Leuchtturm leuchtet in Dornbirn seit 20 Jahren

Zett_Be / 24.10.2014 • 11:50 Uhr
SchülerInnen des Projektes Leuchtturm bei der Vorbereitung auf ihre Biologieprüfung. Fotos: Projekt Leuchtturm
SchülerInnen des Projektes Leuchtturm bei der Vorbereitung auf ihre Biologieprüfung. Fotos: Projekt Leuchtturm

Wer keinen Pflichtschulabschluss hat, muss nicht verzweifeln. Denn es gibt das Projekt „Leuchtturm“ –seit zwei Jahrzehnten.

Dornbirn. Es gibt viele Gründe, weshalb Jugendliche die Pflichtschule nicht regulär abschließen können. Feda, heute 36 Jahre alt, musste seine Heimat Afghanistan in den 90er-Jahren aufgrund des Krieges verlassen. Damals war er in der dritten Klasse Hauptschule. Als Flüchtling in Österreich lernte er zuerst Deutsch und begann dann mit 18 Jahren zu arbeiten. Er realisierte nach und nach, dass er fürs berufliche Weiterkommen den Abschluss einer Pflichtschule braucht.

Auch Lisa aus Ulm hatte nie wirklich eine Chance. Sie wurde bereits mit dem 5. Lebensjahr in ein Sonderpädagogisches Zentrum gesteckt, später dann nach eigener Aussage von Lehrern geschlagen und ständig niedergemacht. Unter anderem habe man ihr mehrfach prophezeit, dass aus ihr nie etwas werden wird. Heute, mit 18 Jahren, will sie beweisen, dass ihr Unrecht getan worden ist. Wenn alles klappt, hat sie in wenigen Monaten alle für den Pflichtschul-Abschluss notwendigen 14 Prüfungen absolviert.

Jede/r kann es schaffen

Das Projekt „Leuchtturm“ ist anders als die normale Schule. Jede Lerngruppe trifft sich nur zweimal in der Woche für einen halben Tag. Sie konzentriert sich auf nur ein einziges Wissensgebiet und schließt den geblockten Unterricht mit nur einer Prüfung ab. Für die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch stehen zwei Monate, für Nebenfächer jeweils einer zur Verfügung. Nach durchschnittlich 22 Monaten ist der Pflichtschul-Abschluss geschafft. Besonders die persönliche Beziehung zur Lehrerin und die Konzentration auf einzelne Fächer erhöhen die Chance auf den Erfolg. „Wir wollen, dass die von uns betreuten Jugendlichen Bildung als lebensbereichernd und positiv erfahren. Sie bringen oft sehr negative Schulerfahrungen mit. Dem wirken wir durch individuelle Lernhilfen und das Ermöglichen von Gruppenlernen entgegen. Wir fördern eigene Fähigkeiten und Talente sowie das Gefühl der Zugehörigkeit“, sagt Elmar Luger, der als Jugendkoordinator der Stadt Dornbirn für das Projekt „Leuchtturm“ gesamtverantwortlich ist.

Kultur der 2. Chance

Das Projekt ist für viele Teilnehmer die 2. und oft auch letzte Möglichkeit, ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen. Ohne diesen gibt es kaum Chance auf dem Arbeitsmarkt. Das Projekt „Leuchtturm“ ist zudem auch anders als andere Angebote im Land. Denn es gibt keine Altersgrenze, wodurch es nie zu spät für einen Pflichtschul-abschluss ist. Voraussetzungen sind gute Deutschkenntnisse, Grundkenntnisse in Englisch und der Abschluss der dritten Hauptschul- oder der Berufsvorbereitungsklasse. Es gibt mehr Bewerbungen als Plätze, weswegen in einem Vorgespräch mit der Projektleiterin Elisabeth Schwendinger auch geklärt wird, ob Interessenten motiviert sind und über das nötige Durchhaltevermögen verfügen.

Wir fördern Fähigkeiten und Talente sowie das Gefühl der Zugehörigkeit.

Elmar luger
Anton Strini
Anton Strini
Meryem,16 Jahre, LustenauIch war davor in Schwarzach, um den Abschluss zu machen. Dort hat es aber leider nicht geklappt, weil wir zu viele Fächer auf einmal machen mussten.Beim Projekt „Leuchtturm“ kann ich mich auf ein Fach konzentrieren und habe dadurch auch weniger Druck und mehr Zeit, um mich gut auf die Prüfungen vorzubereiten.
Meryem,
16 Jahre, Lustenau
Ich war davor in Schwarzach, um den Abschluss zu machen. Dort hat es aber leider nicht geklappt, weil wir zu viele Fächer auf einmal machen mussten.
Beim Projekt „Leuchtturm“ kann ich mich auf ein Fach konzentrieren und habe dadurch auch weniger Druck und mehr Zeit, um mich gut auf die Prüfungen vorzubereiten.
Rebecca,21 Jahre, DornbirnIch möchte meine Chancen auf meinen Traumberuf durch das Projekt „Leuchtturm“ verbessern. Gut finde ich dabei, dass man die Zeit bekommt, sich auf die Fächer einzulassen und die Prüfungen vorzubereiten. Ich würde das Projekt nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen empfehlen, die den Pflichtschulabschluss nachholen wollen.
Rebecca,
21 Jahre, Dornbirn
Ich möchte meine Chancen auf meinen Traumberuf durch das Projekt „Leuchtturm“ verbessern. Gut finde ich dabei, dass man die Zeit bekommt, sich auf die Fächer einzulassen und die Prüfungen vorzubereiten. Ich würde das Projekt nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen empfehlen, die den Pflichtschulabschluss nachholen wollen.
Burak,20 Jahre, DornbirnViele Jugendliche brauchen eine 2. Chance, um den Schulabschluss zu machen. Weil sie oft erst zu spät erkennen, wie wichtig ein positiver Abschluss für den weiteren Lebensweg ist. Ich brauche nur noch drei Fächer bis zum Pflichtschulabschluss und bin froh, dass ich im Projekt bin. Denn hier bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche.
Burak,
20 Jahre, Dornbirn
Viele Jugendliche brauchen eine 2. Chance, um den Schulabschluss zu machen. Weil sie oft erst zu spät erkennen, wie wichtig ein positiver Abschluss für den weiteren Lebensweg ist. Ich brauche nur noch drei Fächer bis zum Pflichtschulabschluss und bin froh, dass ich im Projekt bin. Denn hier bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche.
Aysun,35 Jahre, DornbirnIch gehe gerne zum Unterricht, es macht einen Riesenspaß. Denn zum Lernen ist es nie zu spät! Und ich finde es toll, dass unsere Lehrerin verständnisvoll und sehr sympathisch ist. Sie nimmt sich viel Zeit, uns die Dinge zu erklären und fördert jeden Einzelnen von uns. Zudem ist die Atmosphäre in der Lerngruppe von großer Wertschätzung geprägt.
Aysun,
35 Jahre, Dornbirn
Ich gehe gerne zum Unterricht, es macht einen Riesenspaß. Denn zum Lernen ist es nie zu spät! Und ich finde es toll, dass unsere Lehrerin verständnisvoll und sehr sympathisch ist. Sie nimmt sich viel Zeit, uns die Dinge zu erklären und fördert jeden Einzelnen von uns. Zudem ist die Atmosphäre in der Lerngruppe von großer Wertschätzung geprägt.
Feda,36 Jahre, DornbirnIch habe durch das Projekt „Leuchtturm“ nun noch mehr Möglichkeiten, mich in die Gesellschaft zu integrieren. Das Lernen hilft mir, wertvolles Wissen zu sammeln und beruflich weiter-zukommen. Die Präsenz- und Lernzeiten sind auch so flexibel gestaltet, dass ich neben der Schule weiterarbeiten kann, was mir sehr wichtig ist.
Feda,
36 Jahre, Dornbirn
Ich habe durch das Projekt „Leuchtturm“ nun noch mehr Möglichkeiten, mich in die Gesellschaft zu integrieren. Das Lernen hilft mir, wertvolles Wissen zu sammeln und beruflich weiter-zukommen. Die Präsenz- und Lernzeiten sind auch so flexibel gestaltet, dass ich neben der Schule weiterarbeiten kann, was mir sehr wichtig ist.
Elisabeth Schwendinger
Elisabeth Schwendinger
Dilber,34 Jahre, DornbirnDurch dieses Projekt habe ich erfahren, dass es für das Lernen kein Alter und keine Grenzen gibt. Mein größter Wunsch war es etwa, als alleinerziehende Mutter von vier Kindern den Pflichtschulabschluss nachzuholen. Das ist durch dieses einzigartige Programm nun möglich und zeigt mir, dass jede/r eine reale Chance auf eine 2. Chance bekommen kann.
Dilber,
34 Jahre, Dornbirn
Durch dieses Projekt habe ich erfahren, dass es für das Lernen kein Alter und keine Grenzen gibt. Mein größter Wunsch war es etwa, als alleinerziehende Mutter von vier Kindern den Pflichtschulabschluss nachzuholen. Das ist durch dieses einzigartige Programm nun möglich und zeigt mir, dass jede/r eine reale Chance auf eine
2. Chance bekommen kann.

zett-be-Umfrage. Was ist das Besondere am Projekt Leuchtturm?

. . . ein Projekt der Dornbirner Jugendwerkstätten

6850 Dornbirn, Bildgasse 18, Tel. 05572 5135, 0676 833068884; Fax 05572 51351 4

E-Mail: leuchtturm@schule.at, http://www.leuchtturm.or.at

Projektleitung: Elisabeth Schwendinger

Fördergeber und Partner: AMS Vorarlberg, Land Vorarlberg, Stadt Dornbirn

Redaktionsteam: Aysun, Rebecca, Cornelia, Wolfgang, Sabina, Mario, Nurten, Feda, Zeyneb, Lisa, Dilber, Eisendle, Manuel, Meryem, Burak

Einen herzlichen Dank für die redaktionelle Begleitung in einem Text-Workshop durch MMag. Dr. Peter Vogler, image3 Kommunikationsagentur GmbH Dornbirn(www.image3.at)