Ein junges attraktives Altach

Die Gemeinde Altach baut auf eine langjährige Kultur der Jugendbeteiligung auf.
Altach. Da ging es rund, als die Vertreter des Beteiligungsgremiums Jugend zum ersten Mal die Ergebnisse aus den Klassen zusammenlegten. Insgesamt 294 Schüler und Schülerinnen haben ihre Meinungen eingebracht, was aus ihrer Sicht zu einem jugendfreundlichen Altach noch fehlt.
Mit der Fragestellung „Wenn ich Bürgermeisterin oder Bürgermeister von Altach wäre, das würde ich als erstes mit und für Jugendliche umsetzen?“, sammelten sie ihre Ideen und Vorschläge. Die einzelnen Themenbereiche wurden anschließend vertieft: Wieso ist Euch dieses Thema wichtig? Was sind Eure Ideen dazu? Wie könnte das umgesetzt werden?
Was und wen braucht Ihr dazu?
Insgesamt 13 Workshopleiter haben die Jugendlichen darin begleitet. „Das Engagement der Erwachsenen, die die Jugendlichen begleiten, finde ich ebenso wichtig wie das der jungen Menschen selbst. Mich freut sehr, dass dies in Altach sehr gut gelingt“, meint Projektleiterin Annemarie Felder bei der Einschulung der WorkshopleiterInnen. 43 Prozent der Elf- bis Zwölfjährigen sind mit dem bestehenden Angebot für Jugendliche in Altach „sehr zufrieden“. „Zufrieden“ sind weitere 44 Prozent. Somit gaben 113 von 130 Befragten an, mit dem Angebot „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ zu sein. Bei den 13- bis 14-Jährigen fällt die Zufriedenheit etwas niedriger aus – dort sind 84 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“. Verglichen mit Studien aus anderen Gemeinden ist das ein sehr hoher Wert. Kontinuierliche Beteiligung von Jugendlichen zeigt sich auch am Grad ihrer Zufriedenheit.
Infrastruktur
Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv an einer Verschönerung des Bahnhofs. Die Graffitis sollen übermalt werden, der Fahrradcontainer schöner gestaltet sein und es soll auch zusätzliche Fahrradboxen geben. Weitere Ideen sind vermehrte Einkaufsmöglichkeiten, hier könnten bessere Busverbindungen zum Garnmarkt in Götzis bzw. zum Messepark in Dornbirn Abhilfe schaffen. Es soll in Altach mehr Sitzmöglichkeiten geben, zum Beispiel Bänke beim Kies Kopf, am Alten Rhein und in den Rheinauen. Beim Bau der Bänke wären die Jugendlichen selbst aktiv mit dabei! Ein Jugendcafé, in dem man Freunde treffen kann, gemeinsam Hausaufgaben machen kann und es etwas Gutes zu essen und zu trinken gibt, würde aus Sicht der Jugendlichen das bestehende Angebot des Jugendtreff Replay bestens ergänzen.
In diesem Themenbereich haben die Jugendlichen sämtliche Sport- und Freizeitplätze von Altach unter die Lupe genommen. Die Ergänzungs- und Verbesserungsvorschläge werden im Ausschuss Jugend besprochen und Umsetzungen fließen ins Spiel- und Freiraumkonzept mit ein. Das Rheinauen, der Sportplatz und der Jugendtreff Replay sind die beliebtesten Treffpunkte der Jugendlichen, gefolgt vom Dorfplatz, Beach-Volleyballplatz, Kies Kopf und Schnabelholz. An erster Stelle stand hier der Vorschlag, dass mehr Schülerdiscos angeboten werden sollen. Diese erfreuen sich in Altach seit Jahren großer Beliebtheit. Herausragend ist auch der große Stellenwert der Natur bei den Jugendlichen. Fahrrad- und Laufwege sowie genügend Spazierwege sind ihnen wichtig. Manche Bushaltestellen sollen überdacht werden und mehr Mülleimer und Aschenbecher zu einem schönen Ortsbild beitragen. Die Jugendlichen fanden einige Vorschläge, um ihren Schulalltag zu verbessern. So soll es eine gesunde Jause geben. Dieses Angebot könnte eine Schulcaféteria übernehmen bzw. die Schüler organisieren selbst Ein- und Verkauf. Die weiteren Ideen möchten sie gern mit ihrem Direktor bzw. den Lehrern diskutieren und umsetzen.
Reges Vereinsleben
69 Jugendliche von befragten 144 sind in einem Verein in Altach, 35 in einem Verein außerhalb von Altach aktiv. Somit zeigen auch die Vereine einen hohen Anteil an aktiven Jugendlichen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Messe Jugend@Verein, die im Mai stattgefunden hat.
Die Präsentation und Diskussion beim Bürgercafé bildeten den vorläufigen Höhepunkt eines dreimonatigen großen Beteiligungsprozesses in Altach.
Nun geht es in erweiterten Ausschuss-Sitzungen an die detaillierte Planung und ab Herbst gemeinsam mit den Jugendlichen an die Umsetzungen. Jugendbeteiligung wird von seiten des Landes durch invo – Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung unterstützt.

Altach
Es hat mich fasziniert, wie viel man schon als Kind erreichen kann. Meiner Meinung nach sollte man öfters auch Kinder und Jugendliche nach ihrer Meinung fragen, denn auch sie haben gute Ideen. Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen.

Obmann Jugendausschuss
Wir erfahren die Bedürfnisse der Jugendlichen und können mit ihnen Projekte für ein jugendfreundliches Altach umsetzen. Durch die Workshops mit Klassen und auswärtigen Schülen erhielten wir ein großes Gesamtbild der Jugend in Altach.

Direktor der VMS Altach
Die Einführung des Faches Politische Bildung und die Stärkung des Amtes des Klassensprechers haben dieses Projekt unterstützt. Die Jugendlichen sind voller Freude und Elan am Mitgestalten dabei. Das unterstützt das Klima an der Schule.

Altach
Mir haben die Präsentationen gut gefallen. Der Bürgermeister hat uns 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Es ist wichtig, dass damit viele Projekte umgesetzt werden können. Ich fand toll, dass alle Besucher beim Feedback mitgearbeitet haben.

„Wir beteiligen Menschen“, Kontakt: Annemarie Felder, Projektbüro Bregenz, Telefon: 0650/8864202 oder E-Mail: training@felder.cc