„Der EFD-Spirit geht weiter“

Zett_Be / 20.05.2016 • 15:56 Uhr
Eine Gruppe junger Menschen war vor Kurzem zu Besuch im Jüdischen Museum in Hohenems.
Eine Gruppe junger Menschen war vor Kurzem zu Besuch im Jüdischen Museum in Hohenems.

Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) ist eine Erfahrung fürs ganze Leben.

EFD. Eine bunt gemischte Truppe junger Menschen war vor Kurzem zu Besuch im Jüdischen Museum in Hohen­ems. Die einen etwas jünger als die anderen, die einen aus Vorarlberg, die anderen aus verschiedenen europäischen Ländern – was sie zusammenbrachte: Alle sind Freiwillige oder ehemalige Freiwillige. Das heißt, sie absolvieren gerade einen Europäischen Freiwilligendienst (EFD) im Ländle oder sie haben vor einiger Zeit EFD-Erfahrungen im Ausland gesammelt. Letztere stellen sich ehrenamtlich als EFD-Mentoren oder im Freizeitteam zur Verfügung. „Für mich als Ex-Freiwillige hört der Europäische Freiwilligendienst nicht mit der Rückkehr nach Hause auf, sondern der Spirit geht weiter und die Erfahrungen begleiten mich ständig“, berichtet Katharina Girstmair (22), die einen EFD in Litauen absolvierte und nun Freizeitaktivitäten – wie den Besuch im Jüdischen Museum – für aktuelle EFDler in Vorarlberg organisiert.

Internationale Freundschaften

„Die guten Erfahrungen mit „locals“ und organisierten Freizeitaktivitäten möchte ich weitergeben, denn sie haben mir damals das Gefühl vermittelt, das fremde Land besser kennenlernen zu können. Zudem liebe ich die internationale Atmosphäre, die jedes Mal aufkommt, wenn sich verschiedenste Freiwillige treffen und alle möglichen Sprachen durch die Luft schwirren. Besonders wenn aus diesen monatlichen Treffen jahrelange Freundschaften entstehen und ein gegenseitiger Austausch stattfindet, dann scheint die Idee des EFD Realität zu werden“, so Katharina. Ein Austausch, der von den Freiwilligen und den Aufnahmeorganisationen in Vorarlberg sehr geschätzt wird. Auch Nuria (25) aus Spanien, die derzeit einen Freiwilligendienst am Sunnahof Tufers absolviert, freut sich über diese besondere Art der Unterstützung. „Ich war erst kurz in Vorarlberg, als ich Jolanda bei einer Freizeitaktivität von Freiwilligen, die in Vorarlberg sind, kennengelernt habe. Das Schöne ist, dass ich mit meiner Mentorin Jolanda ähnliche Werte und Ideen teilen kann“, betont die Spanierin.

EFD wird heuer 20

So wie Nuria absolvieren derzeit neun junge Europäer einen Freiwilligendienst in Vorarlberg – auf der anderen Seite sind 25 junge Vorarlberger europaweit im EFD-Einsatz. Der EFD bietet jungen Menschen zwischen 17 und 30 Jahren die Möglichkeit, für einige Monate in einer gemeinnützigen Einrichtung (Kindergarten, Jugendzentrum, Einrichtung für Menschen mit Behinderung …) in Europa mitzuarbeiten – und das seit 20 Jahren! 1996 als Pilotprojekt der Europäischen Kommission gestartet, haben inzwischen 100.000 junge Freiwillige aus ganz Europa dank dem EFD unvergessliche internationale Erfahrungen gesammelt. Aus Vorarlberg wurden über 330 junge Menschen ins Ausland entsendet, über 130 Freiwillige aus dem Ausland machten in Vorarlberg einen freiwilligen Einsatz.

Jeder kann sich engagieren

Der Freiwilligendienst steht allen Jugendlichen offen, egal welche Ausbildung oder Qualifikationen sie mitbringen. Sie müssen auch im Vorfeld keinerlei Fremdsprachenkenntnisse vorweisen. Jugendliche, die ansonsten kaum Möglichkeiten haben, eine solche Auslandserfahrung zu machen, bekommen durch den EFD die Chance. Ihr Einsatz wird von der EU finanziell unterstützt.

Unterstützung

Für die Freiwilligen werden Unterkunft und Verpflegung gestellt und sie erhalten ein Taschengeld. Das aha unterstützt darüber hinaus bei der Projektsuche und hilft bei der Vermittlung.

Alle Infos zum EFD bekommen Interessierte im aha und online unter www.aha.or.at/efd. Bei regelmäßigen Info-Abenden wird das Programm im Detail vorgestellt. Außerdem berichten Ex-EFDler von ihren Erfahrungen und machen Lust auf europäische Abenteuer.

