
Via Computer erstellten die Teenager ihren ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck.