Von A wie Ackerbau bis Z wie Zauberblümchen

Vorarlberger Umweltwoche startet am morgigen Sonntag mit 70 Veranstaltungen.
Schwarzach. (VN-pes) Schon morgen ist es so weit, dann geht die Vorarlberger Umweltwoche in eine neue Runde. Die Zahl der Veranstaltungen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: 70 Programmpunkte umfasst der Kalender der Aktionswoche, die bis zum 5. Juni dauern wird. Das sind fünf Veranstaltungen mehr als noch im vergangenen Jahr.
Bereits am Montag gaben vier Volksschüler aus Hard den Startschuss und bestritten ihre erste Pressekonferenz. Dabei gaben sie auch eine Kostprobe davon, was sie und ihre Mitschüler im Unterricht über die Umwelt gelernt haben und was sie an andere Kinder weitergeben. So veranstalten die Schüler der VS Hard-Markt Führungen durch den Harder Bienengarten und basteln und verteilen sogenannte Zauberblümchen.
Bienenfreundliche Samen
Wie man so ein Zauberblümchen bastelt, wissen die neunjährige Anne-Claire und ihre Schulkameradin Mariella: Man nehme Papier und jage es durch einen Schredder, sodass es in Streifen oder Schnipseln herauskommt. Dann muss man es einen Tag lang in einer Wanne mit Wasser einweichen. Wenn man möchte, kann man das Pappmaché mit Lebensmittelfarbe – zum Beispiel Eierfarbe – noch verschönern. Die Masse gibt man dann zusammen mit Samenkörnern in ein Förmchen und lässt das Ganze drei Tage trocknen. Das Zauberblümchen wirft man dann einfach in eine Wiese oder pflanzt es ein. „Wichtig ist, dass man bienenfreundliche Blumensamen nimmt“, ergänzt der Jakob (9).
Diese Zauberblümchen haben die Schüler der VS Markt-Hard gebastelt und verschenken sie. Sie sind ein einfacher und verträglicher Weg, Futter für die Bienen anzupflanzen. Und die kleinen Nützlinge sind den Harder Schülern wichtig. Sie führen im Rahmen der Umweltwoche mehrmals durch den Harder Bienenpfad, der im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Der zehnjährige Laurin und seine Mitschüler gehen mit Schulklassen durch den Pfad und erklären, was Bienen ärgert – wie künstliche Gerüche, zum Beispiel von Deos – was sie brauchen und was sie fressen.
Schulschwerpunkttage
Ein weiterer Kernpunkt der Umweltwoche sind die Schulaktionstage, die von Montag, 30. Mai, bis Donnerstag, 2. Juni, bei der inatura in Dornbirn über die Bühne gehen. Zahlreiche Schulklassen aus der Messestadt präsentieren dort ihre Umweltprojekte. Koordiniert werden die Aktionstage von Ingrid Benedikt. „Vorarlberg ist ein Land mit sehr hoher Lebensqualität“, sagt sie. „Die Schüler sollen Spaß daran haben und stolz darauf sein.“ Und die zahlreichen Projekte zeigen, wie intensiv sich die Schüler mit dem Thema Umwelt ganz individuell befasst haben.
Die VS Winsau etwa stellt ihr Projekt „Vom Schulacker auf den Jausentisch“ vor. „Ein Landwirt hat der Schule einen Acker zur Verfügung gestellt“, sagt Benedikt. „Wiesenkräuter als Heilmittel“, lautet ein weiterer Programmpunkt. „Das präsentiert eine Gehörlosenklasse teils in Gebärdensprache“, freut sich die Organisatorin.
Kritische Auseinandersetzung
„Natur und Kosmetik scheint heuer ein Thema zu sein, das die Schüler besonders interessiert“, bemerkt Ingrid Benedikt. Gleich mehrere Klassen haben sich mit ihren Projekten diesem Thema gewidmet und stellen sie vor.
Wie man Shampoo, Deos oder Seife selbst herstellt, zeigen zum Beispiel die dritten Klassen der Mittelschule Lustenauerstraße. Handelsübliche Kosmetikprodukte nehmen die Drittklässler der Mittelschule Markt unter die Lupe. Die Gruppe Lebenskompetenz setzt sich kritisch mit deren Inhaltsstoffen auseinander.


Mir ist wichtig, dass man nicht so viel Müll wegwirft. Außerdem müssen die Bäume gesund bleiben. Wenn alle Bäume krank sind, dann bekommen wir keinen Sauerstoff mehr.

Ich finde, man sollte nicht so viel Abfall produzieren. Vor allem Plastik braucht sehr lange, bis es verrottet. Außerdem finde ich, dass man Atomkraftwerke abschaffen sollte.

Mir wäre wichtig, dass man nicht mehr so viel raucht. Ich sehe überall sehr viele Zigarettenstummel am Boden herumliegen. Und die sind ja auch schädlich für die Umwelt.

Ich möchte, dass die Kinder später nicht sagen müssen, „hier war einmal ein schöner Wald“, sondern dass der Wald dann immer noch da ist. Und es sollte nicht so viel Müll herumliegen.
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Vorarlberger Umweltwoche
von Sonntag, 29. Mai, bis Sonntag, 5. Juni
» 70 Veranstaltungen
Infos unter www.umweltv.at