Rein ins Land – raus mit der englischen Sprache

Dreiwöchiges Auslandsstipendium der WKV in Südengland mit Projekt „Erkundigung der englischen Lehrlingsausbildung“.
Worthing. Wie schon andere erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Lehrabschlussprüfung in den Jahren zuvor, verbrachten wir – eine Gruppe von 16 Lehrabsolventen aus Vorarlberg – drei Wochen in Worthing (109.000 Einwohner) an der englischen Südküste, wo wir am Centre of English Studies, einer vom British Council anerkannten Sprachschule, einen dreiwöchigen Intensivsprachkurs besuchten. Organisiert wurde die Reise von der EFA Sprachreisen GmbH, Feldkirch.
Im Unterricht wurde von uns täglich Englisch „gebüffelt“, anwenden und vertiefen konnten wir unsere Englischkenntnisse in unserer Projektarbeit und in unterschiedlichen Situationen. Neben dem traditionell üblichen „Sightseeing“ in London besuchten wir Brighton, Portsmouth Hafen, die Stadt Arundel und das Naturschutzgebiet der Seven Sisters. Unverzichtbar waren gesellige Abende in den von den Einheimischen stets sehr gut besuchten „Pubs“, wo wir die englische „Bierkultur“ mit ihrer Biervielfalt kennenlernten.
Als Lehrlinge interessierte uns, wie die Lehrlingsausbildung in England organisiert wird, weshalb wir das Projekt „Englische Betriebserkundigungen“ in Angriff nahmen. Unsere Gruppe weilte zu einer Zeit in England, in der uns täglich das große Thema des bevorstehenden Referendums über Verbleib bzw. Austritt des Vereinten Königreichs (UK) begleitete – in den Medien, der Schule, bei den Gastfamilien. Das regte uns auf, weil in England fast nur vom „brexit“ die Rede ist, also vom Austritt, aber nicht etwa vom „bristay“ (Britannien bleib!). Es regte uns zugleich an, bei unseren Sprachlehrern und bei Betrieben deren Meinung zum Referendum am 23. Juni zu erfahren.
Kontaktaufnahme
Unterstützt durch unseren österreichischen Betreuer Arnold, den Direktor der englischen Sprachschule und die Schulmitarbeiterin Emma wurden Kontakte zu Betrieben aufgenommen, die unserer Ausbildungsstelle im Ländle in etwa entsprechen. Ergänzend dazu nahmen wir das Angebot des Worthing Northbrook College (eine Art Berufsfachschule) dankend an, sich mit Fachlehrern über die Ausbildung von Lehrlingen auszutauschen.
So besuchten wir einzeln oder in Kleingruppen eine Bank, eine Tischlerei, eine Maschinen produzierende Großfirma, eine bildende Künstlerin, zwei Reisebüros, ein Hotel, eine Druckerei und die Verwaltung der Town Hall von Worthing, der Hauptstadt des Gebiets. Wir erfuhren dabei, dass es in der Regel zwei unterschiedliche Lehrlingsausbildungwege gibt: Der eine – ähnlich unseres in Österreich – erfolgt dual, d. h. über eine Lehrstelle an einem Arbeitsplatz und den Besuch eines Colleges ganzjährig, einmal pro Woche. Der andere erfolgt über die Ausbildungsschiene „College“, mit Fachtheorie und Praxis. Die Ausbildungsdauer variiert: von ein bis vier Jahren.
Übrigens: Allen Betrieben, die einen „apprentice“ ausbilden, werden seit April 2016 die anfallenden Sozial- und Krankenversicherungsbeträge erlassen. Außerdem besteht für England seit 2015 eine völlig neue Schulzeitregelung: Galt die verpflichtende „Schulzeit“ bisher von fünf bis 16, dauert sie seit 2015 für alle bis zum 18. Lebensjahr (Link: www.gov.uk/know-when-you-can-leave-school).


Am Englandprojekt beteiligt waren: Johannes Bitschnau, Tobias Breuss, Dominik Hardegger, Sonja Innauer, Edith Kolb, Janine Lamprecht, Alexander Matt, Simon Nagel, Janina Österle, Timothy Rist, Mathias Ritter, Anna Maria Strolz, Teresa Tiefenthaler, Anika Willi,
Michael Zuggal, Julia Thoma,
Arnold Gritsch (Betreuer).