„Wichtig, nicht still zu sitzen“

Dave Kock engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen.
Dornbirn Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamts am 5. Dezember haben wir uns mit Dave Kock (22) unterhalten. Sich in der Gesellschaft zu engagieren und dabei vor allem die Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen in Europa zu vertreten, ist ihm ein großes Anliegen.
Freiwilliges Engagement spielt eine wichtige Rolle in deinem Leben – wie hat das alles angefangen?
Dave Angefangen hat es 2015 mit dem Multimedia-Tag des aha. Hier konnten Jugendliche in die Bereiche Video, Fotografie, Grafik und Redaktion hineinschnuppern. Ab diesem Moment war ich Mitglied im aha-Jugendteam und habe mich oft und vielseitig eingesetzt. So war ich Fotograf beim FrageRaum Politik oder arbeitete im Redaktionsteam für die saisonalen News mit. So wurde das aha mein hauptsächliches Tätigkeitsfeld und ich wohl auch ein Teil des aha.
Du hast auch einen ESK-Freiwilligendienst gemacht. Was ist das genau und wo hast du ihn gemacht?
Dave Der Freiwilligendienst des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) bietet jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die Möglichkeit, für bis zu zwölf Monate in einer gemeinnützigen Einrichtung in Europa mitzuarbeiten. Meinen Freiwilligendienst habe ich in Siauliai, Litauen, gemacht. Dort habe ich beim Radijo Klubas bei der Produktion von englischen Radio-Shows mitgearbeitet und in der Schule Events organisiert. Das ging von der Unterstützung im Deutschunterricht bis zur Assistenz bei zahlreichen Veranstaltungen, wie dem Sprachen-Tag, der Deutschen Woche, dem Faschingskonzert oder der Weihnachtsfeier. Entweder haben wir Fotos oder Videos dafür gemacht oder waren selbst auf der Bühne und haben unsere Acts präsentiert.
Würdest du den ESK-Freiwilligendienst weiterempfehlen, und falls ja, warum?
Dave Ja, auf jeden Fall. Ich würde ihn auch sofort wiederholen und nochmal nach Litauen fahren! Ich erzähle immer wieder, dass dies für mich „das beste Jahr ever“ war. Ich habe mich persönlich sehr stark entwickelt, mir ist vieles klarer geworden und am Ende hatte ich mich gesammelt und einen Weg vor Augen. Weiters habe ich sehr viele Freunde während des Auslandsjahrs gewonnen, die ich auch immer wieder mal besuche.
Gerade gab es für die Kampagne #STANDFORSOMETHING den österreichischen Jugendpreis. Du warst als Jugendbotschafter dabei – welche Erfahrungen hast du gemacht?
Dave Mich macht es sehr stolz, dass ich dieses Jahr bereits die zweite Auszeichnung entgegennehmen durfte! Erst den ESK-Botschafter 2022 und nun den Preis für #STANDFORSOMETHING. Die vergangenen zwei Jahre waren verrückt, wir haben mit #STANDFORSOMETHING in einem Jahr circa 45 Events, und ja, wir sprechen hier immer noch von freiwilliger unbezahlter Arbeit, Diskussionen und Politik-Gespräche durchgeführt. Wir haben Geschichten von unterschiedlichsten jungen Menschen mit den unterschiedlichsten Vergangenheiten gehört, zahlreiche Politiker*innen kennengelernt, die sich für die Jungen interessieren, und im Allgemeinen auch viel Zuspruch zu dem ganzen Thema bekommen. Am meisten bleibt mir in Erinnerung, wie einfach wir das Ganze gehandhabt haben. Oft gab es nur ein „let‘s do this“ und wir haben es gemacht.
Was bedeutet es dir, dich in und für die Gesellschaft zu engagieren?
Dave Für mich ist es wichtig, nicht still zu sitzen. Wenn wir nicht sagen, was wir wollen, was uns stört und welche Ideen wir haben, werden „die da oben“ nie verstehen, was aktuell in der Bevölkerung los ist. Ich finde es wichtig, gerade mit jungen Menschen zu sprechen und ihnen eine Perspektive zu geben, denn es gibt so viel mehr als nur „eine schwarze/dunkle Zukunft“.
Wenn man dich kennt, weiß man, dass du sehr umtriebig bist. Welche Pläne hast du für die nächste Zukunft?
Dave Ich plane aktuell zwei große Projekte und somit mehrere Events in Niederösterreich. Auch werde ich die Zusammenarbeit mit Organisationen, die mit Jugendlichen arbeiten, stärken und vereinsübergreifende Projekte starten. Aber auch auf europäischer Ebene höre ich nicht auf, so beantrage ich mit meinem Verein EU‘th gerade Förderungen für das Europäische Jugendevent in Straßburg. Genau hier werde ich wieder ansetzen und versuchen, die Jugend und die Politik zusammenzubringen.