„Es ist cool, im Team zu arbeiten“

Zett_Be / 13.03.2015 • 16:11 Uhr
Derzeit arbeiten neun Jugendliche im Berufsförderprogramm der Zumtobel Group. Fotos: Zumtobel Group
Derzeit arbeiten neun Jugendliche im Berufsförderprogramm der Zumtobel Group. Fotos: Zumtobel Group

Trotz Handicap beruflich richtig durchstarten – ein Projekt der Zumtobel Group macht’s möglich.

Dornbirn. Bei der Zumtobel Group hat das Fördern von Menschen mit Handicap eine lange Tradition. Als einer der ersten Großbetriebe Österreichs begann das Unternehmen bereits 1989, jungen Menschen mit Behinderung den Berufsstart zu erleichtern und ihnen die Anlehre zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat Jürg Zumtobel vor mehr als 25 Jahren das Berufsförderprogramm (BFP) im Zumtobel-Werk in Dornbirn ins Leben gerufen. 113 Personen haben seitdem das Programm durchlaufen. Rund 40 Teilnehmer/innen haben im Anschluss eine dauerhafte Anstellung im Unternehmen erhalten. Derzeit arbeiten neun Jugendliche im BFP. Im September werden – vermittelt durch die „dafür gemGmbH“ – vier weitere Jugendliche in die zweijährige Ausbildung starten. Das Angebot richtet sich an junge Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung oder Lernschwäche im Alter von 16 bis 22 Jahren.

Alle BFP-Teilnehmer erlernen wichtige handwerkliche Grundkenntnisse wie die Bearbeitung von Metall und Montage vorgefertigter Bauteile. Theoretischer Unterricht, zum Beispiel in Materialkunde, ergänzt die Praxis. Darüber hinaus gehören auch Schulungen in Arbeitssicherheit, Seminare zu Konfliktmanagement und Präsentationstechniken zum Ausbildungsplan. Zusätzlich gibt es Unterricht in schulischen Fächern wie Deutsch und Mathematik.

Fester Bestandteil

„Besonders spannend am Berufsförderprogramm finde ich, dass es ein fester Bestandteil unserer Produktion ist. Die Montagetätigkeiten, die dort ausgeübt werden, sind ein wichtiger Schritt innerhalb des Herstellungsprozesses unserer Produkte. Die Leuchten verlassen unser Haus nicht ohne passendes Montageset aus dem BFP“, erläutert Felix Stecher, Leiter der Lehrausbildung.

Ein weiteres Kennzeichen des BFP ist, dass neben aller Arbeit und regelmäßiger Kontrollen der Ausbildungsziele auch der Spaß und das gemeinsame Miteinander nicht zu kurz kommen. Dem BFP-Betreuungsteam von Zumtobel ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fördern und Fordern zu halten und die Teilnehmer auf keinen Fall zu überfordern. Kübra, die seit 2014 im BFP dabei ist, findet, dass dies den Verantwortlichen in jedem Fall gelingt: „Es macht mich glücklich, mit meinen Arbeitskollegen zusammen zu sein und zu arbeiten.“ Der direkte Austausch der jungen Mitarbeiter untereinander ist ein wichtiger Bestandteil des BFP. Gleichaltrige sollen dabei voneinander und vor allem miteinander lernen. Bei Zumtobel verbringen die Teilnehmer/innen des ersten Anlernjahres deshalb jede Woche einen Nachmittag in der Lehrwerkstatt des BFP, dabei geben Lehrlinge des dritten Lehrjahres ihr angeeignetes Fachwissen an ihre jungen Kolleg/innen weiter.

Viel Abwechslung

Alle Teilnehmer/innen am BFP bekommen während der zweijährigen Lehrzeit breites Wissen vermittelt. Ein ausgeklügeltes Rotationssystem sorgt dabei für ausreichend Abwechslung: Im ersten Jahr wechseln die BFP-Teilnehmer/innen zwischen mehreren Lernstationen hin und her, an denen ihnen zunächst Grundlagen wie Kenntnisse der wichtigsten Werkstoffe oder die Bedienung einfacher Werkzeuge gezeigt wird.

Im zweiten Jahr können die Jugendlichen selbst zwischen unterschiedlichen Lernstationen wählen und so entscheiden, mit welchen Themen sie sich intensiver beschäftigen wollen. Marko hat sich für die „Bedampfung“ entschieden: „Ich finde das sehr interessant. Seit ich hier arbeite, schaue ich mir die Beleuchtungen in Gebäuden viel genauer an.“ Ziel des zweiten BFP-Jahres ist vor allem, den Teilnehmern dabei zu helfen, herauszufinden, wo ihre Talente liegen. Durch die Vielfalt an Wahlmöglichkeiten steigen zusätzlich die Motivation und das Interesse, sich einzubringen.

Felix Stecher ist überzeugt: „Junge Menschen mit Beeinträchtigung in ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten zu fördern und sie für unterschiedliche Tätigkeiten zu begeistern ist unserer Meinung nach die beste Weise, soziale Verantwortung zu tragen. Wenn sie diese Anlehre dann als Sprungbrett auf den ersten Arbeitsmarkt nützen können, in unserem Unternehmen oder auch in anderen Betrieben, freuen wir uns natürlich besonders.“

Die Leuchten verlassen unser Haus nicht ohne Montageset aus dem Berufsförderprogramm.