Jolanda Eiler21, EFD in Litauen (Mentorin)Ein klarer Grund, weshalb ich EFD-Mentorin sein wollte, ist, dass ich gerne neue Menschen kennenlerne und mich so mit jungen Europäern austauschen kann. Gelegentliche Freizeitaktivitäten mit EFDlern machen mir nicht nur Spaß, sondern lassen mich oft an meine tolle Zeit in Litauen zurückdenken.
Jolanda Eiler

Ein klarer Grund, weshalb ich EFD-Mentorin sein wollte, ist, dass ich gerne neue Menschen kennenlerne und mich so mit jungen Europäern austauschen kann. Gelegentliche Freizeitaktivitäten mit EFDlern machen mir nicht nur Spaß, sondern lassen mich oft an meine tolle Zeit in Litauen zurückdenken.

Magdalena Burtscher35, EFD in England (Freizeitteam)Vor 15 Jahren habe ich meinen EFD in England gemacht. Damals hätte ich mich gefreut, einen Mentor außerhalb meines Arbeitsplatzes zu haben. Unsere Freiwilligen schätzen das Angebot, dass wir ihnen Vorarlberg zeigen. Es ist schön, sich mit unterschiedlichen Nationalitäten auszutauschen.
Magdalena Burtscher

Vor 15 Jahren habe ich meinen EFD in England gemacht. Damals hätte ich mich gefreut, einen Mentor außerhalb meines Arbeitsplatzes zu haben. Unsere Freiwilligen schätzen das Angebot, dass wir ihnen Vorarlberg zeigen. Es ist schön, sich mit unterschiedlichen Nationalitäten auszutauschen.

Johanna Amann22, EFD in Litauen (Mentorin)Der EFD ist eine einzigartige Gelegenheit, eine andere Kultur und Leute aus ganz Europa kennenzulernen und Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Mein EFD in Litauen hat mich geprägt und ich wollte meine Begeisterung weiterleben. Darum begleite ich eine Französin, die ihren EFD in Vorarlberg macht.
Johanna Amann

Der EFD ist eine einzigartige Gelegenheit, eine andere Kultur und Leute aus ganz Europa kennenzulernen und Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Mein EFD in Litauen hat mich geprägt und ich wollte meine Begeisterung weiterleben. Darum begleite ich eine Französin, die ihren EFD in Vorarlberg macht.

Patrik Metzler25, EFD Niederlande (Mentor)Meine Motivation ist es, Jugendlichen in ihrer jeweiligen Situation zu helfen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man in einem fremden Land auf sich alleine gestellt ist. Auch ich war für jede Hilfe dankbar. Es macht außerdem riesigen Spaß, mit Menschen aus anderen Ländern etwas zu unternehmen.
Patrik Metzler

Meine Motivation ist es, Jugendlichen in ihrer jeweiligen Situation zu helfen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man in einem fremden Land auf sich alleine gestellt ist. Auch ich war für jede Hilfe dankbar. Es macht außerdem riesigen Spaß, mit Menschen aus anderen Ländern etwas zu unternehmen.

David Niederer22, EFD in Finnland (Freizeitteam)Nach meinem neunmonatigen EFD in Finnland wollte ich weiterhin mit jungen Menschen aus Europa in Kontakt treten. Daher habe ich mich entschlossen, ehrenamtlich Freizeitaktivitäten zu organisieren und auch daran teilzunehmen. So sind Freundschaften entstanden, die ich nicht missen möchte.
David Niederer

Nach meinem neunmonatigen EFD in Finnland wollte ich weiterhin mit jungen Menschen aus Europa in Kontakt treten. Daher habe ich mich entschlossen, ehrenamtlich Freizeitaktivitäten zu organisieren und auch daran teilzunehmen. So sind Freundschaften entstanden, die ich nicht missen möchte.

In diesem Jahr wird der Europäische Freiwilligendienst (EFD) 20 Jahre. Fotos: AHA
In diesem Jahr wird der Europäische Freiwilligendienst (EFD) 20 Jahre. Fotos: AHA

zett-be-Umfrage. 20 Jahre EFD – Was ist deine Motivation, dich ehrenamtlich für den EFD zu engagieren?

2016 wird der Europäische Freiwilligendienst (EFD) 20 Jahre. Das muss gefeiert werden. Noch bis Ende Mai ist die Plakat-Ausstellung „Europa erfahren – Möglichkeiten erweitern“ im aha Dornbirn, Bregenz und Bludenz zu den normalen Öffnungszeiten zu sehen. Erzählt werden die Geschichten von acht jungen EFDlern aus Vorarlberg, Litauen, Dänemark, Finnland, Frankreich und Lettland. Alle Infos unter www.aha.or.at/europa