Felix Stecher
Kübra Altintas,16 Jahre, DornbirnEs macht mich glücklich, mit den Arbeitskolleg/innen zusammen zu sein und zu arbeiten. Ich mache gerne einfache Aufträge, weil die Arbeit dann schnell gemacht werden kann. Schrauben von Kleinteilen mag ich auch gerne machen. Ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Monaten noch viel dazulernen kann.
Kübra Altintas,
16 Jahre, Dornbirn
Es macht mich glücklich, mit den Arbeitskolleg/innen zusammen zu sein und zu arbeiten. Ich mache gerne einfache Aufträge, weil die Arbeit dann schnell gemacht werden kann. Schrauben von Kleinteilen mag ich auch gerne machen. Ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Monaten noch viel dazulernen kann.
Jenny Kilian,17 Jahre, AltachWir arbeiten gut im Team zusammen, damit die Aufträge rechtzeitig fertig werden. Die Pausen verbringen wir meistens zusammen. Wir unterstützen uns bei der Arbeit, den gegenseitigen Respekt finde ich angenehm.
Jenny Kilian,
17 Jahre, Altach
Wir arbeiten gut im Team zusammen, damit die Aufträge rechtzeitig fertig werden. Die Pausen verbringen wir meistens zusammen. Wir unterstützen uns bei der Arbeit, den gegenseitigen Respekt finde ich angenehm.
Gizem Fidan,17 Jahre, DornbirnIch kann hier verschiedene Arbeiten machen und ganze Aufträge alleine bearbeiten. Das mache ich gerne, weil ich dann sehen kann, was ich geleistet habe. In der Lehrwerkstatt lernen wir, Metall zu bearbeiten. Es ist cool, dass am Ende eine schöne Form entsteht.
Gizem Fidan,
17 Jahre, Dornbirn
Ich kann hier verschiedene Arbeiten machen und ganze Aufträge alleine bearbeiten. Das mache ich gerne, weil ich dann sehen kann, was ich geleistet habe. In der Lehrwerkstatt lernen wir, Metall zu bearbeiten. Es ist cool, dass am Ende eine schöne Form entsteht.
Christine Reumiller,Projektentwicklerin BFPMit einem umfassenden Ausbildungsplan fördern wir jede/n Teilnehmer/in individuell und abgestimmt auf seine/ihre Bedürfnisse. Teamgeist, Ausdauer, gemeinsames Lernen, sich gegenseitig unterstützen und motivieren, diese Dinge erleben wir hier jeden Tag. Es ist eine schöne Aufgabe, diese Entwicklungen zu unterstützen.
Christine Reumiller,
Projektentwicklerin BFP
Mit einem umfassenden Ausbildungsplan fördern wir jede/n Teilnehmer/in individuell und abgestimmt auf seine/ihre Bedürfnisse. Teamgeist, Ausdauer, gemeinsames Lernen, sich gegenseitig unterstützen und motivieren, diese Dinge erleben wir hier jeden Tag. Es ist eine schöne Aufgabe, diese Entwicklungen zu unterstützen.
Marco Gerstenbrand,20 Jahre, BregenzIch kenne die Arbeit und weiß was zu tun ist. Die Betriebsregeln sind uns allen geläufig und dass wir sie einhalten ist selbstverständlich. Es gehört einfach dazu. Ich arbeite gerne hier, verdiene mein eigenes Geld und arbeite gerne mit meinen Kollegen zusammen.
Marco Gerstenbrand,
20 Jahre, Bregenz
Ich kenne die Arbeit und weiß was zu tun ist. Die Betriebsregeln sind uns allen geläufig und dass wir sie einhalten ist selbstverständlich. Es gehört einfach dazu. Ich arbeite gerne hier, verdiene mein eigenes Geld und arbeite gerne mit meinen Kollegen zusammen.
Marko Baljak hat sich für die „Bedampfung“ entschieden.
Marko Baljak hat sich für die „Bedampfung“ entschieden.
Mark Blaschzuck,17 Jahre, DornbirnEs macht Freude, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Aufträge zum richtigen Zeitpunkt fertig werden. Außerdem kann ich mit dem Geld, das ich verdiene, kaufen, was mir Spaß macht. Ich schaue oft nach, ob ich die Leuchten in Gebäuden kenne und finde es toll, wenn es wieder eine Leuchte von uns ist.
Mark Blaschzuck,
17 Jahre, Dornbirn
Es macht Freude, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Aufträge zum richtigen Zeitpunkt fertig werden. Außerdem kann ich mit dem Geld, das ich verdiene, kaufen, was mir Spaß macht. Ich schaue oft nach, ob ich die Leuchten in Gebäuden kenne und finde es toll, wenn es wieder eine Leuchte von uns ist.

Informationen

» Das Berufsförderprogramm der Zumtobel Group ist eine zweijährige befristete Lehrzeit, in der Menschen mit Behinderung handwerkliche Grundkenntnisse erlernen. Teilnahmevoraussetzungen dafür sind körperliche oder psychische Beeinträchtigungen oder eine Lernschwäche. Die Bewerber/innen müssen zwischen 16 und 22 Jahre alt sein.

» Für Bewerbungen und Infos steht Mag. Stefanie Müller der „dafür gemGmbH“ als Ansprechpartnerin zur Verfügung: Tel. 05576 20770